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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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Idee«, sagte Wilbur. »Ihr habt mich hier so herzlich und fürsorglich aufgenommen, und ich weiß auch, dass ihr kein Geld von mir wollt, aber ich kann nicht länger mitansehen, wie ihr euch sorgt …«
    Wir alle atmeten einmal tief durch, als er eine bedeutungsvolle Kunstpause machte. Hieß das etwa, er würde weiterziehen?
    »Ich werde hier eine Vorstellung für euch geben – Wagners Ring in einer einzigen Nacht! Und die Einnahmen werde ich spenden. Euch und mir. Was haltet ihr davon?«, fragte er Beifall heischend in die Runde, doch die Zustimmung hielt sich in Grenzen.
    »Wo wollen Sie das denn aufführen?«, fragte die Gräfin skeptisch.
    »Euer ganzes Haus wird meine Bühne!«, drohte er an. »Damit sparen wir die Kulissen …« Seine Augen leuchteten, während uns Schlimmes schwante.
    Er erging sich in weiteren Vorschlägen, bis Hermine ihn endlich stoppte.
    »Wilbur hat zwar eine etwas überschäumende Fantasie, aber die Idee ist doch nicht schlecht. Events heißt das Stichwort. Wir müssen hier was auf die Beine stellen, was die Leute in Scharen hierher treibt …«
    »Wie wär’s mit einem Mord?«, schlug die Gräfin vor. Wir anderen schauten sie entsetzt an. Sie machte ein betroffenes Gesicht. »Na ja, es muss ja kein echter sein«, verteidigte sie sich. »Man liest doch jetzt überall von diesen Krimispielen.«
    »Oder Krimi-Dinnern!«, ergänzte ich. So nach und nach fiel uns ja doch noch was Brauchbares ein.
    »Ich weiß noch was, Leute«, sagte Sare. »Ihr habt hier so viele Zimmer, warum nehmt ihr keine Gäste auf?«
    »Aber wir haben doch Gäste«, sagte Ollie. »Dich, Hermine und Wilbur.«
    »Ja, aber ich meine zahlende Gäste. Außerdem habt ihr noch viel mehr Zimmer frei …«
    »Die Idee ist wirklich gut«, sagte ich. »Zumindest macht sie unseren Businessplan tragfähig. Und Duffy hat eh nicht viel zu tun. Also kann er auch noch das Zimmermädchen spielen …«
    An manchen Tagen glaubt man, dass die ganze Welt über einem zusammenbricht. Andere Tage vergehen, ohne dass das Schicksal auch nur ein einziges Mal an die Tür klopft. Es passierte rein gar nichts.
    Ollie und die Gräfin erstellten den Businessplan für Krautkrüger. Es kränkte mich ein bisschen, dass sie mich nicht um Rat fragten, aber ich konnte es verkraften. Sare sah ich den ganzen Tag nicht. Sie hatte sich in einem der zahlreichen Zimmer im Haus verdrückt, um zu lesen.
    Ab und zu hörte ich Wilbur eine Arie trällern. Ich konnte nicht beurteilen, ob es gut war oder nicht, was er da sang. Es hörte sich stellenweise ziemlich grausig an.
    Hermine war schon am Morgen aufgebrochen, um sich um ein paar Dinge zu kümmern, die mit dem Tod ihres Mannes zusammenhingen. Meine Hilfe verlangte sie nicht, also drängte ich mich nicht auf. Irgendwann am Nachmittag rief sie mich an und erklärte, sie würde sich nun doch wieder in ihr Haus trauen. Außerdem habe Norbert ihr versprochen, er würde das Anwesen auch weiterhin rund um die Uhr bewachen lassen.
    Ich spürte einen leisen Stich des Bedauerns. Genau genommen war ich jetzt raus aus dem Spiel. Es sei denn, ich ließ mich weiterhin von Abendroth verschaukeln.
    Als ich am Abend aus purer Gewohnheit den PC anwarf, die Mails durchlas und anschließend mein Bankkonto überprüfte, stutzte ich. Irgendein guter Mensch hatte mir 20 000 Euro überwiesen. Einfach so und ohne Vorwarnung und ohne Verwendungszweck.
    Immerhin konnte ich das Geld gut gebrauchen.
    Am nächsten Morgen bat mich Ollie, mit ihm gemeinsam zur Sparkasse zu fahren. Die Gräfin sei »unpässlich«.
    Er selbst wusste nicht, was das Wort bedeutete, und ich konnte es ihm auch nicht genau erklären. »Bei Männern heißt das ›Blues‹«, sagte ich schließlich und glaubte, es ganz gut getroffen zu haben.
    Wir fuhren in Ollies Morgan. Der hatte insbesondere bei schlechter Witterung den Nachteil, dass einem das Wetter buchstäblich um die Ohren gehauen wurde. Doch an diesem Morgen hätte ich um nichts auf der Welt meinen Platz als Beifahrer in dem offenen Roadster tauschen wollen.
    Ich atmete den frischen Morgen ein wie eine besonders intensive Prise Schnupftabak, während die wundervoll grüne Landschaft an uns vorbeiglitt. Die Äcker und die sanft geschwungenen Wiesen und dahinter die Hügel des Teutoburger Waldes. Das alles ergab ein Gemälde, das mir ein beinahe sinnliches Vergnügen bereitete.«Du hast gerade geseufzt«, stellte Ollie fest.
    »Geseufzt? Nie im Leben! Das war der Motor!«
    »Nonsens! Ein Morgan-Motor kann

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