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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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antwortete ich. Dies entsprach der Wahrheit, dennoch überschlugen sich meine Gedanken.
    Ich würde eine Partnerschaft mit einem großen weißen Hai eingehen, einem Monster, das niemals schlief.
    Bestimmt beobachtete uns Henri gerade.
    Er hatte uns nie aus den Augen gelassen.

76
    Henri hatte mir das Endziel nicht genannt, als er mich losgeschickt hatte. »Fahren Sie auf dem Freeway 10 Richtung Osten. Ich sage Ihnen dann rechtzeitig, wie es weitergeht.«
    Der Vertrag von Raven House mit den gepunkteten Stellen, an denen »bitte hier unterzeichnen« stand, lag in meiner Aktentasche. Ich hatte auch einen Rekorder, Notizblöcke und meinen Laptop mitgenommen. Und in der Reißverschlusstasche auf der Rückseite meiner Aktentasche gleich neben dem Akku meines Rechners steckte meine Waffe. Ich hoffte bei Gott, ich würde die Gelegenheit bekommen, sie zu benutzen.
    Ich stieg in meinen Wagen und fuhr Richtung Freeway. Die Situation war zwar nicht lustig, aber doch so komisch, dass ich am liebsten gelacht hätte.
    Ich hatte einen Vertrag für einen »garantierten Mega-Verkaufsschlager«, von dem ich seit Jahren geträumt hatte. Nur die Auflösungsklausel behagte mir nicht.
    Schreib oder stirb.
    Gab es in der modernen Geschichte einen Autor, der einen Buchvertrag unterzeichnet hatte, bei dem als Vertragsstrafe dessen Tod eingetragen war? Ich war mit Sicherheit der einzige.
    Die Sonne schien an diesem Samstagmittag im Juli. Ich bog auf den Freeway ab und blickte mindestens einmal jede Minute in den Rückspiegel auf der Suche nach einem Verfolger, bemerkte aber niemanden. Zwischendurch tankte ich, besorgte mir einen Kaffee und einen Donut.

    Nach hundertfünfzig Kilometern und zwei Stunden später klingelte mein Mobiltelefon.
    Â»Nehmen Sie die eins-elf nach Palm Springs«, wies er mich an.
    Nach weiteren fünfunddreißig Kilometern sah ich die Abzweigung auf den Highway 111, der in den Palm Canyon Drive überging, eine Einbahnstraße.
    Wieder klingelte mein Telefon, und wieder erhielt ich von meinem »Partner« eine Wegbeschreibung.
    Â»Wenn Sie in die Stadtmitte kommen, biegen Sie nach rechts auf den Tabquitz Canyon ab, dann nach links auf den Belardo. Lassen Sie das Telefon an.«
    Ich bog ab wie gewünscht und dachte, ich müsste unserem Treffpunkt schon sehr nahe sein, als Henri sagte: »Sie müssten es bereits sehen. Das Bristol Hotel.«
    Wir würden uns an einem öffentlichen Ort treffen.
    Das war gut. Eine Erleichterung. Ich geriet in Hochstimmung.
    Ich fuhr vor den Eingang dieses für seine luxuriösen Annehmlichkeiten berühmten Hotels und reichte einem Bediensteten meinen Schlüssel.
    Â»Gehen Sie hinten raus zum Restaurant am Pool«, wies Henri mich durchs Telefon an. »Der Tisch ist auf meinen Namen reserviert. Henri Benoit. Ich hoffe, Sie haben Hunger, Ben.«
    Das waren gute Neuigkeiten.
    Er hatte mir seinen Nachnamen genannt. Ob echt oder falsch, wusste ich nicht, doch mir kam es wie ein Zeichen des Vertrauens vor.
    Ich eilte durch die Eingangshalle zum Restaurant. Ja, dachte ich, diesmal würde es sehr zivilisiert zugehen.
    Mach schon mal den Champagner auf.

77
    Das Desert Rose Restaurant lag unter einer langen, blauen Markise. Ich musste meine Augen vor dem grellen Sonnenlicht schützen, das vom Steinboden reflektiert wurde. Ich sagte dem Oberkellner, ich sei mit Henri Benoit zum Essen verabredet.
    Â»Mr. Benoit ist noch nicht eingetroffen«, erwiderte er.
    Er führte mich an einen Tisch mit Blick auf den Pool, das Restaurant und einen Weg, der um das Hotel herum zum Parkplatz führte. Ich setzte mich mit dem Rücken zur Wand, die Aktentasche stellte ich geöffnet rechts von mir ab.
    Ein Kellner trat an meinen Tisch und zählte die verschiedenen Getränke einschließlich der Spezialität des Hauses auf, ein Cocktail mit Granatapfelsirup und Obstsaft. Ich bestellte eine Flasche Mineralwasser. Davon trank ich das erste Glas auf einen Zug, schenkte nach und wartete auf Henri.
    Ich blickte auf meine Uhr – erst zehn Minuten waren vergangen. Mir kam es doppelt so lange vor. Ein Auge auf meine Umgebung gerichtet, rief ich Amanda an, um ihr zu sagen, wo ich steckte. Schließlich wählte ich mich über mein Telefon ins Internet ein und suchte nach Einträgen über Henri Benoit. Nichts.
    Ich rief Zagami in New York an, dem ich sagte, dass ich auf Henri wartete. Die Verbindung war schlecht. Nach

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