Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
Vom Netzwerk:
Ferienanlage, die enthauptete Leiche und den Kopf einer jungen Frau in einem der Häuser«, sprach sie ins Mikrofon. »Ms. Aluna erzählte der Polizei, sie habe ihr Haus einem Mann per Telefon vermietet. Die Zahlung sei problemlos per Kreditkarte erfolgt. Wir erwarten jeden Moment, dass Lieutenant Jackson von der Polizei in Kihei eine Stellungnahme zu dem Fall abgibt.«
    McBride wandte sich kurz von der Kamera ab. »Gloria, Lieutenant James Jackson verlässt in diesem Moment das Haus.«
    McBride rannte los, ihr Kameramann mit wackelnder Kamera gleich neben ihr. »Lieutenant, Lieutenant Jackson, haben Sie einen Moment Zeit für uns?«, rief sie.
    Die Kamera schwenkte auf Lieutenant Jackson in Großaufnahme.
    Â»Derzeit kann ich der Presse keine Auskunft geben.«
    Â»Ich habe nur eine einzige Frage, Sir.«
    Henri, gebannt von der dramatischen Szene, die sich auf dem großen Bildschirm in der Flughafenlounge entwickelte, beugte sich vor.
    Er war Zeuge des Endspiels in Echtzeit. Das war zu schön, um wahr zu sein. Später würde er die Sendung von der Website des Senders herunterladen und in sein Video einbauen. Er würde die gesamte Hawaii-Saga haben – Einleitung, Hauptteil und Schluss. Und jetzt noch diesen Epilog.
    Henri unterdrückte den leichtsinnigen Drang, dem Kerl zwei Plätze weiter zu sagen: »Schauen Sie sich diesen Polizisten an. Diesen Lieutenant Jackson. Er ist ganz grün im Gesicht. Ich glaube, er übergibt sich gleich.«
    Die Reporterin auf dem Bildschirm ließ nicht locker.

    Â»Lieutenant Jackson, ist es Kim? Ist die Leiche, die Sie gefunden haben, die von Supermodel Kim McDaniels?«
    Â»Kein Kommentar zu das hier... zu dem hier«, verhaspelte er sich. »Wir stecken mitten in den Ermittlungen. Wir müssen erst noch weitere Spuren verfolgen. Jetzt schalten Sie schon dieses Ding ab. Wir geben nie einen Kommentar zu laufenden Ermittlungen, McBride. Das wissen Sie.«
    Kai McBride drehte sich wieder zur Kamera.
    Â»Gloria, ich würde sagen, Lieutenant Jacksons Trick mit ›kein Kommentar‹ war eine Bestätigung dafür, dass es sich bei der Toten um Kim McDaniels handelt, doch wir warten noch die offizielle Identifizierung ab. Sie sahen Kai McBride aus Maui.«

58
    Am Morgen hatte der Jogger das Autodach, das bei Ebbe aus dem Wasser herausragte, beinahe für eine riesige Wasserschildkröte gehalten. Er hatte die Polizei angerufen.
    Ein Kran hob den mit Wasser randvollen Wagen auf den Strand. Die Feuerwehr, die Such- und Rettungsmannschaft und die Polizei von zwei Inseln standen in Gruppen auf dem Sand und beobachteten, wie das Meerwasser aus dem Wagen sprudelte.
    Ein Polizist öffnete eine der hinteren Türen. »Zwei Leichen, mit Sicherheitsgurten angeschnallt«, rief er. »Ich erkenne sie. Jesus Maria. Es sind die McDaniels. Die Eltern.«
    Mein Magen zog sich zusammen, und ich spuckte eine Abfolge von schäbigen Wörtern aus, die insgesamt keinen Sinn ergaben, sondern mir nur halfen, meinem Abscheu Ausdruck zu verleihen, ohne gewalttätig oder krank zu werden.
    Eddie Keola stand neben mir außerhalb der Absperrung, die von einem Stück Treibholz zu einem zehn Meter entfernten Lavafelsen gezogen worden war. Keola war nicht nur meine Eintrittskarte zu den inneren Kreisen der Polizei und den Tatorten, sondern entwickelte sich langsam zu meinem jüngeren Bruder, den ich nie gehabt hatte.
    Eigentlich waren wir uns überhaupt nicht ähnlich, außer dass wir im Moment beide völlig beschissen aussahen.
    Mehrere Fahrzeuge kamen angefahren, einige mit Sirene, einige ohne, aber alle hielten oberhalb des Strandes
auf der Straße, die gesperrt war, weil sie wegen der vielen Schlaglöcher repariert werden musste.
    Diese Unterstützung der örtlichen Behörden kam in einer Flotte aus schwarzen Geländewagen, und die Männer, die ausstiegen, trugen Jacken mit der Aufschrift FBI.
    Eddies Polizistenfreund kam zu uns herüber. »Ich kann euch nur sagen, dass die McDaniels zwei Abende zuvor gesehen wurden, wie sie im Kamehameha Hostel zu Abend gegessen haben«, erzählte er. »Sie waren mit einem weißen Mann dort, etwa einsfünfundachtzig groß, grau meliertes Haar und Brille. Sie haben zusammen mit ihm das Hostel verlassen. Mehr haben wir nicht. Der Beschreibung nach könnte der Kerl, mit dem sie zu Abend gegessen haben, jeder sein.«
    Eddie bedankte sich.
    Â»Schon in

Weitere Kostenlose Bücher