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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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veranlaßten, lieber nicht nachdenken. Verlegen widmete er sich hingebungsvoll seinem Omelett.
    »Also«, sagte Carol mit erhobener Gabel, »was wollten Sie mich denn noch fragen?« Dann nahm sie einen ordentlichen Bissen von ihrem Toast.
    »Ist Ihnen noch irgend etwas bezüglich Alvin Hayes’ Entdeckung eingefallen?«
    »Nicht das geringste«, antwortete sie und lehnte sich dabei zurück. »Außerdem hatte ich ohnehin immer Mühe, ihm zu folgen, wenn er von seiner Arbeit erzählte. Schließlich ist nicht jeder Atomphysiker!« Sie lachte, und ihre Augen funkelten anziehend.
    »Man hat mir erzählt, daß er nebenher für ein in diesem Bereich tätiges Unternehmen arbeitete«, sagte Dr. Howard. »Wußten Sie davon?«
    »Ich nehme an, daß Sie die Gene Incorporated meinen.« Carol machte eine Pause, und ihr Lächeln verschwand. »Das galt als sehr vertraulich.« Sie legte den Kopf schief und fuhr fort: »Aber jetzt, da er tot ist, wird es ja egal sein. Ja, er war seit ungefähr einem Jahr für sie tätig.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was genau er für sie machte?«
    »Nein, genau kann ich das nicht sagen - es hatte irgendwie mit Wachstumshormonen zu tun. Aber kürzlich hatten sie Krach miteinander; es ging, glaub ich, um Geld, aber Einzelheiten kenne ich auch nicht…«
    Das war für Howard eine Bestätigung seines Verdachts, daß Helene Brennquivist weiterhin etwas verheimlichte. Wenn Hayes Streit mit der Gene Incorporated gehabt hatte, dann mußte sie davon gewußt haben.
    »Was wissen Sie über Helene Brennquivist?«
    »Ach ja, ein nettes Mädchen…« Carol legte ihre Gabel nieder. »Nun… ich will ehrlich sein. Wahrscheinlich ist sie soweit schon in Ordnung, aber tatsächlich war sie der Grund dafür, daß es zwischen Alvin und mir auseinanderging. Nachdem sie so eng miteinander zusammenarbeiteten, fing er damit an, sie auch in die Wohnung mitzubringen. Dann bekam ich heraus, daß sie wirklich etwas miteinander hatten. Das konnte ich nicht mitmachen - es hat mich furchtbar geärgert, daß sie das so heimlich trieb und obendrein direkt vor meiner Nase, in meiner eigenen Wohnung.«
    Jetzt war Dr. Howard echt verblüfft. Er hatte darauf getippt, daß Miß Brennquivist etwas vor ihm verheimlichte - aber auf die Idee, daß sie ein Verhältnis mit Hayes hatte, wäre er nicht gekommen. Er musterte Carols Gesicht. Das Aufrühren der Geschichte hatte unangenehme Gefühle in ihr heraufbeschworen. Er hätte gern gewußt, ob sie wohl auf Hayes genauso wütend gewesen war wie auf Helene Brennquivist.
    Bewußt das Thema wechselnd, fragte er: »Was ist denn eigentlich mit seinen Angehörigen?«
    »Ich weiß nicht viel darüber. Ich habe mit seiner Exfrau ein- oder zweimal am Telefon gesprochen, aber nie persönlich. Sie müssen so etwa vor fünf Jahren geschieden worden sein.«
    »Hatte Hayes einen Sohn?«
    »Zwei - zwei Söhne und eine Tochter.«
    »Wissen Sie, wo sie wohnen?«
    »Irgend so eine kleine Stadt in New Jersey. Leonia oder so ähnlich heißt sie. An die Straße kann ich mich auch noch erinnern - Park Avenue. Ich habe es im Kopf behalten, weil es so bedeutend klingt.«
    »Hat er jemals etwas davon gesagt, daß einer seiner Söhne krank wäre?«
    Carol Donner schüttelte den Kopf, winkte dann der Kellnerin und bat um noch etwas Kaffee. Ein Weilchen aßen sie schweigend und genossen die angenehme Atmosphäre und das gute Essen.
    Als plötzlich Dr. Howards Piepser ertönte, fuhren beide zusammen. Glücklicherweise meldete sich bei seinem Rückruf nur der Telefondienst, der ausrichtete, Matthew Cowens Angehörige seien inzwischen aus Minneapolis eingetroffen und hofften, sich mit ihm so etwa um vier im Krankenhaus treffen zu können.
    An den Tisch zurückgekehrt, schlug Howard vor, das schöne Wetter zu nutzen und draußen im Park spazierenzugehen. Nachdem sie die Beacon Street überquert hatten, schob zu seiner Überraschung Carol ihren Arm unter den seinen. Zu seiner weiteren Überraschung empfand er das als höchst angenehm. Trotz ihres einigermaßen zweifelhaften Berufes mußte sich Jason Howard eingestehen, daß er ihre Begleitung sehr genoß. Ganz abgesehen von ihrem rundum reizenden Anblick war auch ihre Lebensfreude ansteckend.
    Sie gingen am Ufer des Bootsteichs entlang, an der bronzenen Reiterstatue von George Washington vorbei und dann über die Brücke, welche den Teich an seiner schmälsten Stelle überspannte. Die Boote waren wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit schon aus dem Wasser gezogen worden. Unter

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