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Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Titel: Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Verhältnis Sie zu dem Toten standen«, antwortete Petersen.
    »Verhältnis ist gut.« Sie lachte bitter. »Ja, es stimmt. Ich hatte ein Verhältnis mit Klaus.« Sie nestelte an der roten Tischdecke herum und wich den Blicken der Kommissare aus.
    »Klaus?«
    »Ja – Klaus Georgs.« Ein mattes Lächeln huschte um ihre Mundwinkel. Bente Harmsen rang die feingliedrigen Hände. Während sie weitersprach, blickte sie ins Leere. »In meiner Ehe mit Ubbo läuft es schon lange nicht mehr gut. Er trinkt viel, die Arbeit mit den Ferienwohnungen und dem Möwennest bleibt größtenteils an mir hängen. Ich habe es aufgegeben, um ihn zu kämpfen. Er ist in den letzten beiden Jahren immer mehr dem Alkohol verfallen. Und wenn er betrunken ist, wird er grob. Ich bin froh, dass er bislang noch nicht unsere Gäste angepöbelt hat.« Ein knappes Kopfschütteln, eine fahrige Geste durch das Gesicht. »Ich bin auch nur ein Mensch, sehne mich nach einer starken Schulter, nach Liebe und Zuneigung.«
    »Dinge, die Ihnen Ihr Mann nicht mehr bieten kann?« Wiebke sprach leise.
    »Richtig. Er interessiert sich nicht für mich.« Ihr Kopf ruckte hoch. Sie blickte die Beamten an. »Haben Sie eine Ahnung, wann er zum letzten Mal mit mir geschlafen hat?« Ihre blauen Augen schimmerten feucht. »Fast zwei Jahre ist das her«, stieß sie gepresst hervor. »Wir leben getrennte Leben unter einem Dach, sind zusammen, weil wir eine Menge Verpflichtungen haben. Das Haus, der Hof, die kleine Kneipe hier«, sie breitete die Arme aus und blickte sich im Möwennest um. »Viel zu viel, um eine Trennung sauber abzuwickeln.«
    »Für die Aufteilung der Güter gibt es Anwälte«, bemerkte Petersen.
    »Die viel Geld damit verdienen, schmutzige Wäsche zu waschen«, entgegnete Bente Harmsen. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, so weit war ich auch schon. Im Grunde gefällt mir das, was wir uns aufgebaut haben. Nur die Sache mit Ubbo … Ich fühle mich so einsam mit ihm.«
    »Und dann trafen Sie Klaus Georgs«, nahm Wiebke den Faden wieder auf.
    »Ja, dann traf ich Klaus Georgs.«
    »Wie und wann war das?«
    »Vor einem guten Jahr. Wir haben uns im Internet kennengelernt. Es hat mit einem harmlosen Chat angefangen. Ich war nachts oft im Chat unterwegs, wenn Ubbo wieder mal betrunken im Bett lag und ich keinen Menschen hatte, dem ich mich mitteilen konnte.«
    »Sie haben keine Kinder mit Ubbo?«, vermutete Petersen.
    »Nein, und offen gestanden bin ich froh darüber, obwohl wir uns anfangs nichts sehnlicher gewünscht haben als ein Kind.« Wieder lachte Bente Harmsen trocken auf. »Wie gesagt, er trinkt viel.«
    »Schlägt er Sie?« Wiebke richtete sich in ihrem Stuhl auf.
    »Nein – wie kommen Sie denn darauf?«
    »Viele Männer werden gewalttätig, wenn sie Alkohol zu sich nehmen«, erwiderte Petersen. »Es kommt oft zu Gewalt in der Ehe. Und die Fälle, die auf unseren Schreibtischen landen, liegen weit unter der Dunkelziffer. Viele Frauen trauen sich aus Angst vor dem eigenen Mann nicht, ihn anzuzeigen, obwohl sie das Recht dazu hätten.«
    »Ubbo tut so etwas nicht.« Kopfschütteln, eine fahrige Geste mit der rechten Hand.
    Abwehr, analysierte Wiebke und beobachtete, wie Bente Harmsen eine zerknautschte Packung Zigaretten aus der Tasche ihrer Schürze zog.
    Als die Wirtin Wiebkes Blick bemerkte, lächelte sie unsicher. »Ich darf doch rauchen?«
    »Wir arbeiten für die Mordkommission, nicht für das Ordnungsamt«, erwiderte Petersen und lächelte Bente Harmsen aufmunternd zu. Wiebke ahnte, dass ihr Kollege jetzt auch gern geraucht hätte. Doch er war im Dienst und hielt sich zurück.
    Bente Harmsen nahm eine Streichholzschachtel, riss ein Zündholz an und zündete sich die Zigarette an. Erst, als sie den Rauch in kleinen Kringeln an die Decke blies, entspannten sich ihre Gesichtszüge.
    »Wer war er, dieser Klaus Georgs?«, fragte Petersen.
    Zur Verwunderung der Kommissare zuckte Bente Harmsen nach einem Zug an ihrer Zigarette mit den Schultern. »Ich weiß es offen gestanden nicht. Er war Handelsvertreter. Oft hier im Norden und in Dänemark unterwegs. In Tønder hatte er einen großen Kunden, den er regelmäßig besucht hat, mehr weiß ich im Grunde gar nicht von ihm. Wir haben uns getroffen, anfangs in irgendwelchen Hotels auf dem Land oder in der Stadt. Später hat er sich nach Husum versetzen lassen. Klaus hat eine Wohnung im Jebensweg angemietet. Da ist es anonym, niemand kennt seinen Nachbarn. Irgendwie hatte ich immer den Eindruck, dass er niemandem

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