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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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noch das Handy an. »Eigentlich klang sie eher mächtig aufgeregt. Allerdings, eins versteh ich überhaupt nicht …«
    »Was denn?«
    »Sie … sie hat gesagt, ich soll nicht erst Buffy abholen, sondern gleich kommen.«
    »Wer ist Buffy?«
    »Connys Hund«, murmelte er. »Connys toter Hund.«
    »Häh?« Jules Blick war verständnislos.
    »Buffy war Connys Cockerspaniel. Er ist letztes Jahr gestorben. Elendig krepiert. Hat beim Gassigehen irgendwas Vergiftetes gefressen, was irgendein kranker Spinner für die Hunde ausgelegt hatte. Gab damals mehrere Fälle in Hamburg. Conny war fix und fertig. Zehn Jahre hat sie Buffy gehabt.«
    Er sah Jule an. »Was hat das mit Buffy zu bedeuten? … Ehrlich, langsam macht mir das hier alles echt Angst. Tommy und Henning sind tot, Conny faselt von ihrem toten Hund und beordert mich irgendwohin, ohne zu sagen, warum … Das ist so gar nicht Conny.«
    Jule riss die Augen auf. »Und … und was, wenn das eine Botschaft ist?«
    »Was meinst du?«
    »Dass das eine Bedeutung hat, das mit dem toten Hund. Eine Warnung.«
    Andreas tippte sich an die Stirn. »Eine Warnung? Wovor? Das macht doch alles keinen Sinn. Echt, mir reicht es jetzt. Wenn die mir das jetzt nicht erklärt …« Er nahm das Handy und wählte die Nummer seiner Schwester.
    * * *
    »Endlich!« Lyn ließ sich auf den Korbstuhl vor dem »Rialto« sinken. Sie hatten bereits zu Fuß zwei Runden um die Wilsteraner Kirche gedreht, weil sämtliche Tische des Eiscafés im Außenbereich besetzt gewesen waren. Trotz des geschmackvollen Ambientes im Innenraum des »Rialto« hatte Lyn sich geweigert hineinzugehen. Schließlich schien endlich wieder einmal die Sonne.
    »Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich auf meinen Coppa Banana freue«, sagte sie und strahlte von Sophie zu Hendrik.
    Lyn war froh, dass das Zusammentreffen der beiden glimpflich ausgegangen war. Sophie hatte zwar ein wenig mürrisch aus der Wäsche geguckt, als sie gesehen hatte, dass ihre Mutter nicht allein am Markt auf sie wartete. Aber sie hatte ihre gute Laune – für Lyn unerwartet, und damit umso schöner – schnell wiedergefunden. Jetzt sah Sophie sie allerdings mit einer Stirnfalte an.
    »Och, Mensch! Ich wollte doch einen Freundschaftsbecher mit dir zusammen. Den gibt’s nur für zwei Personen. Du darfst auch die Kugeln mitbestimmen, und ich esse auch nicht wieder alle Früchte allein.«
    Lyn schüttelte den Kopf. »Nee, Krümel. Den hatten wir letztes Mal. Und jetzt will ich meinen Coppa Banana. Mit Eierlikör.«
    »Also, mir wär’s ja egal«, meldete Hendrik sich zu Wort und klappte die Eiskarte zu, die er gerade studiert hatte.
    Hingerissen betrachtete Lyn sein Lächeln, das er Sophie dazu schenkte. Da konnte Krümel doch gar nicht …
    Ihr Blick offenbarte, dass sie doch konnte. Sie sah Hendrik an, als hätte der sie gebeten, ihm die Fußnägel zu säubern.
    »Da isst man aus einem Becher! Darum heißt das Freundschaftsbecher.«
    Und selbstverständlich konnte sie kein Eis essen, das er vielleicht mit seinem Löffel berührt hatte.
    »Dann weiß ich eine Alternative«, lächelte Hendrik weiter und winkte der Bedienung, die auf dem Weg zu ihnen war. »Sagen Sie, könnten wir den Freundschaftsbecher auch als Feindschaftsbecher bekommen? So mit richtig viel dunkler Hass-Schokosauce? Und zwei Extra-Tellern, damit die junge Dame sich nicht an meinen todbringenden Mundbakterienkulturen vergiftet? Das wäre wunderbar.«
    An der jungen Frau prallte sein Lächeln nicht ab. »Feindschaftsbecher. Mal was anderes«, lachte sie und parierte schlagfertig: »Vielleicht noch ein paar blut rote Erdbeeren extra?«
    Hendrik hob den Daumen. »Was meinst du, Sophie?« Er sah sie gespannt an.
    Man sah förmlich, wie es in ihr arbeitete.
    »Äh … äh … na gut! Aber wirklich zwei Teller. Und ich bestimme die Sorten.«
    Lyn war platt. Da hatten doch tatsächlich die Fressgene von Sophies Vater über ihre Standhaftigkeitsgene gesiegt! Was natürlich grundsätzlich bedauerlich, aber in diesem speziellen Fall doch sehr willkommen war.
    »Hmm, lecker!«, sagte Lyn, als sie zehn Minuten später genüsslich ihr Eis löffelte. Hendrik trank seinen Kaffee, während Sophie begann, den riesigen Feindschaftsbecher aufzuteilen. Innerhalb einer Minute entstanden so aus einem delikat dekorierten Eisbecher zwei Schlachtfelder auf Tellern.
    »Appetitlich«, grinste Hendrik und löffelte die Eis-Schokosaucen-Matsche. Wenigstens sein Fruchtstückchenanteil war übersichtlich. Vier

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