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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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öffnete er den Browser und loggte sich bei Netfriends ein.
    Beinahe augenblicklich öffnete sich ein Fenster auf seinem Bildschirm. Es war nicht das übliche Chatfenster der Community, das sich ihm dort präsentierte. Der Hintergrund war schwarz und erinnerte Dirk an ein altmodisches DOS -Eingabefeld.
    >Na sieh mal einer an, wer da wieder online ist. Ich hoffe, es macht Dir nichts aus, wenn wir uns dieses Mal über mein eigenes kleines Programm unterhalten. Es ist grafisch nicht ganz so ansprechend, dafür aber garantiert nicht zurückzuverfolgen. Wir können also offen sprechen, denn Du hast sicher eine Menge Fragen.
    Cleveres kleines Hackerarschloch , fluchte Dirk stumm in sich hinein. Vermutlich hatte dieser Kerl irgendwo seinen eigenen Netzwerkserver eingerichtet, von dem aus er nicht nur dieses Programm steuerte, sondern auch die abscheulichen Bilder verbreitete, die Anke dazu veranlasst hatten, ihn für einen Pädophilen zu halten. Das alles passte ganz und gar nicht zu dem Bild, das er von Peter Brunner hatte.
    >> Warum ich? Warum meine Familie? , erschien sein Text etwas eingezogen unter dem ersten Absatz.
    >Weil ich Dir beweisen will, dass Du nicht besser bist als ich!
    >> Das habe ich doch nie behauptet , erwiderte Dirk.
    >Doch, Menschen wie Du behaupten das andauernd!
    >>Menschen wie ich?
    >Ja. Kapitalistische, arrogante Wichtigtuer, die anscheinend vergessen haben, wie es ist, ein Niemand zu sein, der in den Schulpausen immer gehänselt wurde.
    Dirk starrte wie versteinert auf die letzten Zeilen.
    >>Wie kommst Du darauf, dass ich so jemand war?
    >Ich habe einige Deiner ehemaligen Mitschüler aus Deinem Profil angeschrieben. Ihre Ausführungen diesbezüglich waren sehr aufschlussreich.
    Fassungslos fixierte Dirk den Text. Dieser Scheißkerl schien Dinge über ihn zu wissen, die er nicht einmal Anke anvertraut hatte. Wohingegen Dirk nicht einmal wusste, mit wem er es zu tun hatte.
    >> Wer bist Du?
    Er wartete gespannt.
    >Dein Lehrer, der Dich wieder zum Schüler macht, indem ich Dir nehme, was Du angeblich bereits alles hast!
    Dirk erstarrte. Augenblicklich drang das Banner in sein Gedächtnis, das einige Tage zuvor auf seinem Bildschirm aufgetaucht war. Er sah es deutlich vor sich, ebenso die Worte, die er geschrieben hatte.
    Ich habe bereits alles!
    Konnte es tatsächlich diese achtlose Äußerung gewesen sein, die all das ausgelöst hatte? Hatte dieser einfache Satz – aus einer Laune heraus verfasst – einen Menschen dazu bewogen, seine Familie und somit sein Leben zu zerstören?
    Dirk holte tief Luft. Er fasste all seinen Mut zusammen und ging zum Gegenangriff über.
    >>Für mich klingt das eher nach einem armseligen kleinen Wurm, der nichts auf die Reihe kriegt und nun die Schuld dafür bei anderen sucht.
    >Und genau weil Du so denkst, habe ich Dich ausgewählt.
    >>Dann bist Du es ja wohl, der sich für etwas Besseres hält!
    >Im Gegenteil, ich will Dir beweisen, wie ähnlich wir uns im Grunde sind.
    Dirk entfuhr ein zorniges Schnaufen.
    >>Ich kann mir kaum vorstellen, dass es etwas gibt, das mich mit einem Irren wie Dir verbindet.
    >Wie geht es Deiner Frau und Deinem Sohn?
    Dirk platzte der Kragen, als er diese Zeile las. Unwillkürlich formte sich seine schmerzende Hand wieder zur Faust, und er musste sich zurückhalten, um nicht auf den Bildschirm einzuschlagen. Stattdessen hämmerte er wie wild auf die Tastatur ein:
    >>Kranker, psychopathischer Bastard!
    >Gut so! Spürst Du den Hass? Diesen nahezu übernatürlichen Drang, etwas zerstören zu wollen? Diesen Drang nach Vergeltung? Den Todesdrang? Dann fühlst Du, was ich seit jeher fühle!
    Dirk wurde rasend vor Zorn.
    >>Hör endlich damit auf, mich mit elendem Abschaum wie Dir zu vergleichen!
    >Es muss schwer sein zu begreifen, dass man nicht derjenige ist, der man zu sein glaubt. Ich wusste immer, wer ich bin. Aber auch Du wirst einsehen müssen, dass wir einander gleichen. Zwei gehetzte Seelen, die zu allem in der Lage sind, wenn die Situation es erfordert. Und wer von uns beiden am Ende der Bessere ist, wird sich noch zeigen!
    >>Warum kriechst Du nicht endlich aus Deinem Versteck, dann können wir es gleich herausfinden?
    >Hast Du denn meine Einladung nicht erhalten?
    Dirk sah verwundert auf den Bildschirm.
    >>Welche verdammte Einladung?
    >Deine Trauer scheint dich unaufmerksam zu machen. Falls es Dir ein Trost ist, kann ich Dir sagen, dass mir der Tod Deines Sohnes leidtut. Aber durch das uneinsichtige Verhalten Deiner Frau war ich zum

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