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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Doktoren da sei.
    »Beide«, war die Antwort. »Sie sind in der Tierstation.« Er deutete über seine Schulter und wandte sich, als Carol vorbeiging, um, damit er sie von hinten betrachten konnte. Howard war über dessen Unbekümmertheit verblüfft.
    Die Tür zur Tierstation hatte eine breite Glasfüllung. Durch sie hindurch konnte man zwei Männer sehen, die gerade einem Affen Blut abnahmen.
    »Der große war es, mit den grauen Haaren«, sagte Carol bestimmt. Dr. Howard trat näher an die Tür heran und blickte hindurch. Der Mann, den Carol bezeichnet hatte, war ein gutaussehender, athletischer Typ etwa in seinem Alter. Sein durchgehend silbergraues Haar gab ihm ein besonders distinguiertes Aussehen. Sein Kollege war ganz im Gegensatz dazu nahezu kahl; das bißchen Haar, das ihm verblieben war, hatte er in dem vergeblichen Versuch der Beschönigung sorgsam über den Schädel gekämmt.
    »Ob er sich wohl an Sie erinnert?«
    »Vielleicht. Wir trafen uns allerdings nur für einen Augenblick, ehe ich in die Abteilung für Psychologie hinüberging.« Sie warteten, bis die beiden Ärzte ihre Arbeit beendet hatten und wieder aus der Tierstation herauskamen; der große Silberhaarige trug das Gefäß mit dem abgezapften Blut.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sprach Howard ihn an, »hätten Sie wohl einen Augenblick Zeit für mich?«
    Der Mann schielte auf Howards Anstecker. »Sind Sie Arzneimittelvertreter?«
    »Um Gottes willen, nein«, lächelte der Arzt. »Ich bin Dr. Jason Howard, und dies ist Miß Carol Donner.«
    »Und was kann ich für Sie tun?«
    »Ich komme gleich wieder, Duncan«, unterbrach der kahl werdende Kollege.
    »In Ordnung«, sagte der Silberhaarige. »Ich mache die Blutuntersuchung sofort.« Dann setzte er, zu Dr. Howard gewandt, hinzu: »Entschuldigen Sie bitte.«
    »Keine Ursache«, antwortete dieser. »Ich wollte Sie nur kurz wegen eines gemeinsamen Bekannten sprechen.«
    »Ja, bitte?«
    »Es geht um Alvin Hayes. Erinnern Sie sich daran, daß er Sie hier besucht hat?«
    »Aber natürlich«, antwortete der Mann, wandte sich dann Carol zu und fragte: »Waren Sie nicht in seiner Begleitung?«
    Sie nickte und meinte: »Sie haben ein gutes Gedächtnis!«
    »Ich bin sehr erschrocken, als ich von seinem Tod hörte. Welch ein Verlust!«
    »Miß Donner sagte mir, daß Alvin Hayes Sie in einer sicherlich wichtigen Sache aufgesucht hätte«, erklärte Howard. »Könnten Sie mir bitte sagen, worum es ging?«
    Duncan Sechler wirkte nervös und schaute vorsichtig nach den anderen Leuten in der Nähe.
    »Ich bin mir da gar nicht sicher, ob ich darüber reden möchte.«
    »Es tut mir leid, das hören zu müssen. Ging es denn um etwas Berufliches, oder war es eine Privatsache?«
    »Kommen Sie doch bitte lieber mit in mein Büro.«
    Jason Howard hatte Mühe, seine Erregung zu verbergen. Endlich hörte es sich so an, als ob er auf etwas Wesentliches gestoßen sei.
    Nachdem sie alle in sein Büro gegangen waren, schloß Dr. Sechler sorgfältig dessen Tür. Es standen nur zwei Stühle darin, und während er Stapel von Zeitschriften wegräumte, bat er den Arzt und Carol Donner, Platz zu nehmen.
    »Um auf Ihre Frage einzugehen: Hayes kam aus persönlichen Gründen zu mir, nicht aus beruflichen.«
    »Wir sind über dreitausend Meilen geflogen, nur um mit Ihnen zu reden«, betonte Dr. Howard. Er war nicht bereit, so schnell aufzugeben, wenn das freilich auch keineswegs ermutigend klang.
    »Wenn Sie mich angerufen hätten, hätte ich Ihnen die Reise ersparen können.« Einiges an Freundlichkeit war bereits aus Dr. Sechlers Stimme geschwunden.
    »Ich sollte Ihnen wohl besser sagen, warum uns das Gespräch mit Ihnen so wichtig ist«, sagte Dr. Howard und berichtete dann von Hayes’ merkwürdigen Äußerungen über eine mögliche Entdeckung und seine eigenen, bisher erfolglosen Versuche, herauszubekommen, worum es sich dabei gehandelt haben könnte.
    »Sie glauben also, Hayes sei zu mir gekommen, damit ich ihm bei seinen Forschungen irgendwie behilflich wäre?« fragte Duncan Sechler.
    »Ja, das hatte ich eigentlich gehofft.«
    Sechler ließ ein kurzes, unfrohes Lachen hören. Er schaute Howard aus den Augenwinkeln an und stieß dann hervor: »Sie haben nicht zufällig mit Rauschgift zu tun, wie?«
    Dr. Howard verneinte verblüfft.
    »Gut, dann sage ich Ihnen, was Hayes tatsächlich von mir wollte. Er wollte einen Tip, wo er Marihuana kaufen könne. Er sagte, er traue sich nie, den Stoff ins Flugzeug mitzunehmen, und deshalb habe er

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