Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
Vom Netzwerk:
bewegenden Kastens.
    War sie blind? Oder war es einfach zu dunkel? Gütiger Himmel, was war hier los? »Levon!«, schrie sie.
    Hinter ihr bewegte sich etwas.
    Â»Barbara? Schatz? Mit dir alles in Ordnung?«
    Â»Oh, Liebling, Gott sei Dank bist du hier. Wie geht’s dir?«
    Â»Ich bin gefesselt. Scheiße, was soll das?«
    Â»Ich glaube, wir liegen in einem Kofferraum.«
    Â»Jesses! Ein Kofferraum! Es war Hogan. Hogan hat uns das angetan!«
    Gedämpfte Musik drang durch die Rückbank in den Kofferraum, in dem die McDaniels wie Hühner in einer Kiste lagen.
    Â»Ich werde wahnsinnig«, jammerte Barbara. »Ich verstehe das nicht. Was will er?«
    Levon trat gegen die Kofferraumhaube. »Hey! Lassen Sie uns raus! Hey!«, rief er. Die Haube gab kein bisschen nach, beulte sich nicht aus. Doch Barbaras Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit.
    Â»Levon, schau mal! Siehst du das? Das Kofferraumschloss.«
    Unter Schmerzen drehte sie sich um. Ihre Wangen und Ellbogen schabten über den Teppich. Sie schaffte es, sich
die Schuhe abzustreifen, und zog mit ihren Zehen am Schloss. Der Hebel bewegte sich, doch sie spürte keinen Widerstand. Das Schloss ließ sich nicht öffnen.
    Â»Oh, Gott, bitte«, wimmerte Barbara, als sie plötzlich einen Asthmaanfall bekam und ihr Keuchen in Husten überging.
    Â»Die Kabel sind durchtrennt«, stellte Levon fest. »Der Rücksitz. Wir können den Rücksitz eintreten.«
    Â»Und dann? Wir sind gefesselt!«, keuchte Barbara.
    Dennoch traten sie mit ihren gefesselten Beinen gegen die Rückenlehne, was aber zu nichts führte.
    Â»Verdammt, sie ist eingehakt«, schimpfte Levon.
    Barbara bemühte sich, langsam einzuatmen, um zu verhindern, dass sie würgen musste. Warum hatte Hogan sie entführt? Warum? Was hatte er mit ihnen vor? Welchen Nutzen hatte er von der Entführung?
    Â»Ich habe irgendwo gelesen, man kann die Rücklichter raustreten, eine Hand durchschieben und winken, bis man von jemandem bemerkt wird«, sagte Levon. »Selbst wenn wir nur die Lichter zerstören, wird ihn die Polizei vielleicht anhalten. Also los, Barbara. Versuch es.«
    Barbara trat mit voller Wucht gegen die Lampe. Plastik zerbrach. »Jetzt du!«, rief sie.
    Als Levon das Rücklicht auf seiner Seite durchstieß, drehte sich Barbara um, so dass sie durch das Loch hinausspähen konnte.
    Unter ihnen flog der Asphalt vorbei. Sobald der Wagen anhielt, würde sie schreien. Jetzt waren sie nicht mehr hilflos. Sie lebten noch und würden, verdammt noch mal, kämpfen.
    Â»Hörst du das? Ist das ein Handy?«, fragte Levon. »Hier im Kofferraum?«

    Barbara entdeckte die leuchtende Anzeige eines Telefons, als sie in Richtung ihrer Füße schaute. »Wir kommen hier wieder raus, Schatz. Hogan hat einen großen Fehler gemacht.«
    Mühsam drehte sie sich um, um mit hinter dem Rücken gefesselten Händen nach dem Telefon zu greifen. Blind drückte sie auf die Knöpfe, bis sie die grüne Taste traf.
    Â»Hallo!«, rief Levon. »Hallo! Wer ist da?«
    Â»Mr. McDaniels, ich bin’s, Marco. Vom Wailea Princess.«
    Â»Marco! Gott sei Dank. Sie müssen nach uns suchen lassen. Wir wurden entführt.«
    Â»Tut mir leid. Ich weiß, dass es da hinten nicht sehr bequem ist. Ich werde Ihnen gleich alles erklären.«
    Die Leitung wurde unterbrochen.
    Der Wagen wurde abgebremst und blieb stehen.

51
    Henris Blutdruck stieg. Er war im besten Sinn des Wortes angespannt, stand unter Adrenalin, als er, bereit für die nächste Szene, in Gedanken seinen Plan durchspielte.
    Wieder ließ er seinen Blick schweifen, blickte die Straße und rechts und links am Ufer entlang. Zufrieden, dass niemand zu sehen war, schnappte er sich seine Schultertasche vom Rücksitz und warf sie ins Gestrüpp, bevor er zum Wagen zurückkehrte.
    Er ging um den Wagen herum und ließ aus jedem Reifen etwa Dreiviertel der Luft heraus, klopfte auf den Kofferraum, als er an diesem vorbeikam, und öffnete die Beifahrertür. Er zog den Vertrag für den Mietwagen aus dem Handschuhfach, warf ihn auf den Boden und griff zu seinem Messer mit der fünfundzwanzig Zentimeter langen Klinge. Es fühlte sich an, als wäre es ein Teil seiner Hand.
    Schließlich nahm er den Schlüssel und öffnete den Kofferraum. »Alles in Ordnung hier hinten?«, fragte er. Mondlicht fiel auf Barbara und

Weitere Kostenlose Bücher