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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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im weichen Waldboden hinterlassen hatte. Er konnte noch nicht sehr alt sein …
    »Also schön«, knurrte ich und ließ die Leine etwas lockerer. Luna stürmte los, und ich folgte ihr. Ich musste mich bücken, und die Dunkelheit des Blätterdachs schlug über mir zusammen. Nach ein paar Schritten konnte ich wieder aufrecht gehen. Erkennen konnte ich trotzdem nicht viel. Luna zerrte an der Leine, und schließlich stolperte ich über eine Wurzel. Um mich im Fallen mit den Händen abzustützen, ließ ich die Leine los. Unsanft kam ich auf dem Boden auf. Mein linkes Knie schien zu explodieren. Ein paar Sekunden lang sah ich Sterne.
    Als ich wieder klar denken konnte, war Luna verschwunden. Ihr Gebell klang bereits weit entfernt. Es hörte sich seltsam dumpf an. Ansonsten war kein Geräusch zu hören, so als würde eine riesige Käseglocke über dem Wald hängen.
    Mühsam rappelte ich mich auf. Die Hose war über dem Knie zerrissen. Es blutete, aber außer ein paar Schrammen schien ich nicht viel abbekommen zu haben.
    Fluchend rannte ich weiter. Dabei ging mit jedem Schritt ein dumpfer Schmerz von dem abgeschürften Knie aus.
    Ich biss die Zähne zusammen und rannte weiter. Je weiter ich in den Wald vordrang, umso mehr hatte ich das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Der Himmel war nicht mehr zu sehen, dafür ein allgegenwärtiges grünes Blätterdach, durch das ein gedämpft gefiltertes Licht fiel.
    Die Bäume standen weniger dicht als am Anfang, dennoch wirkten sie wie ein gewaltiges Labyrinth aus riesigen Mikadostäbchen. Es dauerte nicht lange, und ich hatte die Orientierung verloren.
    Lunas Gebell war verklungen. Ich rief nach ihr, versuchte sie mit der Aussicht auf ein Leckerli zu locken. Vergeblich.
    Plötzlich sah ich weit vor mir wieder die Gestalt! Sie trug einen dunklen Umhang, und sofort musste ich an den Mönch denken. In dieser Umgebung allerdings bereitete mir der Gedanke eher eine Gänsehaut.
    Ein Mönch im Wald? Trugen nicht auch Satanisten schwarze Roben?
    Meine Sorge um Luna wuchs. Irgendwelche Verrückten gab es immer.
    Anstatt weiter nach ihr zu rufen, lief ich kurz entschlossen zu der Stelle, wo die Gestalt stand. Sie schien es zu bemerken, denn auch sie rannte los. Ich sah den wehenden schwarzen Umhang hinter ein paar Buchen verschwinden.
    Als ich die Stelle erreichte, war die Gestalt verschwunden.
    Ich drehte mich um die eigene Achse. Irgendwo musste sich der Kerl versteckt haben. Die Stämme waren hier besonders dick – er konnte sich also überall verborgen halten!
    Ich hörte einen Zweig knacken und fuhr herum. Keinen Moment zu spät. Vor mir stand wieder eine schwarze Gestalt, diesmal mit Kapuze. Ich erkannte sie sofort wieder. Es war der gleiche Typ, der das Beil bei Schlüter ins Fenster geworfen hatte!
    Jetzt hatte er kein Beil in der Hand, sondern einen Knüppel. Genauer gesagt einen ziemlich dicken Ast. Ich sah, wie er damit ausholte, und reagierte innerhalb eines Sekundenbruchteils, indem ich schützend die Arme hochriss. Der Knüppel traf mich am rechten Ellenbogen, und abermals sah ich Sterne. Ein taubes Gefühl breitete sich in meinem Arm aus. Doch ich konnte ihn noch bewegen.
    Als mein Gegner zum zweiten Schlag ausholte, wehrte ich seinen Arm mit beiden Unterarmen ab und drückte ihn zur Seite. Gleichzeitig machte ich einen Ausfallschritt, sodass ich nun seitlich hinter ihm stand. Meine Hand umfasste seinen Hals und drückte ihn nach hinten. Er ließ den Stock fallen. Ein gezielter Tritt in die Kniekehle, und er sank aufschreiend zu Boden. Ehe er sich’s versah, war ich über ihm und drückte ihn mit dem Gewicht meines Körpers auf den Boden. Er versuchte sich zu wehren, sodass mir keine andere Möglichkeit blieb, als ihn ins Gesicht zu schlagen.
    Er lag still da und atmete schwer.
    »Was hast du hier zu suchen?«, presste ich angestrengt hervor.
    »Spazieren gehen«, keuchte er. »Ist das etwa verboten?«
    »Und seit wann gehört dazu, jemandem aufzulauern und einen anzugreifen?«
    Als er nicht gleich antwortete, kniff ich ihn heftig in die Wange.
    »Ich habe Angst bekommen. Ich dachte, Sie verfolgen mich.«
    »Originelle Ausrede. Ich hoffe, bei der Polizei fällt dir mehr ein.«
    »Polizei?« Plötzlich lag ein erschrockener Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »Denkst du, das hier ist Spaß?«
    »Nein, aber du vielleicht!«, grinste er.
    Ich deutete das Grinsen zu spät. Bevor ich reagieren konnte, vernahm ich einen zischenden Laut an meinem Ohr.
    Kurz danach knallte etwas

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