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Tod und Leidenschaft (German Edition)

Tod und Leidenschaft (German Edition)

Titel: Tod und Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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dich?“, fragte sie mit einer so sanften Stimme, dass sie Finn an Samt erinnerte, den man durch die Finger gleiten lässt.
    Statt einer Antwort zog er Mary in seine Arme und barg sie schützend an seiner Brust.
    Das Leben konnte so schön sein …
     
    X
    Die Schwester hatte den Verband gewechselt und mit ihm gescholten, dass er sich so viel bewege. Aber seit die Kopfschmerzen nachgelassen hatten, hatte die Unruhe wieder Besitz von ihm ergriffen.
    Natürlich war der Ripper tot und er hatte keinen anderen Fall, bei dem seine Anwesenheit gebraucht wurde … Dennoch fühlte er sich dumm und nutzlos in diesem fürchterlichen Krankenhaus.
    Es irritierte ihn auch, dass noch keine Gratulanten aufgetaucht waren. Immerhin hatte er den Terror von Whitechapel beendet.
    Abberline war mal da gewesen, doch als er bemerkte, wie schlecht es Harris ging, hatte er sich zügig verabschiedet.
    Swanson seinerseits hatte ein Telegramm geschickt, indem er ihm gute Besserung wünschte.
    Das war alles.
    Harris tröstete sich mit dem Gedanken, dass sie sicherlich noch am ermitteln waren, ob er wirklich den Ripper erlegt hatte und erst gratulieren wollten, wenn sie sich absolut sicher waren.
    Aber die Unruhe rührte nicht nur alleine von diesen dienstlichen Fragen her … Und sie zeigte sich nicht nur in dem unablässigen hin und her- Bewegen unter der viel zu warmen Decke.
    Sie zeigte sich auch in der Konzentration mit der auf alle Schritte im Gang vor seiner Tür lauschte. Wie er zusammenzuckte, wenn angeklopft wurde und die Starre mit der er wartete, wer wohl eintreten möge.
    Er war sogar schon mehrmals aus dem Schlaf hochgeschreckt, weil er geträumt hatte, jemand habe die Tür geöffnet.
    Welche Enttäuschung, wenn er dann merkte, dass es nur ein Traum gewesen war und das Zimmer still und leer.
    Oder wenn lediglich eine Schwester, oder ein Arzt ihn aufsuchten.
    Er wartete auf jemand anderen … Voller Sehnsucht und Ungeduld. Mit schmerzendem Körper griff er wieder und wieder nach seiner Taschenuhr, die neben ihm auf dem weißen Nachttisch lag, und beobachtete die Zeiger, die sich mal zu langsam, mal zu schnell über das Zifferblatt bewegten.
    Wenn die Stunde des Ladenschlusses näherkam, stellte er sich Elizabeth vor, wie sie sich fertig machte und dann den Weg in Richtung des Krankenhauses einschlug. Sah aus dem Fenster nach dem Wetter und versuchte zu berechnen, wie lange es wohl dauern würde, bis sie anklopfte.
    Aber es geschah nichts. Die Stunden verrannen und sie tauchte nicht auf. Nie zuvor hatte er sich so schwach und hilflos gefühlt. So verwundbar im Angesicht der Zeit, deren Sklave er geworden war.
    Der Gedanke, nie mehr ihre Hand in der seinen zu spüren, ihren Atem auf seiner Haut, war ihm unerträglich.
    Er wehrte sich gegen diese Gefühle – niederzuringen vermochte er sie aber nicht.
    Als nun die Tür geöffnet wurde, und er es kaum mitbekam, da er in Gedanken so weit weg war, überströmte die Enttäuschung ihn.
    Nicht Elizabeth Montgomery kleiner Schemen trat ein, sondern Ada.
    Mit besorgter Miene eilte sie an sein Bett und griff vorsichtig nach seiner Hand.
    „Verzeih mir, dass ich jetzt erst zu dir komme. Ich war schon mehrmals hier, aber man wollte mich nicht zu dir lassen … Wie geht es dir?“
    Ihr Rock bauschte sich knisternd auf, als sie sich neben ihn setzte.
    „Besser. Viel besser. Ich danke dir.“
    Sanft küsste sie seine Stirn und Harris beobachtete, was dieser Kuss in ihm auszulösen vermochte. Leere. Nichts. Niedergeschlagenheit machte sich in ihm breit.
    „Du bist ein richtiger Held, mein Liebster! Wir sind alle so furchtbar stolz auf dich!“
    Immerhin sagte das mal jemand zu ihm …
    „Ich danke dir!“
    „Jetzt ist dieses Monstrum erledigt und du hast alles erreicht, was du wolltest!“, flüsterte sie mit samtener Stimme in sein Ohr.
    Doch etwas gefiel ihm an ihren Worten nicht. Es erschien Harris, als gebe es noch eine andere Dimension, die ihm erst noch eröffnet werden würde.
    „Dein Bruder hat telegrafiert und dir gratuliert!“ Sie zog das mehrmals gefaltete Blatt aus ihrem perlenbestickten Beutel und reichte es ihm.
     
    Famos, mein Lieber – STOP – Sei stolz auf dich – STOP – Und jetzt komm wieder zur Vernunft – STOP – Dein dich liebender Bruder – STOP –
     
    Fassungslos überflog Harris wieder und wieder die kargen Zeilen. Und jetzt komm wieder zur Vernunft! In dem Moment wusste er, woher der Wind wehte.
    „Na? Freust du dich?“
    „Ja. Danke.“ Sein Tonfall ließ

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