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Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Titel: Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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eine Flöte.«
    »Oh!«
    »Natürlich seid Ihr jetzt in der Verpflichtung, mir das Spielen beizubringen.«
    Plötzlich hatte Jacop das innige Bedürfnis, den Fleischer und alle, die ihn auf die Bach gejagt hatten, an sein Herz zu drücken.
    »Ich werde es bestimmt nicht vergessen.«
    »Das will ich Euch auch nicht geraten haben.«
    »Wißt Ihr was?« krähte er übermütig. »Ich liebe Eure Nase!«
    Dunkles Rot überzog ihre Wangen.
    »Los jetzt. Ab mit Euch!«
    Jacop grinste breit. Er machte auf dem nackten Absatz kehrt und sah zu, daß er Land gewann.
    Richmodis schaute ihm nach, die Hände in die Hüften gestemmt. Ein hübscher Bursche, dachte sie. Dann fiel ihr ein, daß sie zu gerne in sein Haar gepackt hätte. Schade, daß er nicht zurückkommen würde. Kerle wie er waren niemandem verpflichtet außer sich selber. Der würde seinen roten Schopf so bald nicht wieder durch die Bach tragen.
    Melancholisch bis vergnügt ging sie zurück ans Wasser, gewaltig im Irrtum.
    Rheingasse
    Die alte Frau saß im Schatten. Nur das Relief ihrer Hände hob sich fahl vom schwarzen Samt des Kleides ab, seltsam bizarr im schräg einfallenden Licht der Nachmittagssonne.
    Der Raum, in dem sie saß, war groß und hoch. Er lag im ersten Stock und verfügte an der nördlichen Längsseite über fünf eng beieinanderliegende Arkadenfenster zur Straße hin. Bis auf die prachtvollen Wandteppiche an der Rückfront und den Seitenwänden enthielt er fast kein Mobiliar. Lediglich ein wuchtiger, schwarzer Tisch und einige Lehnstühle verliehen ihm eine Andeutung von Wohnlichkeit. Im allgemeinen wurde er als Festsaal oder für offizielle Zusammenkünfte benutzt.
    Rechts von der alten Frau saß ein Mann Ende vierzig und trank Wein aus einem gehämmerten Pokal. Ein jüngerer stand reglos neben ihm. Im Türrahmen lehnte Mathias und fixierte nachdenklich einen Burschen Anfang zwanzig, der mit unruhigen Schritten den Raum entlang der Fensterfront durchmaß und schließlich vor dem Sitzenden stehenblieb.
    »Gerhard wird schweigen«, sagte er.
    Seine Stimme war ein einziges Flehen.
    »Ich bezweifle nicht, daß er schweigen wird«, entgegnete der Mann mit dem Pokal nach längerer Pause, während der nichts als das rasselnde Keuchen der Alten zu hören war. »Ich frage mich nur, wie lange.«
    »Er wird schweigen!« wiederholte der Bursche eindringlich.
    Mathias stieß sich vorn Türrahmen ab und ging langsam in die Mitte des Raumes.
    »Kuno, wir alle wissen um Eure Freundschaft mit dem Meister. Ich bin ebenso wie Ihr der Überzeugung, daß Gerhard keinen von uns verraten wird. Er hat mehr Ehre im kleinen Finger als sämtliche Pfaffen in ihren klerikalen Bälgern.« Er blieb vor dem Jungen stehen und sah ihm geradeheraus in die Augen. »Aber was ich glaube, muß nicht unbedingt den Tatsachen entsprechen. Wir haben alles zu gewinnen, aber auch alles zu verlieren.«
    »In ein paar Tagen wird ohnehin alles ausgestanden sein«, sagte Kuno beschwörend. »Gerhard wird bis dahin nichts unternehmen, was uns schaden könnte.«
    »Und hernach?« Der andere junge Mann, der bis dahin geschwiegen hatte, trat neben dem Lehnstuhl hervor und ballte wütend die Faust. »Was nützt uns alle Umsicht, wenn wir dann das Gelingen unseres Planes auf dem Rad bedauern dürfen, mit zerschmetterten Knochen, derweil sich die Raben an unseren Augen gütlich tun? Ha, und an Euren, Kuno! Sie werden Euch die verträumten Äuglein aus den Höhlen picken, die mit der Blödheit eines Neugeborenen die Welt betrachten.«
    »Genug, Daniel.« Der Ältere hob die Hand.
    »Genug?« Daniel ließ seine Faust auf die Tischplatte krachen. »Während dieser sentimentale Narr uns alle dem Verderben preisgibt?«
    »Ich sagte, es ist genug!«
    »Hör auf deinen Vater«, sagte Mathias beschwichtigend. »Wir dienen unserer Sache nicht mit Streit. Mir reicht es, einen Esel wie Heinrich in unseren Reihen zu wissen.«
    »Das war ja nun mal nicht zu vermeiden«, brummte Daniel.
    »Manchmal können auch Dummköpfe von Nutzen sein«, gab Mathias zu bedenken. »Und sein Gold ist ein wertvoller Verbündeter. Du siehst also, ich hadere nicht mit den Unwägbarkeiten des Schicksals. Allerdings«, er legte den Zeigefinger an die Lippen, wie er es zu tun pflegte, wenn er sich einer Sache nicht hundertprozentig sicher war, »müssen wir Gerhards Vertrauen suchen.«
    »Wir haben es«, sagte Kuno leise.
    »Wir haben einen Dreck«, schrie Daniel.
    »Schluß jetzt!« Der ältere Mann sprang auf und knallte seinen Pokal

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