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Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Titel: Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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und verschafft sich Linderung. Ich vermute aber sehr stark, daß es Linderung von jener Sorte ist, die man Rebsorte nennt und zu der mein Onkel eine überaus innige Beziehung pflegt.«
    »Dann preist Euren Vater glücklich, daß er wenigstens den Becher halten kann.«
    »Das kann er offenbar am besten. Und seine Kehle hat das Rheuma auch noch nicht betroffen.«
    Damit schien die Unterhaltung einen toten Punkt erreicht zu haben. Beide warteten, daß der andere etwas Kluges sagte, aber eine Zeitlang hörte man auf der Bach nur das Bellen eines Hundes.
    »Darf ich Euch etwas fragen?« begann Jacop schließlich.
    »Ihr dürft.«
    »Warum habt Ihr keinen Mann, Richmodis?«
    »Gute Frage. Warum habt Ihr kein Weib?«
    »Ich – ich habe ein Weib.« Jacop fühlte Verlegenheit in sich aufsteigen. »Nein, eigentlich nicht. Wir verstehen einander nicht mehr so besonders. Nennt sie meinethalben eine Freundin.«
    »Sorgt Ihr für sie?«
    »Einer sorgt für den anderen, naja. Sofern einer gerade was übrig hat.«
    Jacop hatte nicht beabsichtigt, traurig zu klingen, aber zwischen Richmodis Brauen bildete sich eine steile Falte. Sie lächelte nicht mehr, betrachtete ihn vielmehr, als wäge sie die unterschiedlichsten Möglichkeiten ab, auf das Gehörte zu reagieren. Ihr Blick wanderte die Bach hoch. Von den Nachbarn, die gerade draußen waren und ihre Färberbottiche füllten, sah einer zu ihnen herüber und dann schnell wieder weg.
    »Sie werden sich das Maul zerreißen, was Goddert von Weidens Tochter alldieweil mit einem halbnackten Rotschopf zu schaffen hat«, schnaubte sie verächtlich. »Und bei der nächsten Gelegenheit erzählen sie's dann meinem Vater.«
    »Schon gut«, sagte Jacop hastig. »Ihr habt genug getan. Ich verschwinde.«
    »Ihr werdet nichts dergleichen tun«, fuhr sie ihn an. »Um den Alten braucht Ihr Euch nicht zu sorgen. Wartet hier.«
    Ehe Jacop etwas sagen konnte, war sie im Haus verschwunden.
    Er wartete also.
    Jetzt, da er alleine war, starrten mehr Leute zu ihm herüber. Unverhohlene Neugier mischte sich mit offenem Mißtrauen. Jemand zeigte auf ihn, und Jacop überlegte, ob es nicht doch besser sei, einfach zu verschwinden.
    Aber was sollte Richmodis denken, wenn er einfach das Weite suchte? Wie könnte er das überhaupt angesichts der schönsten schiefen Nase, deren Besitzerin ihm je ihre Aufmerksamkeit gezollt hatte?
    Versonnen nestelte er an dem Tuch herum.
    Die Blicke der Nachbarn wurden sofort bedrohlich, und er zog die Hand weg. Jemand trieb eine Schar Gänse des Wegs daher und musterte ihn verstohlen.
    Jacop begann zu pfeifen und vergnügte sich einstweilen damit, das Haus der von Weidens näher in Augenschein zu nehmen. Es war nicht unbedingt das prächtigste, stellte er fest. Sein vorkragender erster Stock wies sich durch zwei kleine Fenster aus, und mit dem gedrungenen Spitzdach darüber schien es zwischen den anliegenden Bauten beinahe zu verschwinden. Aber das Fachwerk war gepflegt, die Balken erst vor kurzem dunkel nachgestrichen, und neben der Türe blühte unter dem Fenster zur Stube ein Busch fetter, gelber Blumen. Offenkundig war das Richmodis' Werk.
    Richmodis, die Entschwundene.
    Er sog laut die Luft ein und trat von einem Bein aufs andere. Unklug, länger zu verweilen. Besser, er –
    »Hier!« Richmodis erschien wieder unter dem Türbalken, einen Packen Zeug vor sich hertragend, wohinter sie fast vollständig verschwand. »Nehmt das. Der Mantel ist alt, aber immer noch besser, als daß Ihr ständig die Weiber erschreckt. Und da«, – ehe Jacop sich's versah, fühlte er etwas auf seinen Kopf gedrückt und verlor jede Sicht – »ein Hut gegen Regen und Schnee. Die Krempe hängt ein bißchen, aber dafür ist er dicht.«
    »Die Krempe hängt ein bißchen sehr«, bemerkte Jacop und schob mit einer Hand das unförmige Ding in den Nacken, während er mit der anderen bemüht war, festzuhalten, was sie ihm auflud.
    »Meckert nicht! Desweiteren ein Wams und eine Hose. Mein Vater wird mich in den Kacks wünschen. Nehmt außerdem die Stiefel mit. Und jetzt macht Euch aus dem Staube, bevor sich halb Köln zu der Idee versteigt, Ihr wolltet um meine Hand anhalten.«
    Jacop hatte eigentlich gedacht, daß ihn so schnell nichts aus der Fassung bringen könne. Jetzt starrte er auf seinen neuen Besitz und war entgegen seiner Natur sprachlos.
    »Warum tut Ihr das?« brachte er endlich heraus.
    Ein spitzbübisches Lächeln zauberte winzige Fältchen um ihre Augen.
    »Niemand schenkt mir ungestraft

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