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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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wenn Kim wohlbehalten zurückkommt. Das ist der Mensch, der ich bin.«
    Â»Wir glauben Ihnen, Ben«, versicherte mir Barbara. Levon neben ihr nickte.
    Wie gesagt, nette Menschen.

25
    Amsterdam. Nachmittags zwanzig nach fünf. Jan van der Heuvel stand in seinem Büro im vierten Stock eines klassischen Flaschengiebelhauses, blickte über die Baumwipfel hinweg zum Ausflugsboot auf dem Kanal und wartete, dass die Zeit verstrich.
    Die Tür zu seinem Büro wurde geöffnet, und Mieke trat ein, ein hübsches Mädchen von zwanzig Jahren mit kurzem, dunklem Haar. Sie trug einen kurzen Rock mit passender Jacke, die Beine über ihren kleinen Schnürstiefeln waren nackt. Das Mädchen senkte den Blick und sagte, sie werde Feierabend machen, wenn es sonst nichts mehr zu tun gebe.
    Â»Dann einen schönen Abend«, wünschte ihr van der Heuvel.
    Er begleitete sie zur Bürotür und schloss sie hinter ihr, kehrte zu seinem Platz an dem langen Zeichentisch zurück und blickte zur Straße entlang der Keizersgracht hinab, bis er Mieke entdeckte, die in den Renault ihres Freundes stieg.
    Erst als der Renault außer Sichtweite war, kümmerte sich van der Heuvel um seinen Rechner. Die Telekonferenz würde noch vierzig Minuten auf sich warten lassen, doch er wollte die Verbindung rechtzeitig herstellen, damit er den Verlauf aufzeichnen konnte. Er tippte auf der Tastatur, bis das Gesicht seines Freundes auf dem Bildschirm erschien.
    Â»Horst, hier bin ich«, meldete er sich.

    Zur gleichen Zeit befand sich eine blonde, vierzigjährige Frau auf der Brücke ihrer einhundertacht Meter langen Yacht vor der Mittelmeerküste von Portofino. Die Yacht war eine Spezialanfertigung aus hochfestem Aluminium mit sechs Kabinen, ihrer persönlichen Suite und einem Videokonferenzraum im Salon, der sich problemlos in ein Kino umwandeln ließ.
    Die Frau verließ ihren jungen Kapitän und ging in ihre Kabine hinab, wo sie eine Versace-Jacke aus dem Schrank nahm und über ihr ärmelloses Oberteil zog. Anschließend begab sie sich in den Medienraum und fuhr ihren Rechner hoch. Als die Verbindung über die verschlüsselte Leitung hergestellt war, lächelte sie in die Webcam.
    Â»Gina Prazzi meldet sich zur Stelle, Horst. Wie geht’s uns heute?«
    Vier Zeitzonen entfernt huschte in Dubai ein großer, bärtiger Mann in traditioneller Kleidung an einer Moschee vorbei in ein Restaurant, das eher einem Loch in der Mauer glich. Er grüßte den Besitzer und ging weiter durch die Küche, die erfüllt war vom würzigen Duft nach Knoblauch und Rosmarin.
    Er schob einen Vorhang zur Seite und ging die Stufen hinab in den Keller, wo er eine schwere Holztür zu einem Privatzimmer aufschloss.
    In Hongkong auf dem Victoria Peak schaltete ein junger Chemiker seinen Rechner ein. Er war zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt, sein IQ weit über hundertsiebzig. Während er wartete, blickte er durch die Vorhänge den langen Abhang hinunter, vorbei an den zylindrischen Hochhäusern und weiter nach unten zu den hell erleuchteten Türmen von Hongkong. Für diese Jahreszeit war es ungewöhnlich klar, so dass sein Blick über den Great Harbor
hinweg bis nach Kowloon reichte, als sein Rechner anzeigte, dass die Verbindung hergestellt war und er sich der Sitzung der Allianz widmen konnte.
    In Säo Paulo fuhr Raphael dos Santos, ein Mann von fünfzig Jahren, kurz nach Mittag in seinem neuen Wiesmann-Sportcoupé nach Hause. Der Wagen kostete zweihundertfünfzigtausend US-Dollar und beschleunigte von null auf hundert in 3,9 Sekunden bei einer Höchstgeschwindigkeit von dreihundertundzehn Stundenkilometern. Rafi, wie er genannt wurde, liebte seinen Wagen.
    Er hielt vor der Zufahrt zur Tiefgarage, warf den Schlüssel Tomas zu und fuhr mit dem Fahrstuhl mit eigenem Eingang zu seiner Wohnung nach oben.
    Dort überquerte er mehrere Quadratmeter Jatoba-Edelholzparkett, ging an ultramodernen Möbeln vorbei und betrat sein Büro mit Blick auf die schimmernde Fassade des Renaissance Hotels auf dem Alameda Santos.
    Als Rafi einen Knopf auf seinem Schreibtisch betätigte, hob sich aus der Mitte ein Bildschirm. Erneut fragte er sich nach dem Sinn dieser Konferenz. Irgendetwas war schiefgelaufen. Aber was?, überlegte er, als er seinen Daumen auf das Feld zur Fingerabdruckerkennung legte.
    Rafi begrüßte den Leiter der Allianz auf Portugiesisch. »Horst, du

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