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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Buch kämpfte.
    Â»Eric, es fällt mir nicht leicht, das zu sagen«, hielt Leonard dagegen. »Dies wird ein garantierter Mega-Verkaufsschlager. Jeder will wissen, was im Kopf eines Mörders tatsächlich vor sich geht, und dieser Mörder will über Verbrechen reden, die erst vor kurzem geschehen und noch ungelöst sind. Was Ben hier an Land gezogen hat, ist kein ›Wenn ich es getan hätte‹, sondern ein ›Jawohl, ich habe es getan! ‹.«
    Eric verlangte mehr Zeit zum Nachdenken, doch Leonard nutzte sein Vorrecht als Vorgesetzter.
    Â»Ben, im Moment bist du Henris anonymer Ghostwriter. Falls dich jemand auf deinen Besuch hier bei mir anspricht, sagst du, du wolltest nur ein neues Buchprojekt vorstellen, das ich abgelehnt hätte. Wenn Henri mit dir Kontakt aufnimmt, sag ihm, dass wir die Feinheiten zu einem Angebot absprechen, das ihm gefallen wird.«
    Â»Ist das ein Ja?«
    Â»Das ist ein Ja. Die Abmachung steht. Das ist das beängstigendste Buch, das ich je übernommen habe, aber ich kann kaum erwarten, es auf den Markt zu bringen.«

75
    Am nächsten Abend in L. A. machte mir die Unwirklichkeit immer noch zu schaffen. Amanda kochte in ihrer winzigen Küche ein Vier-Sterne-Menü, während ich an ihrem Schreibtisch saß und im Internet recherchierte. In meinem Kopf schwirrten unauslöschliche Bilder über die Hinrichtung von Kim McDaniels, was mich zu den vielen Websites führte, auf denen es um Persönlichkeitsstörungen ging. Rasch konzentrierte ich mich auf die Beschreibung von Serienmördern.
    Ein halbes Dutzend Experten kam zu dem Schluss, dass Serienmörder fast immer aus ihren Fehlern lernen. Sie entwickeln sich. Sie sind innerlich gespalten und spüren nicht den Schmerz ihrer Opfer. Sie steigern die Gefahr und die Spannung.
    Ich verstand, warum Henri so glücklich und mit sich zufrieden war. Er wurde für das bezahlt, was er gern tat, und nun würde ihm ein Buch über seine Leidenschaft zu einer weiteren Siegesetappe verhelfen.
    Ich rief Amanda, die mit einem Holzlöffel in der Hand ins Wohnzimmer kam.
    Â»Die Soße wird anbrennen.«
    Â»Lies das hier doch mal bitte. Das stammt von einem Psychiater, einem Vietnamveteranen, der ausführlich über Serienmörder geschrieben hat. Hör mal:
    â€ºIn uns allen steckt ein Serienmörder, doch wenn man am sprichwörtlichen Rand des Abgrunds steht, muss man in der Lage sein, einen Schritt zurückzugehen. Diese Mensehen,
die immer wieder töten, sind hingegen in diesen Abgrund gesprungen und leben dort seit Jahren.‹«
    Â»Ich werde nicht sagen: ݆berleg dir deine Wünsche gut‹, weil es nicht annähernd ausdrückt, wie es sein wird, mit dieser... Kreatur... zu arbeiten«, gab Amanda zu bedenken.
    Â»Wenn ich könnte, Amanda, würde ich davor wegrennen.«
    Amanda gab mir einen Kuss auf das Haar und ging zurück zu ihrer Soße. Kurz darauf klingelte das Telefon. »Ja, er ist da«, sagte Amanda. »Einen Moment.«
    Sie hielt mir das Telefon mit einem Gesichtsausdruck hin, den ich nur als reinen Schrecken bezeichnen konnte.
    Â»Es ist für dich.«
    Â»Hallo?«, meldete ich mich.
    Â»Wie hat es mit unserer großen Besprechung in New York geklappt?«, fragte Henri. »Haben wir einen Buchvertrag?«
    Mein Herz drohte zu platzen, doch ich bemühte mich, ruhig zu bleiben. »Er ist in Arbeit. Für die Geldsumme, die Sie fordern, müssen eine Menge Leute um Rat gefragt werden.«
    Â»Bedauerlich, das zu hören«, bemerkte Henri.
    Zagami hatte mir grünes Licht gegeben, und das hätte ich Henri sagen können, doch ich blickte durchs Fenster hinaus ins Zwielicht und fragte mich, wo Henri steckte und woher er wusste, dass Amanda und ich bei ihr zu Hause waren.
    Â»Wir werden das Buch machen, Ben«, versicherte mir Henri. »Wenn Zagami kein Interesse hat, finden wir einen anderen Verlag. Aber denken Sie daran, Sie haben nur zwei Möglichkeiten: schreiben oder sterben.«

    Â»Henri, vielleicht habe ich mich undeutlich ausgedrückt. Der Vertrag ist in Arbeit. Papierkram. Anwälte. Die Summe muss noch festgelegt und das Angebot geschrieben werden. Der Verlag ist ein großes Unternehmen.«
    Â»Also gut, dann machen Sie den Champagner auf. Wann werden wir ein konkretes Angebot erhalten?«
    Â»Zagami wird sich in ein paar Tagen bei mir melden, und der Vertrag wird bald folgen«,

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