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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Ordnung, aber ihr müsst jetzt wirklich gehen.«
    Eddie und ich stiegen den sandigen Hang hinauf zu Eddies Jeep.
    Ich war froh, dass wir gehen mussten.
    Ich wollte nicht die Leichen dieser beiden Menschen sehen, die mir so sehr ans Herz gewachsen waren. Eddie fuhr mich ins Marriott zurück, wo wir eine Zeitlang über dem Fall brüteten.
    Die Morde waren geplant und durchdacht gewesen, sie waren das fast künstlerische Ergebnis der Arbeit eines gerissenen, geübten Mörders, der keine Spuren hinterlassen hatte. Mir taten die Leute leid, die diese Verbrechen aufklären mussten. Und jetzt setzte Aronstein meinem Urlaub mit voller Kost und Logis auf Hawaii ein Ende.
    Â»Wann geht Ihr Flug?«, wollte Keola wissen.
    Â»Gegen zwei.«

    Â»Soll ich Sie zum Flughafen bringen? Würde ich gerne tun.«
    Â»Danke, aber ich muss meinen Mietwagen abgeben.«
    Â»Es tut mir leid, welche Wendung die Geschichte genommen hat«, tröstete mich Keola.
    Â»Dies wird einer der Fälle, die, wenn überhaupt, in, sagen wir, siebzehn Jahren durch eine Beichte am Totenbett gelöst werden«, mutmaßte ich. »Oder weil jemand im Knast seinen Mund nicht halten kann.«
    Eine Weile später verabschiedete ich mich von Eddie, packte meine Tasche und verließ das Hotel. Ich hatte das Gefühl, einen Teil von mir in Hawaii zurückzulassen, dafür aber einen Sack voller Verzweiflung und offener Fragen mitzunehmen. Ich hätte um alles auf der Welt gewettet, dass zumindest für mich die Geschichte zu Ende war.
    Wieder lag ich falsch.

Dritter Teil
    Leichen zählen

59
    Der gut aussehende Herr mit dem weißblonden Haar ging einen mit roten Seidentapeten verkleideten Flur entlang, der in einer zugigen Eingangshalle mündete. Am anderen Ende erhob sich eine steinerne Rezeption aus dem Boden, der Angestellte dahinter empfing den Gast mit einem Lächeln und gesenktem Blick.
    Â»Ihre Suite ist für Sie bereit, Mr. Meile. Willkommen im Pradha Han.«
    Â»Es ist schön, wieder hier zu sein«, sagte Henri. Er schob seine Brille auf die Stirn, als er den Kreditkartenbeleg unterschrieb. »Hast du den Golf für mich warm gehalten, Raphee?«
    Â»Oh, ja, Sir. Wir möchten unsere werten Gäste nicht enttäuschen.«
    Henri öffnete die Tür zu einer luxuriösen Suite. Dort zog er sich aus und warf im großzügig eingerichteten Schlafzimmer seine Kleider auf das Doppelbett, über das ein Moskitonetz gespannt war. In einen seidenen Bademantel gehüllt, naschte er von der Schokolade und den getrockneten Mangos, während er BBC World sah, erpicht darauf, den aktuellen Stand der Informationen über die »Mordserie in Hawaii, die die Polizei immer noch in Atem hält« zu erfahren.
    Zufrieden dachte er darüber nach, dass dies die Spanner wirklich zufrieden stellen würde, als das Glockenspiel an der Tür die Ankunft seiner speziellen Freunde ankündigte.
    Aroon und Sakda, schlanke Jungen im zarten Alter von
etwas über zehn Jahren mit kurzem Haar und dunkler Haut, verbeugten sich vor dem Mann, den sie als Mr. Paul Meile kannten. Lachend warfen sie ihre Arme um ihn, als er sie mit ihren Namen anredete.
    Der Massagetisch stand auf einem einzelnen Balkon mit Blick auf den Strand. Während die Jungen die Laken ausbreiteten und Öle und Lotionen aus ihren Taschen nahmen, stellte Henri seine Videokamera auf und richtete die Linse auf den Tisch.
    Aroon half Henri aus dem Bademantel, Sadka faltete ein Laken zusammen und legte es über Henris Unterkörper. Schließlich begannen sie mit der Spezialität des Pradha Han Spa, der vierhändigen Massage.
    Henri seufzte, als die Jungen gleichzeitig über seine verspannten Muskeln strichen, die Hmong-Creme einrieben und den Stress der vergangenen Woche wegmassierten. Nashornvögel kreischten im Dschungel, die Luft roch nach Jasmin. Genau wegen dieses unvergleichlich köstlichen und sinnlichen Erlebnisses kam er mindestens einmal im Jahr hierher.
    Die Jungen drehten Henri um und zogen gleichzeitig an seinen Händen, um seine Arme bis zu seinen Fingerspitzen zu dehnen, taten das Gleiche mit seinen Füßen, strichen über seine Stirn, bis er die Augen öffnete und auf Thailändisch fragte: »Aroon, holst du bitte meine Brieftasche von der Kommode?«
    Als Aroon zurückkehrte, nahm Henri weit mehr Geldscheine heraus als die wenigen hundert Bhat, die er ihnen für die Massage

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