Todesbraeute
im Haus?«
Er nahm sie am Arm und führte sie den Gehweg entlang. »Nur Riley, und da er keine brauchbaren Daumen hat, ist er nicht in Gefahr.« Er schloss seine Haustür auf und schaltete die Alarmanlage aus. »Das ist er.« Alex lachte, als sich ein triefäugiger Basset erhob und gähnte. »Oh, der ist ja süß.«
»Na ja, manchmal schon. Geben Sie ihm nur nichts zu fressen.« Mit diesem kryptischen Rat lief Daniel die Treppe hinauf und ließ Alex allein. Interessiert sah sie sich um. Das Wohnzimmer war recht nett, gemütlicher jedenfalls als ihres in Cincinnati in ihrer Wohnung, was allerdings keine Kunst war. Der riesige Fernseher mit Flachbildschirm bildete das Zentrum des Raumes. Ein Billardtisch beherrschte das Esszimmer, und in einer Ecke stand eine polierte Mahagoni-Bar, die mit den hohen Hockern und dem Gemälde Dogs Playing Poker beinahe professionell aussah. Sie lachte leise, fuhr aber zusammen, als etwas gegen ihre Wade stupste. Sie hatte den Hund nicht kommen hören, aber nun stand Riley neben ihr und blickte schwermütig zu ihr auf.
Sie ging in die Hocke, um ihn zu streicheln, als Vartanian auch schon mit einer Leine in der Hand zurückkam. In den gebleichten Jeans und dem Sweatshirt sah er vollkommen anders aus.
»Er mag Sie«, sagte er. »Sonst hätte er sich nie die Mühe gemacht, aufzustehen und einmal quer durchs Wohnzimmer zu laufen.«
Alex richtete sich auf, als sich Vartanian bückte und die Leine ans Halsband klickte. »Ich werde mir auch einen Hund besorgen«, sagte sie. »Das steht auf meiner Liste für morgen.«
»Ehrlich gesagt, gibt mir das ein viel besseres Gefühl als der Gedanke, dass Sie mit einer geladenen Waffe durch die Gegend spazieren.«
Sie hob das Kinn. »Ich bin nicht dumm, Agent Vartanian. Ich weiß durchaus, dass ein bellender Hund eher Angreifer abschreckt als eine Waffe in der Hand einer Person, die nicht damit umgehen kann. Aber ich möchte mich absichern, so gut ich kann.«
Er grinste, stand auf und versuchte, Riley in Richtung Tür zu ziehen. »Was wirklich recht schlau ist. Wollen Sie mit uns kommen? Riley scheint die Idee zu gefallen.« Riley hatte sich auf den Boden gelegt, die langen Schlappohren rechts und links vom Kopf ausgebreitet, die Nase auf Alex ausgerichtet. Verschlafen blickte er zu ihr auf, und Alex musste wieder lachen. »Kein schlechter Schauspieler. Aber ich glaube, ich benötige ein etwas aktiveres Tier. Eher Marke Wachhund.«
»Ob Sie es glauben oder nicht, der Bursche hier kann extrem fix sein, wenn er will.«
Riley trottete zwischen ihnen, als Vartanian mit ihr aus der Tür hinaus auf den Gehweg trat. »Nun, er bewegt sich, wie ich sehe«, bemerkte Alex. »Aber ein Wachhund ist er nicht.«
»Nein, ein Jagdhund. Und als solcher hat er schon Preise gewonnen.« Sie wanderten eine Weile in angenehmem Schweigen nebeneinanderher, bis Vartanian fragte: »Mag Ihre Nichte Hunde?«
»Keine Ahnung. Ich habe sie erst vor zwei Tagen kennengelernt, und sie ist nicht sehr ... gesprächig.« Alex runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, ob sie Angst vor Hunden hat, ich weiß nicht einmal, ob sie vielleicht allergisch gegen Tierhaare ist. Verdammt, das ist noch etwas, das ich auf meine Liste setzen muss: Ihren Arzt finden und ihre Krankengeschichte in Erfahrung bringen.« »Probieren Sie doch aus, wie sie auf Riley reagiert, bevor Sie sich einen Hund kaufen. Wenn sie sich vor ihm fürchtet, könnte jedes andere Tier zu viel für sie sein.« »Ich hoffe sehr, dass sie Hunde mag. Aber ich wäre schon froh, wenn sie auf irgendetwas reagierte.« Alex seufzte. »Alles ist besser, als ihr den ganzen Tag beim Ausmalen zuzusehen.« »Sie malt Bilder aus?«
»Wie besessen.« Und bevor sie sich zurückhalten konnte, hatte Alex ihm die ganze Geschichte erzählt, und sie waren wieder in seinem Wohnzimmer angekommen. »Ich würde so gerne wissen, was sie gesehen hat. Ihr Verhalten macht mir entsetzliche Angst.«
Riley ließ sich mit einem dramatischen Seufzer zu Boden sinken, und beide bückten sich gleichzeitig, um ihm die langen Schlappohren zu kneten. »Das klingt nicht gut«, sagte er. »Was wollen Sie denn tun, wenn Ihre Cousine morgen wieder abreisen muss?«
»Ich weiß es nicht.« Alex sah Daniel Vartanian in die Augen und spürte eine Verbindung, obwohl er sie nicht berührt hatte. »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
»Auch das macht Ihnen Angst«, sagte er sanft.
Sie nickte und presste die Lippen zusammen. »In letzter Zeit scheint mir alles Angst
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