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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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die Lieblingsmarke von Queen Mum. Du selbst hast dich an einer Flasche Whisky schadlos gehalten und damit angegeben, wie teuer der gewesen ist.«
    »Nein!«, stammelte ich.
    »Doch, du hast ganz schön angegeben damit …« Dunkel, sehr dunkel kam die Erkenntnis, dass ich einen sehr großen Fehler gemacht hatte.
    »Ich meine, das war doch nicht der Lagavulin? Oder?«
    »Keine Ahnung. Angepriesen hast du ihn jedenfalls wie einen Sack Gold.«
    »Einundzwanzig Jahre alt …«
    Mit einem Schmerzenslaut sank ich zurück aufs Kopfkissen.
    »Tut der Kopf so weh?«, erkundigte sie sich besorgt.
    »Schlimmer. Der Whisky ist dreihundert Euro wert. Hab’ ich ihn etwa ausgetrunken?«
    »Du hast zumindest eine ganze Menge davon verkostet. Nachher hast du uns auch noch was davon angeboten. Aber Sare trinkt keinen Alkohol, und mich kannst du mit dem Zeug jagen. Ich habe mich an Queen Mum gehalten. Irgendwann bist du dann nach draußen und hast deinen Freund Ollie angeschleppt. Ein netter Kerl übrigens. Allerdings ist er etwas aufdringlich, wenn er getrunken hat. Er ist Sare ganz schön auf die Pelle gerückt …«
    Mehr wollte ich gar nicht wissen. Manchmal ist es vielleicht sogar ganz gut, wenn man einen Blackout hat.
    Ich richtete mich wieder auf und nahm die Tasse mit dem immer noch dampfenden Kaffee. Heiß, wie er war, ließ ich ihn die Kehle hinunterrinnen. Allmählich erwachten meine Lebensgeister.
    Ich lag auf dem Sofa im Wohn- und Arbeitszimmer. Wahrscheinlich hatten die beiden Frauen im Schlafzimmer genächtigt. Langsam erhob ich mich, schlug die Bettdecke zurück und setzte mich auf. Ich hatte meinen Schlafanzug an, aber ich wusste nicht, wie ich da hineingekommen war. Und ich wollte es auch gar nicht wissen.
    Irgendetwas war mit Ollie. Etwas, was ich ihm sagen musste. Aber es wollte mir partout nicht einfallen.
    »So weit ist alles klar«, sagte ich. Meine Zunge fühlte sich trotz des heißen Kaffees immer noch an wie ein Fremdkörper in meinem Mund. »Ollie und ich haben also den Lagavulin geleert …«
    »Am meisten hat dieser Wilbur getrunken«, sagte Frau Heuwinkel.
    »Wilbur? Wer ist Wilbur?«
    »Ein ziemlich ungehobelter Bursche. Er trinkt, flucht und kann in der Nähe einer Frau seine Hände nicht bei sich behalten. Außerdem ist er eine ziemlich ungepflegte Erscheinung, hält sich aber für unwiderstehlich.«
    »Sind Sie sicher, dass …«
    »Sie?«
    »Also gut: Du. Bist du sicher, dass du dir diesen – Wilbur? – nicht nur eingebildet hast?«
    »Habe ich mich bis zur Besinnungslosigkeit betrunken oder du?«
    Ich sah ihr zu, wie sie in die Küche ging. An den Füßen trug sie dicke weiße Wollsocken. Sie kamen mir bekannt vor, denn es waren meine eigenen.
    Hermine Heuwinkel bewegte sich mit einer Selbstverständlichkeit, als würde sie hier wohnen. Komischerweise hatte ich nichts dagegen.
    Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, sah ich halbwegs aus wie ein normaler Mensch. Wenn man von den dunklen Ringen unter den Augen absah. Und mein Sprachvermögen hatte ich irgendwie auch noch nicht wiedergefunden.
    So ging mein gemurmeltes »Guten Appetit« irgendwie unter, als ich die Küche betrat.
    Die beiden Frauen frühstückten bereits und unterhielten sich angeregt. Ich setzte mich dazu, und da ich nicht weiter beachtet wurde, widmete ich mich einzig und allein den leckeren Speisen.
    Der Tisch schien sich unter der Fülle der Köstlichkeiten zu biegen. Ich hatte gar keine Ahnung gehabt, dass ich das alles im Kühlschrank gehabt hatte. Ich griff zu einem Brötchen und belegte es mit Parmaschinken …
    »Woher habt ihr all diese Schätze?«, erkundigte ich mich schließlich.
    »Ollie hat angeboten, wir könnten uns bei ihm bedienen …«
    Ollie, was war noch mit Ollie? Plötzlich fiel es mir siedend heiß wieder ein.
    »Ollie muss um neun Uhr bei dieser Staatsanwältin sein!«, rief ich. Ich schaute auf die Uhr. Es war zehn vorbei. Ich sprang auf, aber Hermine hielt mich zurück.
    »Er ist um halb neun losgefahren, nachdem er uns geholfen hat, den Tisch zu decken.«
    »Und woher wusste er …?«
    »Du hast es ihm gestern erzählt. Alles in Ordnung.«
    Ich widmete mich wieder dem Brötchen. Alles in Ordnung? War es das wirklich? Mehr denn je hatte ich das Gefühl, dass sich ein Gewitter über mir zusammenbraute. Eigentlich hätte jede kleine Wolke für sich meine ganze Aufmerksamkeit beansprucht, aber es war gleich ein ganzes Wolkengebirge.
    In diesem Moment klingelte es an der Tür.
    Sare sah mich

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