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Todescode

Todescode

Titel: Todescode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Fußboden, mit dem Rücken gegen das Bett. Er atmete tief aus. Menschenskind, was für ein Tag. Er müsste eigentlich fix und fertig sein, aber er war immer noch zu aufgedreht, um die Erschöpfung zu spüren.
    Okay. Nur noch eine Sache, und dann konnte er sich entspannen.
    Sarah.
    Es gab drei Möglichkeiten, in ihr Zimmer zu gelangen. Erstens durch die Zwischentür, falls sie sie nicht von innen abgeschlossen hatte. Zweitens mit seinem Kartenschlüssel vom Flur aus durch die reguläre Tür, falls auch die nicht verriegelt war. Er war nicht optimistisch, was beide Möglichkeiten betraf. Daher erschien ihm die dritte Option als die vielversprechendste: einfach die Zwischentür eintreten. Sie war aus massivem Holz, öffnete sich aber ins andere Zimmer, und der Metallrahmen würde sich weit genug verformen, um den Riegel freizugeben.
    Er öffnete die Tür auf seiner Seite, langsam, vorsichtig, um sicherzugehen, dass zwischen der Tür auf seiner Seite und der auf ihrer nichts installiert war, was in dem Moment hochgehen könnte. Zu seiner Verblüffung war die Tür auf ihrer Seite nicht bloß unverriegelt, sondern stand weit auf. Er war froh, dass er das Licht in seinem Zimmer ausgelassen hatte und die Nachtsichtbrille trug. Andernfalls hätte er sich augenblicklich als Silhouette abgehoben.
    Er trat leise ein. Dass die Tür offen war, gefiel ihm nicht. Es roch förmlich nach einer Falle. Im grünen Licht der Nachtsichtbrille sah er sie im Bett. Sie lag auf dem Rücken, die Decke bis zum Hals hochgezogen, die langen Haare auf dem weißen Kopfkissen ausgebreitet. Den rechten Arm hatte sie nach hinten gelegt, knapp über dem Kopf. Der linke lag unter der Bettdecke. Er hatte tagsüber bemerkt, dass sie Rechtshänderin war, daher war es einigermaßen beruhigend, ihre starke Hand sehen zu können – und dass sie leer war. Sie schien zu schlafen, aber im Vesuvio hatte sie ja auch überzeugend die Ahnungslose gespielt. Er behielt sie im Auge, während er lautlos das Zimmer durchsuchte. Es war leer.
    Er ging hinüber zum Bett und beobachtete sie einen Moment lang. Ihr Atem ging langsam und gleichmäßig. Sie rührte sich nicht.
    Er sah, dass die Tür zum Flur verriegelt war. Was die offene Zwischentür zu einem Engpass machte. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Egal, wohin er ging, es gefiel ihm nicht, wenn abzusehen war, welchen Weg er benutzte.
    Er hielt die Glock weiter auf sie gerichtet und schob behutsam die Decke beiseite, bis ihre linke Hand zum Vorschein kam. Sie war leer.
    Er zog sich die Brille vom Kopf, legte sie hin und knipste die Nachttischlampe an. Ihre Augen öffneten sich jäh, und sie setzte sich abrupt auf, blinzelnd und mit halb zugekniffenen Augen, während sie die Bettdecke an sich drückte. »Was soll das?«, sagte sie. »Was machen Sie hier?«
    »Sie klingen nicht gerade froh, mich zu sehen«, sagte er und merkte, dass er den Augenblick irgendwie genoss.
    »Bin ich auch nicht, da haben Sie verdammt recht. Sie können doch nicht einfach hier reinkommen. Was wollen Sie?«
    »Stellen Sie sich nicht blöd, Schätzchen. Ich weiß, Sie sind Expertin darin, aber die Nummer zieht nicht mehr bei mir.«
    Sie starrte auf die Glock, als sähe sie sie zum ersten Mal, was wahrscheinlich sogar der Fall war. »Wieso zielen Sie mit einer Waffe auf mich? Sind Sie verrückt geworden?«
    Er hielt die Pistole weiter auf sie gerichtet. Und weil es seine eigene Gewohnheit war, nie ohne eine Waffe in Reichweite zu schlafen, sagte er: »Raus aus dem Bett.«
    »Ich denke nicht dran. Raus aus meinem Zimmer.«
    Er packte die Bettdecke und riss sie vollständig von ihr runter. Sie flog bis an die Wand gegenüber und rutschte zu Boden.
    Sie sprang auf die andere Seite des Bettes. »Raus hier!«, schrie sie.
    Sie trug einen weißen Slip und ein weißes Spaghettiträgerhemdchen, sonst nichts. Einen Moment lang kamen ihm Zweifel. Aber wie viele Soldaten hatten den gleichen fatalen Fehler begangen, sich von einer scheinbar harmlosen Frau täuschen zu lassen, ehe sie eine Selbstmordbombe zündete?
    Er umkreiste das Bett, die Pistole weiter auf sie gerichtet. »Halten Sie den Mund«, sagte er. »Und lassen Sie die Hände da, wo ich sie sehen kann, wenn Sie nicht erschossen werden wollen.«
    Sie starrte ihn schwer atmend an. »Sie sind verrückt. Sie sind echt verrückt.«
    »Da haben Sie recht«, sagte er. Er war jetzt auf ihrer Seite des Bettes und ging auf sie zu. »Ich bin jedenfalls irre genug, um etwas Verrücktes zu tun, so viel steht

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