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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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Chlorwasserstoffsäure, auch bekannt unter der Bezeichnung Salzsäure. Maurer benutzen sie, um Mörtel von Ziegelsteinen zu lösen, da Salzsäure den Kalk im Mörtel löst. Sie wird auch zum Reinigen von Beton verwendet. Es ist nicht allzu viel Phantasie nötig, um darauf zu kommen, woher die stammt. Die Bauarbeiter waren seit Wochen auf der Pity Wood Farm.«
    »Ist Salzsäure denn nicht gefährlich?«, fragte Murfin. »Sie klingt zumindest gefährlich.«
    »In konzentrierter Form, ja. Ohne Schutzausrüstung kann man sich ziemlich schlimme Verätzungen zuziehen. Aber hier handelt es sich um eine frei verkäufliche Lösung, die weniger gefährlich ist. Wenn ich du wäre, würde ich aber trotzdem Handschuhe anziehen und eine Gesichtsmaske anlegen.«
    »Und was noch?«, drängte Cooper.
    »Kaliumhydroxid, auch Kalilauge genannt.«
    »Abflussreiniger.«
    »Probleme mit den Abflussrohren auf Pity Wood? Das könnte ich mir gut vorstellen. Was meinst du, Ben?«
    »Ja.«
    Fry las auf der zweiten Seite des Gutachtens weiter. »Jodtinktur.«
    Jodtinktur hatte Cooper selbst viele Male benutzt und sie zur Desinfektion auf die Nabelschnur von neugeborenen Lämmern und Kälbern gesprüht. Zu Hause auf der Bridge End Farm standen immer Sprühdosen mit Jodtinktur herum.
    Fry blickte auf und wartete auf einen Kommentar, bekam jedoch keinen zu hören. Sie lächelte, da sie glaubte, recht behalten zu haben. Wenn Cooper nicht einmal mehr eine Bemerkung machte, befand sie sich auf der Zielgeraden.
    »Methanol«, sagte sie. »Selbst ich weiß, dass das ein Frostschutzmittel ist. Jeder, der ein Auto hat, besitzt welches. Ich habe selbst welches.« Das Schweigen dauerte an, und sie sprach rasch weiter. »Jetzt die letzten zwei. Isopropanol. Isopropylalkohol. Ist noch jemand im Bilde?«
    »Reinigungsalkohol«, sagte Cooper. »Das ist ein Antiseptikum und ein Reinigungsmittel.«
    »Und befindet sich in jedermanns Verbandskasten«, fügte Fry fröhlich hinzu. »Ich wette, auch Farmer verwenden es, wenn sie sich geschnitten haben.«
    »Oder sie trinken das Zeug«, sagte Murfin.
    »Tatsächlich?«
    »Na ja, das habe ich mal gehört.«
    Fry schüttelte den Kopf, ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. »Und als Letztes... etwas, dass sich Pseudoephedrin nennt.« Sie stolperte über das Wort und versuchte es noch einmal, wobei sie die Silbenbetonung änderte. »Pseudoephedrin.«
    »Was, zum Teufel, ist das denn?«
    »Hier steht, dass es ein Wirkstoff in Nasenspray wie beispielsweise Sudafed ist. Anscheinend ist es in großen Mengen vorhanden.«
    »Irgendjemand auf Pity Wood hatte Probleme mit der Nasenhöhle«, schlug Murfin vor. »Das überrascht mich nicht. Ich nehme an, dass man ständig eine verstopfte Nase hat, wenn man dort wohnt. Als ich gestern auf der Farm war, musste ich niesen.«
    Fry starrte ihn einen Augenblick an, als sei sie entsetzt über die Vorstellung, dass Murfin unter einer Erkältung litt. Cooper konnte beinahe sehen, wie ihr effizienter Verstand wie ein Uhrwerk arbeitete und Puzzlestücke an die richtige Stelle rückte. Fry verließ sich nicht auf Intuition, sondern ausschließlich auf die Addition sämtlicher verfügbarer Informationen, bis sie schließlich mit einer endgültigen Antwort aufwartete, die bereits überprüft und bestätigt war.
    In diesem Moment betrat Detective Inspector Hitchens, einen Umschlag in der Hand, das Büro. Er übereichte ihn Fry mit einem verlegenen Lächeln.
    »Diane, hier ist Ihr Flugticket nach Dublin. Ich hoffe, Sie haben Ihren Pass dabei.«
    Fry legte das Gutachten des Chemikers beiseite. »Ich bin bereit, Sir.«
    »Gut. Ihre Maschine geht um dreizehn Uhr fünfundzwanzig.«
     
    Selbstverständlich war ein billiger Ryanair-Flug für sie gebucht worden. Das Flugticket nach Dublin hatte weniger gekostet, als sie für eine Busfahrt nach Sheffield und zurück hätte zahlen müssen. Und die Maschine startete vom Robin Hood Airport, was bedeutete, dass sie zuerst bis nach Doncaster fahren musste.
    Fry checkte ein, passierte die Sicherheitskontrolle und beschloss, sich an der Bar hinter der Passkontrolle etwas zu trinken zu holen. Anschließend setzte sie sich hin und wartete. Eine Stunde Flugzeit nach Dublin und eine Stunde Däumchendrehen. Sie beobachtete, wie ihre Mitreisenden geduldig in der Nähe des Gates darauf warteten, in das Flugzeug einsteigen zu können. Die meisten von ihnen lasen ein Buch oder Zeitschriften, anspruchsloses Zeug, um sich die Zeit zu vertreiben. Wenn sie doch nur

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