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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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scheint aber außer Lebensgefahr zu sein. Wir können allerdings noch nicht einschätzen, ob Folgeschäden zurückbleiben werden.«
    Wie betäubt folgte Dirk den Ausführungen des Arztes. »Was für Folgeschäden?«
    »Aufgrund der Schädelverletzung kam es zu einer Hirnquetschung«, erläuterte Dr. Valenti, »deren Folgen noch nicht absehbar sind. Auch können wir noch nicht mit Sicherheit sagen, ob durch die Wirbelfraktur das Rückenmark verletzt wurde.« Er wischte sich einen Schweißtropfen aus der Stirn. »Sobald Ihre Frau ausreichend versorgt ist, werden wir sie daher vorübergehend in ein künstliches Koma versetzen. Genaueres können wir dann erst in ein paar Tagen diagnostizieren.«
    Dirk atmete schwer. Er merkte, wie seine Knie zu zittern begannen. »Und was ist mit meinem Sohn?«, fragte er keuchend. »Was ist mit Kevin?«
    Dr. Valentis Blick senkte sich. »Tut mir leid«, sagte er leise und schüttelte den Kopf. »Für ihn kam leider jede Hilfe zu spät.«
    Die Wucht dieser Worte ließ Dirk einige Schritte zurücktaumeln. Eine Leere tat sich in ihm auf, ein schwarzes Loch, das sein Leben gierig und mit unumstößlicher Gewissheit verschlang und selbst die Zeit ihrer Macht beraubte. Für einige Sekunden schien die Welt um ihn herum tatsächlich stillzustehen. Dann spürte er, wie seine Knie nachgaben, wie er hart auf den Boden schlug und alles dunkel wurde.

Laufendes Spiel
    Zweites Level
    HASS

Siebter Tag
    28. Februar
    E ndlich war es so weit. Das Spiel näherte sich seinem Höhepunkt. Der Drang in ihm war wieder stärker geworden, und er konnte es kaum noch erwarten, seine Fantasien Wirklichkeit werden zu lassen. Nur mit Mühe hatte er sich zurückhalten können, schon am späten Abend auf das Grundstück seines Gegners einzudringen. Niemand hielt sich mehr dort auf, der ihm hätte gefährlich werden können, so viel war sicher. Bukowski befand sich nach wie vor im Krankenhaus. Und seine Frau und sein Sohn … Nun ja, die waren nicht weiter von Belang. Dennoch beschloss er, noch einige Stunden zu warten, bis auch das letzte Licht hinter den Fenstern der Nachbarhäuser erloschen war. Außerdem musste er seinen Zeitplan einhalten. Es war alles genau durchdacht, bis ins kleinste Detail. Und durch den feuerzeugartigen Gegenstand, den er aus Bukowskis Auto mitgenommen hatte, war er auch an jene Dinge gelangt, die ihm für das perfekte Finale noch fehlten.
    Nun war er wieder zurück, in seiner Schaltzentrale, die er nach der heutigen Nacht würde aufgeben müssen. Doch auch das gehörte zu seinem Plan. Sorgfältig kontrollierte er auf dem Monitor noch einmal die Position der Videokamera, die auf einem Stativ neben dem Tisch befestigt war. Während er das tat, ertönte hinter ihm ein leises Wimmern. Er ignorierte das Geräusch, da es seinen Drang zu töten nur verstärkte. Dieses übermächtige Gefühl, etwas zerstören zu müssen.
    Er konnte sich noch gut an den Tag erinnern, als der Drang zu töten ihn zum ersten Mal heimgesucht hatte. Aus heutiger Sicht betrachtet war dies der eigentliche Tag seiner Geburt gewesen, obwohl er zu dieser Zeit bereits das vierzehnte Lebensjahr vollendet hatte. Drei Jungen aus seiner Parallelklasse hatten ihm an diesem Tag auf seinem Nachhauseweg von der Schule aufgelauert. Das hatten sie zuvor schon öfter getan, denn bereits damals war er ein Außenseiter gewesen.
    Wie üblich warteten sie auf dem schmalen Feldweg auf ihn, den er als Abkürzung nutzte und der zwischen mehreren unbebauten Grundstücken hindurchführte. Ihr Anführer war ein dicker, hässlicher Junge mit schiefen Zähnen und einem goldenen Ohrring. Er hatte den Kerl »Fettsack« getauft und sich in seiner Fantasie schon Dutzende Male vorzustellen versucht, wie es wohl wäre, ihn auszuweiden und ihn an seinem eigenen Fett ersticken zu lassen. Die beiden anderen waren schmächtiger und hatten das Lachen einer Hyäne. Er nannte sie »Trick« und »Track«, weil sie wie Enten hinter Fettsack herwatschelten und vermutlich seine Scheiße aufpickten wie Brotkrumen. Wie üblich bombardierten sie ihn mit verbalen Attacken und schubsten seinen schmächtigen Körper herum. Und wie üblich ertrug er zunächst ihre Beleidigungen, denn er war es von zu Hause gewohnt, sich zu ducken und seine Wut im Zaum zu halten. Sein strenger Vater duldete keinen Widerspruch. Doch er verspürte ein Gefühl in sich aufsteigen. Eine Art Druck, der sich in seinem Kopf und in seiner Magengegend formierte und der ihn dazu anstachelte, sich gegen

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