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Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Titel: Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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zurückzuliegen. Daniel hatte sich verzogen, Theoderich ebenso, der Mainzer war nach Hause geritten, und Mathias nicht wieder aufgetaucht. Jeder Gedanke an irgendeine Form von Gemeinsamkeit zwischen ihnen erschien Johann mittlerweile absurd.
    »Es ist richtig«, murmelte er.
    War es das? Die Worte erschienen ihm nun wie blanker Hohn. Was war richtig daran, Menschen zu töten? Richtig war nur das gemeinsame Ziel, und richtig war es, Opfer zu bringen. Aber was war das für ein Ziel?
    Er versuchte, es sich in Erinnerung zu rufen, Klarheit zu gewinnen. Es wollte ihm nicht gelingen. Er fühlte sich verwirrt und müde, außerstande zu sagen, was sie eigentlich mit ihrem Tun bezweckten. Und doch hatte alles deutlich vor ihnen gelegen, jeder von ihnen hatte den Eid geschworen, weil jeder durchdrungen war vom Glauben an die große Sache.
    Die Sache.
    Ihm fiel auf, daß sie seit Tagen immer nur von der Sache sprachen. Nie erwähnten sie den Zweck ihres Vorhabens. Sie schlichen sich wie Diebe um die Worte und Begriffe herum, als wolle niemand von ihnen damit in Verbindung gebracht werden, als könnten sie ihre Täterschaft leugnen wie unartige Kinder, die sich die Augen zuhalten im Glauben, für andere unsichtbar zu werden.
    Die Sache.
    Aber es hatte ein gemeinsames Ziel gegeben! Es war dagewesen, so unmißverständlich, so klar, ein Ziel, dem sie sich alle gebeugt hatten, ohne Rücksicht auf die eigenen Interessen –
    Johann mußte loslachen und drückte die Handknöchel gegen die Lippen. Hatte Mathias jemals etwas gegen seine Interessen unternommen? Oder Daniel? Es war tatsächlich zum Schreien.
    Aber der Mainzer wenigstens. Und Kuno! Ach nein, Kuno war ja drauf und dran, sie alle zu verraten. Wenn er es nicht schon getan hatte.
    Theoderich? Vielleicht, aber –
    Johann sprang auf und begann, im Raum umherzulaufen. Er fühlte sich wie im Fieber. Sie hatten das Ziel verloren! Er würde nicht mehr ruhig schlafen können, nie wieder einen glücklichen Tag verleben. Irgendwo gab es eine Rechtfertigung, eine Absolution. Das alles hier taten sie nicht für sich, sie taten es für andere, für einen höheren Zweck.
    Er legte die Hände auf die Kante des Arbeitspultes und suchte tief in seinem Innern. Aber da war nur Schwärze.
    Angriff
    »Ist er weg?« fragte Richmodis nach einer Weile.
    »Wir hätten das Licht löschen sollen«, meinte Goddert. Auf seiner Stirn hatten sich feine Schweißperlen gesammelt. Jacop schüttelte den Kopf. »Zu spät. Und sinnlos.« »Ich höre nicht das Geringste.« Jaspar legte den Finger an die Nasenspitze. »Soll das heißen, er hat einfach so aufgegeben?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Jacop.
    Richmodis betrachtete die Tür.
    »Er gibt nicht auf«, sagte sie leise. »Er wird niemals aufgeben.«
    »Schon gut, uns kann nicht viel passieren.« Goddert ballte die Fäuste. »Das ist ein starkes Haus. Türe und Läden sind von innen verriegelt, er müßte einen Rammbock mitbringen.«
    »Vielleicht hat er einen mitgebracht.«
    »Unsinn.«
    Jacop horchte weiter hinaus, aber außer dem Sturm vermochte er nichts auszumachen. Trotzdem wuchs sein Unbehagen. Es paßte nicht zu Urquhart, die Dinge unverrichtet zu lassen. »Er braucht keinen Rammbock«, flüsterte er. »Ohne ist er viel schlimmer.«
    »Was kann er tun?« überlegte Jaspar.
    »Die Hintertür!« entfuhr es Richmodis.
    »Was?«
    »Ich hab's deutlich gehört, er ist an der Hintertür!«
    Goddert schüttelte energisch den Kopf. »Da kann er auch nicht rein! Hab ich eigenhändig verriegelt, nicht mal der Leibhaftige käme da durch!«
    »Wie soll er überhaupt hinters Haus gekommen sein?« fragte Jaspar. »Über die Dächer?«
    »Wie sonst«, sagte Jacop.
    Goddert starrte ihn entgeistert an. »Ich bin selber das eine oder andere Mal über die Dächer abgehauen«, erklärte Jacop. »Wenn Urquhart an der Fassade hochgestiegen ist –«
    »Das ist ein sehr schmales und sehr spitzes Dach«, verkündete Goddert, als sei damit alles erledigt.
    »Na und? Für mich wäre das kein Problem, für ihn erst recht nicht.«
    Goddert wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Wenn schon«, sagte er bemüht sorglos. »Er kann ja nirgendwo rein.«
    Kuno stöhnte leise.
    Von der Hintertür waren keine weiteren Geräusche mehr zu hören.
    Sie warteten.
    Nach einer Weile begann Jacop sich zu entspannen.
    »Sieht aus, als wäre er tatsächlich fort.«
    »Ich kann's kaum glauben.«
    Jaspar kratzte sich am Kinn und ging nach hinten in die Küche. Als er zurückkam, wirkte er

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