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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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jedoch sofort wieder, da er genau wusste, dass er vermutlich doch keins bekommen würde. Riley war Realist. Daniel und er verstanden sich gut. »Von wegen. Eben habe ich ihm von der Moussaka angeboten, aber auch das hat ihn nicht geweckt«, murrte Luke. Daniel seufzte. »Was deine Mutter kocht, ist nichts für Hunde. Es bekommt Riley nicht.«
    Lukes Miene verdüsterte sich. »Als ob ich das nicht wusste. Als ich die zwei Wochen auf ihn aufgepasst habe, habe ich nur ein einziges Mal versucht, ihm Reste von Mamas Essen zu geben.« Er zog den Kopf ein. »Das war gar nicht schön, wirklich nicht, das kann ich dir sagen.«
    Daniel verdrehte die Augen. »Glaub ja nicht, dass ich die Teppichreinigung bezahle, Luke.«
    »Keine Sorge. Mein Cousin hat eine Reinigungsfirma. Er hat sich schon darum gekümmert.«
    »Aber wenn du es doch weißt, warum hast du eben wieder versucht, ihn damit zu füttern?«
    Luke stieß das Hinterteil des Hundes sanft mit der Stiefelspitze an. »Er guckt immer so traurig.« In Lukes Familie bedeutete ein trauriger oder seelenvoller Blick stets: »Gib mir was zu essen.« Was auch der Grund dafür war, warum Luke heute mit einem kompletten griechischen Menü auf Daniels Schwelle aufgetaucht war, obwohl er dafür, wie Daniel wusste, eine Verabredung mit seiner derzeitigen Gelegenheitsfreundin, einer Stewardess, absagen musste.
    Aber Mama Papadopoulos sorgte sich um Daniel, seit er vergangene Woche aus Philadelphia zurückgekehrt war. Lukes Mama war eine herzliche Frau, doch ihre Mahlzeiten waren nicht hundekompatibel, und Daniel hatte keinen Cousin mit einer Reinigungsfirma.
    »Er ist ein Basset, Luke. Die sehen immer so aus. Riley geht es gut, also hör auf, ihn zu füttern.« Daniel setzte sich in seinen Sessel und stieß einen Pfiff aus. Riley stand schwerfällig auf, trottete zu ihm und ließ sich mit einem tiefen Seufzer zu seinen Füßen fallen. »Ich weiß genau, wie du dich fühlst, Kumpel.«
    Luke schwieg einen Moment. »Wie ich gehört habe, hat man dir heute einen gruseligen Fall angehängt.« Daniel sah augenblicklich das Opfer im Graben vor sich. »Woher weißt du denn das schon?«
    Luke sah verlegen zur Seite. »Ed Randall hat mich angerufen. Er macht sich Sorgen um dich. Dein erster Tag im Dienst, und du kriegst ausgerechnet einen Fall wie den in Arcadia.«
    Daniel unterdrückte den aufkommenden Ärger. Sie meinten es nur gut mit ihm. »Und da hast du gedacht, du bringst mir etwas zu essen vorbei.«
    »Nee. Mama hatte schon vor Eds Anruf alles für dich zusammengepackt. Ich werde ihr sagen, dass du alles verputzt hast und es dir gutgeht, okay? Dir geht es doch gut, oder?«
    »Sicher. Ich habe auch keine andere Wahl. Die Arbeit muss erledigt werden.«
    »Du hättest dir mehr Urlaub nehmen können. Eine Woche ist nicht besonders viel, wenn man bedenkt.«
    In dieser Zeit hatte er seine Eltern beerdigen müssen.
    »Wenn du die Woche dazu zählst, die ich in Philly nach ihnen gesucht habe, war ich sogar zwei Wochen weg. Das ist lang genug.« Er beugte sich vor, um Riley zwischen den Ohren zu kraulen. »Wenn ich nicht arbeite, drehe ich durch«, fügte er leise hinzu.
    »Es ist nicht deine Schuld, Daniel.«
    »Nein, nicht direkt. Aber ich wusste seit langem, was für ein Mensch Simon war.«
    »Ja, stimmt. Dafür dachtest du aber auch, dass er seit zwölf Jahren tot ist.«
    Daniel musste ihm in diesem Punkt recht geben. »Das ist wahr.«
    »Und wenn du mich fragst, trägt dein Vater den größten Teil der Schuld. Nach Simon, natürlich.« Siebzehn Menschen. Simon hatte siebzehn Menschen getötet. Achtzehn, wenn die alte Dame auf der Intensivstation es nicht schaffen würde. Und Daniels Vater hatte nicht nur gewusst, wie gefährlich Simon gewesen war, sondern hatte es ihm auch noch ermöglicht, ungehindert sein Unwesen zu treiben. Zwölf Jahre zuvor hatte Arthur Vartanian seinen jüngsten Sohn aus dem Haus geworfen und der Welt erzählt, er sei tot. Um die Lüge wasserdicht zu machen, hatte er sogar eine fremde Leiche im Familiengrab bestatten lassen und seinem Sohn einen Grabstein gesetzt. Simon hatte also von nun an einen Freibrief besessen, zu tun, was immer ihm beliebte, solange er es nicht im Namen eines Vartanian tat.
    »Siebzehn Menschen«, murmelte Daniel und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob es sich bei dieser Summe nicht bloß um die Spitze des Eisbergs handelte. Der Gedanke an die Fotos lauerte stets dicht unter der Oberfläche seines Bewusstseins. Fotos, die Simon hinterlassen

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