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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ungestört, dass man ein Rockkonzert im Garten veranstalten könnte, ohne dass sich die Nachbarn über den Lärm beschweren.«
    Er trat hinter sie und lächelte sie im Spiegel an. »Genau das dachte ich auch gerade.«
    Sie riss alarmiert die Augen auf und öffnete den Mund, um zu schreien, aber es war bereits zu spät. Schon hielt er ihr ein Messer an die Kehle. »Falls Sie es nicht schon geahnt haben, mein Name ist nicht Myers.« Er beugte sich vor, flüsterte ihr seinen richtigen Namen ins Ohr und sah zu, wie ihre Augen vor Entsetzen glasig wurden, als ihr zu dämmern begann, was geschehen würde. »Ich möchte Ihnen nun einen anderen Geschäftsvorschlag machen, meine Liebe. Nennen wir es den fälligen Zins einer unbezahlten Schuld.«
    Er stieß sie auf den Boden und fesselte ihr die Hände hinter dem Rücken. »Ich hoffe doch sehr, dass Sie gerne schreien.«
     
    Dutton, Donnerstag, 1. Februar, 19.30 Uhr
     
    »Und? Hatte Simon einen Schlüssel?«, fragte Ed im Fond des Überwachungswagens.
    Daniel schob sein Mobiltelefon zurück in die Tasche. »Ja, sogar fünf. Vito Ciccotelli schickt sie uns gleich morgen früh. Hoffentlich finden wir auch heraus, in welche Schlösser sie passen.« Eine Bewegung auf Eds Schirm ließ ihn aufmerken. »Sieht aus, als wäre Mary bereit.« »Mary hat mich angewiesen, die Kamera in Alex' damaligem Schlafzimmer aufzustellen«, erklärte Ed. »Da wir den Ring dort gefunden haben, ist das wohl sinnvoll.« Angespannt beobachtete Daniel, wie sich die Tür öffnete und Mary Alex hereinführte. »Wie spät ist es?«, fragte Mary.
    »Spät. Es ist dunkel, aber es blitzt. Es blitzt und donnert.« »Wo sind Sie?« »Im Bett.« »Schlafen Sie?«
    »Nein. Mir geht's nicht gut. Mir ist schlecht. Ich muss ins Bad. Mir ist schlecht.«
    »Okay. Und was passiert jetzt?«
    Alex stand am Fenster. »Da ist jemand.«
    »Wer?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht Alicia. Manchmal schleicht sie sich nachts raus. Und geht auf Partys.« »Ist es Alicia?«
    Alex beugte sich weiter zum Fenster. »Nein. Ein Mann.«
    Sie fuhr zurück. »Craig.«
    »Warum sind Sie zusammengezuckt, Alex?«
    »Der Blitz war so grell.« Sie verzog das Gesicht. »Und mein Bauch tut so weh.«
    »Ist Craig noch immer da?«
    »Ja. Aber es ist jemand bei ihm. Ich sehe zwei Leute, die einen Sack zwischen sich tragen.« »Schwer oder leicht?«
    »Schwer, glaube ich.« Sie fuhr wieder zusammen, zog scharf die Luft ein.
    Und starrte plötzlich ausdruckslos ins. Leere. »Was ist? Wieder Blitze?« Alex nickte. Zögerte. »Er lässt ihn fallen.« »Den Sack?«
    »Kein Sack. Eine Decke. Sie ist auseinandergerutscht.« »Und was sehen Sie, Alex?«
    »Es blitzt wieder. Ein Arm. Ihre Hand.« Sie knetete ihren Ringfinger, als säße dort ein Ring. »Ich sehe ihre Hand.« Dann entspannte sie sich plötzlich sichtlich. »Oh, es ist nur eine Puppe.«
    Daniel lief es eiskalt über den Rücken. Wieder musste er an Sheila denken, die wie eine weggeworfene Puppe an der Wand der Pizzeria gelehnt hatte. »Eine Puppe?«, fragte Mary.
    Alex nickte, ihr Blick noch immer starr, die Stimme nüchtern. »Ja. Nur eine Puppe.« »Was machen die Männer jetzt?«
    »Er packt die Hand und schiebt sie in die Decke zurück. Jetzt heben sie sie wieder auf und laufen ums Haus.« »Was tun Sie?«
    Ihr Blick war leicht verunsichert. »Mir tut der Bauch noch immer weh. Ich gehe lieber wieder ins Bett.« »Gut. Kommen Sie mit mir, Alex.« Mary führte sie zu einem Klappstuhl und begann, sie wieder in die Wirklichkeit zu holen. Daniel konnte erkennen, wann genau sie wieder zurückkam. Sie wurde plötzlich blass und krümmte sich.
    »Es war keine Puppe«, sagte sie tonlos. »Es war Alicia. Sie haben sie in eine Decke eingewickelt weggetragen.« Mary ging vor ihr in die Hocke. »Wer, Alex?« »Craig und Wade. Wade war derjenige, dem die Decke aus den Händen rutschte. Ihr Arm fiel heraus, aber er ... er sah irgendwie nicht echt aus. Sondern wie der einer Puppe.« Sie schloss die Augen. »Ich hab's meiner Mutter erzählt.« Mary warf einen Blick in die Kamera, dann wandte sie sich wieder Alex zu. »Wann?«
    »Als sie im Bett lag und weinte. Sie sagte immer wieder >Ein Schaf und ein Ring<. Ich glaubte, ich hätte einen Alptraum gehabt. Vielleicht eine Art Vorahnung. Ich erzählte ihr von der Puppe, und sie geriet vollkommen aus der Fassung. Ich versuchte, sie zu beruhigen, es wäre doch nur eine Puppe gewesen, aber ich wusste zu dem Zeitpunkt ja nicht, dass sie Alicia in der Decke

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