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Todesdämmerung

Todesdämmerung

Titel: Todesdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Verfügung steht. Außerdem wäre es verfassungswidrig.«
    »Dann sind wir wieder da, wo wir angefangen haben«, sagte sie bedrückt.
    »Nein. Irgendwann, vielleicht nicht jetzt sofort, aber zur rechten Zeit, wird einer dieser namenlosen Toten, oder eine ihrer Waffen oder die Fotos, die ich von dem Mann im Lieferwagen aufgenommen habe, uns eine konkrete Verbin dung zu Grace Spivey liefern. Diese Leute sind nicht perfekt. Irgendwo haben sie ein Detail übersehen, einen Fehler gemacht, und daraus werden wir Kapital schlagen. Sie werden auch noch weitere Fehler machen, und über kurz oder lang werden wir genug Beweismaterial haben, um sie festzunageln.«
    »Und bis dahin?«
    »Bis dahin werden Sie und Joey untertauchen.«
    »Hier?«
    »Für den Augenblick, ja.«
    »Sie werden uns finden.«
    »Nein.«
    »Doch, das werden sie«, sagte sie grimmig.
    »Nicht einmal die Polizei weiß, wo Sie sind.«
    »Aber Ihre Leute wissen es.«
    »Wir stehen auf Ihrer Seite.«
    Sie nickte, aber er konnte sehen, daß sie noch etwas zu sagen hatte, etwas, das sie eigentlich nicht sagen wollte, das sie aber auch nicht für sich behalten wollte.
    »Was ist? Woran denken Sie?« bohrte er.
    »Ist es nicht möglich, daß einer Ihrer Leute der Kirche des Zwielichts angehört?«
    Die Frage erschreckte ihn. Seine Leute waren von ihm selbst ausgesucht, er kannte sie, mochte sie, vertraute ih nen. »Unmöglich.«
    »Schließlich hatte Ihre Agentur einen Zusammenstoß mit Spivey. Sie haben diese zwei kleinen Kinder aus der Sekte herausgeholt, sie gerettet, sie ihrer Mutter weggeschnappt. Ich könnte mir vorstellen, daß Grace Spivey Ihnen gegenüber vielleicht Argwohn hegte, und zwar in dem Ausmaß, daß sie jemanden in Ihre Organisation eingeschleust hat. Sie könnte einen Ihrer Männer bekehrt haben.«
    »Nein. Unmöglich. Wenn sie versuchen würde, einen von ihnen zu kontaktieren, würde der mir das sofort melden.«
    »Vielleicht ist es einer Ihrer neuen Angestellten, jemand, der ein Jünger der Spivey war, ehe er die Stellung bei Ihnen angenommen hat. Haben Sie jemanden neu eingestellt, seit Sie diese Kinder zurückgeholt haben?«
    »Ein paar Leute. Aber unsere Angestellten werden sehr sorgfältig überprüft, ehe wir sie einstellen.«
    »Man könnte die Mitgliedschaft in der Kirche verbergen, geheimhalten.«
    »Das wäre schwierig.«
    »Ich stelle fest, daß Sie jetzt nicht mehr >unmöglich< sagen.«
    Sie machte ihn unsicher. Er gefiel sich in der Vorstellung, daß er immer an alles dachte, sich auf jede Eventualität vorbereitete. Aber daran hatte er nicht gedacht, in erster Linie weil er seine Leute zu gut kannte, um auf die Idee zu kommen, daß irgendeiner von ihnen schwachsin nig genug sein könnte, um einer Spinnersekte beizutre ten. Aber dann mußte man natürlich auch einräumen, daß die Leute — insbesondere in dieser Zeit — manchmal seltsame Ideen hatten, und das einzige, was einen wirklich an ihnen überraschen konnte, war, wenn sie einen nie überraschten.
    Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee und sagte: »Ich werde veranlassen, daß Henry Rankin jeden, der seit dem Spivey-Fall neu bei uns eingetreten ist, noch einmal überprüft. Wenn man beim erstenmal wirklich etwas übersehen haben sollte, wird Henry das feststellen. Er ist der beste Mann, den ich habe.«
    »Sind Sie sicher, daß Sie Henry vertrauen können?«
    »Herrgott, Christine, er ist wie mein Bruder!«
    »Denken Sie an Kain und Abel...«
    »Hören Sie, Christine, etwas Argwohn, eine Andeutung von Paranoia — das ist gut. Ich bin sogar sehr dafür. Das macht einen vorsichtiger. Aber man kann auch zu weit gehen. Irgend jemandem muß man vertrauen. Ganz alleine wird man mit der Welt nicht fertig.«
    Sie nickte und sah auf ihre halb geleerte Tasse. »Sie haben recht. Und wahrscheinlich ist es auch nicht sehr nett von mir, mir darüber Sorgen zu machen, wie vertrauenswürdig Ihre Leute sind, wo bereits zwei von ihnen für mich den Tod gefunden haben.«
    »Sie sind nicht für Sie gestorben«, sagte er.
    »Doch, das sind sie.«
    »Sie sind nur...«
    »Für mich gestorben.«
    Er seufzte, sagte aber nichts mehr. Sie war zu sensibel, um nicht wenigstens etwas Schuld bezüglich Pete Lockburns und Frank Reuthers Tod zu empfinden. Sie würde das einfach für sich alleine verarbeiten müssen — genauso wie er.
    »Also gut«, sagte sie. »Was werden Sie unternehmen, während Joey und ich uns hier versteckt halten?«
    »Ehe wir Ihr Haus verließen, habe ich die Pfarrei der Kirche

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