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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ab, und die Stille vertiefte sich, so dass nur noch das regelmäßige Atmen vom Rücksitz zu hören war. Alex' Blick glitt zu der Zivilstreife, die am Bürgersteig vor ihrem Haus parkte, und das Mondlicht tauchte ihr blasses Profil in silbriges Licht. Zart war das Adjektiv gewesen, mit dem er sie gestern Morgen im Geist beschrieben hatte, und zerbrechlich war das Wort, das ihre äußere Erscheinung im Augenblick am besten wiedergab. Aber er wusste, dass sie weder das eine noch das andere war. Alex Fallon war stark. Er hoffte nur, dass sie stark genug für das war, was er nicht länger für sich behalten konnte.
    Er würde warten, bis Meredith und Hope im Bett lagen. Dann würde er es ihr erzählen und ihre Reaktion hinnehmen, wie auch immer sie ausfallen würde. Wenn er büßen musste, dann würde er es tun. Aber sie hatte ein Recht darauf, es zu erfahren.
    »Dein Chef hat schnell gehandelt«, murmelte sie und deutete auf den Polizeiwagen.
    »Entweder so, oder er hätte euch in ein sicheres Haus bringen müssen. Wäre dir das vielleicht lieber, Alex?«
    Sie warf einen Blick in den Fond. »Für die beiden vielleicht, aber nicht für mich. Wenn ich mich irgendwo verstecken muss, kann ich nicht mehr nach Bailey suchen, und ich glaube, dass wir nah dran sind.« Sie senkte den Blick auf ihre Handflächen. »Zumindest will jemand nicht, dass ich nach ihr suche. Und sofern ich nicht zu viele Krimis gesehen habe, heißt das, denke ich, dass ich jemanden nervös mache.«
    Sie sprach mit ihrer kühlen Stimme. Sie hatte furchtbare Angst. Trotzdem konnte er sie nicht belügen. »Das ist wahrscheinlich eine berechtigte Annahme. Alex ...« Er atmete lautlos aus. »Lass uns reingehen. Es gibt einiges, das du wissen musst.« »Was?«
    »Lass uns reingehen.«
    Sie packte seinen Arm, fuhr aber zusammen und zog ihre aufgeschürften Hände zurück. »Sag es mir.« Ihre Furcht war spürbar, und er verfluchte sich. Er hätte nichts sagen dürfen, bevor sie im Haus und allein waren. Nun, jetzt war es zu spät, also würde er ihr so viel verraten, wie er konnte, nur damit sie mit ihm hineinging. »Beardsley wird vermisst.«
    Ihr blieb der Mund offen stehen. »Aber ich habe ihn doch erst gestern gesprochen.« Entsetzen weitete ihre Augen, als die Erkenntnis sie traf. »Jemand beobachtet mich.« »Ich denke, das ist ebenfalls eine berechtigte Annahme.« Sie schürzte die Lippen. »Du musst auch etwas wissen. Während sich Dr. McCrady Hope angesehen hat, habe ich Baileys Freundin aus dem Salon angerufen. Ich hatte es den ganzen Tag schon versucht, aber immer nur den Anrufbeantworter erreicht. In deinem Büro habe ich eins von euren Telefonen benutzt. Prompt hat sie abgenommen.«
    »Du meinst, sie hatte vorher deine Nummer auf dem Display gesehen und nicht abgenommen, weil sie nicht mit dir reden wollte?«
    »Ich weiß, dass es so ist. Sobald ich ihr sagte, wer ich bin, ging sie in die Defensive. Ich fragte sie, ob ich zu ihr kommen und mit ihr über Bailey reden könnte, aber sie meinte, dass sie sie nicht besonders gut kennen würde. Ich sollte lieber mit einer anderen Angestellten aus dem Salon reden.«
    »Aber der Besitzer hat doch gesagt, dass sie Baileys beste Freundin ist.«
    »Eben. Und dass Bailey jeden Samstag bei ihr übernachtet hat. Außerdem war es laut Aussage des Sozialamts Sissy, die nach Bailey gesehen hat, als sie nicht zur Arbeit erschien.«
    »Also wird sie bedroht«, sagte Daniel. »Sissy hat eine Tochter, alt genug, um auf Hope aufzupassen, wenn Bailey samstags arbeitet.« Alex biss sich auf die Unterlippe. »Wenn jemand Sissy bedroht und Beardsley verschwunden ist, dann sind vielleicht auch Schwester Anne und Desmond in Gefahr.«
    Daniel streckte den Arm aus und strich ihr über die Wange. »Ich schicke einen Wagen zum Obdachlosenasyl und zu Desmonds Adresse.« Er zog die Hand wieder weg, obwohl er sie am liebsten den ganzen Tag lang in den Armen gehalten hätte. »Komm, bringen wir Hope ins Bett. Es ist schon spät.«
    Sie stiegen aus. Alex öffnete die hintere Tür und wollte nach Hope greifen, aber er schob sie sanft zur Seite. »Schließ vorne auf. Ich trag sie hinein.« Er schüttelte Meredith an der Schulter, und sie schreckte auf und blinzelte. Dann löste er Hopes Gurt und hob das Mädchen auf die Arme. Sie schmiegte sich an seine Schulter. Sie war viel zu erschöpft, um Angst zu haben.
    Auf dem Weg zum Bungalow kam er an dem Polizeiwagen vorbei, und er nickte den beiden Insassen zu. Er kannte Hatton und Koenig

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