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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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Flucht. Weit war sie noch nicht gekommen, denn sie kam aus Gütersloh. Schließlich blieb nur noch eine Frage: »Was haben Sie mit Abendroth zu schaffen?«
    »Ich wollte Hilfe. Aber hier haben alle abgewinkt. Die haben Angst. Also habe ich mich an eine große Zeitung gewandt. Ein Typ namens Abendroth hat mir versprochen, dass er mir hilft, und er hat mir als Erstes Ihre Adresse gegeben. Und jetzt sitze ich hier und frage mich allmählich, ob ich einen Fehler gemacht habe.«
    »Das frage ich mich auch«, antwortete ich. »Es scheint so, als hätte Abendroth uns beide hereingelegt.«
    »Ich dachte, Sie sind ein Detektiv oder so«, sagte Sare kleinlaut.
    »Ich muss Sie enttäuschen. Ich bin Journalist, und ich habe auch schon den einen oder anderen Artikel für Abendroth geschrieben. Ich kann recherchieren; früher habe ich sogar Kriminalfälle aufgeklärt. Aber was soll ich über Sie schreiben? Ich glaube, viel wichtiger ist es, Sie vor Ihrer Familie zu schützen. Sie müssen sich irgendwo verstecken. Haben Sie keine Freundin oder so?«
    »Da wäre ich nirgends sicher. Aber hier vermutet mich niemand. Niemand kennt Sie!« Sie lächelte mich so Hilfe suchend und mitleiderregend an, dass ich Abendroth erneut verfluchte. Er sollte in der Hölle schmoren!
    »Ich mache uns erst einmal einen Kaffee«, schlug ich vor und wandte mich zur Küche.
    »Haben Sie auch Tee?«, fragte sie.
    »Den besten, den es im Teutoburger Wald gibt. Haben Sie Hunger?«
    Sie nickte. »Den letzten Döner hab ich gestern Abend gegessen.
    »Ich mache Ihnen ein paar Brote. Ich nehme an, ohne Schinken, oder?«
    »Ja, ich esse kein Schweinefleisch«, bestätigte sie.
    Ich nickte und wollte gerade in der Küche verschwinden, als es an der Tür schellte. Einen Moment lang trafen sich unsere Blicke. Ich las Erschrecken und Furcht darin. Und auch ich schaute sicherlich nicht sehr zuversichtlich drein.
    Ich ging zum Fenster und spähte abermals hinaus. Draußen konnte ich niemanden sehen. Entweder hatte er sich so in den Eingang gepresst, dass das Vordach ihn völlig verdeckte, oder …
    Siedend heiß fiel mir ein, dass ich unten nicht hinter mir abgeschlossen hatte. Der Besucher stand also bestimmt schon vor der Wohnungstür.
    Wieder klingelte es. Diesmal stürmischer. Ich schlich zur Tür. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Sare plötzlich eine Waffe zog. Es handelte sich um eine alte Heckler & Koch-Pistole. Sie hatte sie im Hosenbund versteckt gehabt. Ungeschickt fuchtelte sie damit herum.
    »Was soll das, Mädchen?«, zischte ich. »Steck die Knarre wieder weg!«
    »Ich habe vierzehn Patronen«, sagte sie. »Die Letzte ist für mich.«
    »In welchem Film hast du das denn gesehen?«, fragte ich. Sie machte noch immer keine Anstalten, die Pistole wegzulegen.
    Ich streckte die Hand aus. »Gib Sie mir!«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Also gut, dann steh auf und verschwinde! Ich habe keine Lust, wegen einer schießwütigen Kurdin draufzugehen!«
    Sie zögerte. Schließlich nickte sie. Dann gab sie mir die Waffe.
    Ich nahm die Heckler & Koch entgegen, vergewisserte mich, dass sie gesichert war, und steckte sie hinten in den Hosenbund.
    Diesmal klingelte es anhaltend. Ich ging wieder zur Tür.
    »Wer ist da?«, fragte ich laut.
    »Ich!«
    Ich riss die Tür auf. Ollie guckte erstaunt. »Ich wollte nicht stören, aber …«
    Er schaute an mir vorbei und riss Mund und Augen gleichzeitig auf. »Ich …«
    »Hat es dir die Sprache verschlagen?«, brummte ich. »Was willst du?«
    Er zwinkerte mit den Augen und machte ein paar hektische Zeichen, die wahrscheinlich besagen sollten, dass er vor der fremden Frau nicht frei sprechen konnte.
    »Komm rein«, sagte ich. »Sie beißt nicht.« Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, stellte ich die beiden einander vor. »Das ist Sare. Sare, das ist Ollie.«
    Die beiden gaben sich die Hand. Das Funkeln in Ollies Augen gefiel mir nicht. Ich hatte es erst einmal gesehen, und das war, als er sich Hals über Kopf in die Rundfunkmoderatorin Steffi Klug verguckt hatte. Gut, im Moment herrschte Funkstille, aber immerhin war er so gut wie verlobt.
    »Ich, äh …«
    »Schon gut, Ollie«, beruhigte ich ihn. Auch dieses Symptom war mir bekannt. Er verlor angesichts hoffnungsloser Verliebtheit sein Sprachvermögen. Ich überlegte, ob ich ihn einfach wieder an die Luft setzen sollte, bevor er einen Fehler machte.
    Aber schließlich fing er sich doch wieder. Als ich fragte: »Ich wollte gerade einen Tee kochen. Willst du auch einen?«,

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