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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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Handeln gezwungen. Man muss bereit sein, Opfer zu bringen, wenn man ein Exempel statuieren will!
    Dirk schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. »Komm her, und ich statuiere ein Exempel an dir, du krankes Arschloch!«, schrie er den Bildschirm an. Er steigerte sich auf eine Weise in einen Hass hinein, die ihm völlig fremd war. Etwas war in seinem Inneren freigesetzt worden, etwas Dunkles und Machtvolles. Eine Bestie, die nun wie ein Krebsgeschwür in ihm zu wüten begann und alles Menschliche zerfraß. Sein Gesicht schien zu glühen.
    Er sprang auf, ging einige Schritte im Zimmer auf und ab und trat gegen seinen Stuhl. Nein, er durfte sich dieser Bestie nicht ergeben, durfte nicht so werden wie er. Denn das war genau das, was dieser Psychopath wollte.
    Atemlos richtete er seinen Blick wieder auf den Bildschirm – und plötzlich kam ihm eine Idee.
    Er stürzte zurück an den Schreibtisch und betätigte eine dreistellige Tastenkombination, die einen Screenshot anfertigte und in den Zwischenspeicher kopierte. Auf dem Bildschirm erschien eine weitere Textzeile.
    >Lass den Quatsch. Ich überwache jede Deiner Eingaben und habe uneingeschränkten Zugriff auf Deinen Rechner und Deinen Speicher. Konzentriere Dich lieber wieder auf unser Spiel!
    »Verdammt!«, schrie Dirk. Verzweiflung mischte sich in seine Stimme. Dieser Kerl schien ihm immer einen Schritt voraus zu sein. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen.
    >>Na schön, Du Freak! Was, wenn ich zur Polizei gehe? Die haben Spezialisten, um Hackerschweine wie Dich aufzuspüren, und dann wirst Du die einzige gehetzte Seele von uns beiden sein!
    >Nur zu. Allerdings würde ich mir das an Deiner Stelle noch mal gut überlegen, wenn Du Dich nicht selbst ans Messer liefern willst.
    In der nächsten Zeile erschien unvermittelt ein Link auf dem Bildschirm. Eine wirre Kombination von Zahlen und Buchstaben. Dirk zögerte einen Moment und überlegte, ob er dieser Verlinkung folgen sollte. Er befürchtete, wieder auf eine kinderpornografische Homepage geführt zu werden. Doch wenn er herausfinden wollte, wer sich hinter alldem verbarg, musste er das Risiko eingehen.
    Sein Herz pochte wild gegen seinen Brustkorb, als er den Mauszeiger über die Verlinkung führte und sie anklickte.
    Sein Videoplayer öffnete sich und startete automatisch. Er zeigte die verwackelte Aufnahme einer Person, die vor einem Schreibtisch zu stehen schien. Zunächst beschränkte sich der Ausschnitt auf den Brustbereich dieser Person. Erst als sie sich nach vorn beugte und sich mit den Händen auf dem Schreibtisch abstützte, konnte Dirk deren Gesicht erkennen.
    Er selbst war dort zu sehen, mit wutentbranntem Gesicht.
    »Sie wollen weiter Ihr Spielchen spielen, Kuhn? Meinetwegen. Ich kann Ihnen leider nichts nachweisen – noch nicht. Aber von jetzt an werde ich es sein, der Sie beobachtet. Und sollten Sie meiner Familie noch einmal zu nahe kommen, dann zerlege ich Sie in Ihre Einzelteile, haben wir uns verstanden?«
    Entgeistert verfolgte Dirk die Szene, die sich vor wenigen Tagen in Kuhns Büro abgespielt hatte, und plötzlich wurde ihm klar, weshalb Kuhn sich während ihres Streits so intensiv mit seinem Handy beschäftigt hatte. Er hat das Ganze aufgezeichnet , schoss es ihm durch den Kopf. Aber wieso? Was wollte er damit bezwecken?
    Die Szene endete abrupt an dieser Stelle, und das Bild wechselte übergangslos zu einer weiteren Aufnahme. Sie zeigte einen Mann, der halbnackt und gefesselt auf einem Stuhl saß. An der Wand dahinter konnte Dirk einen Kalender erkennen, der das heutige Datum markierte. Das Fenster, das in den Bildausschnitt hineinragte, war verdunkelt. Künstliches Licht erhellte den Raum. Durch den Knebel im Mund des Mannes war ein gedämpftes Winseln zu hören, und seine schmalen, wieselartigen Augen waren weit aufgerissen, während sie auf einen Punkt unmittelbar neben der Kamera starrten.
    Kuhn , dachte Dirk und setzte sich ruckartig auf. Der Mann auf dem Stuhl war Christian Kuhn. Aber was zum Teufel …
    Ein weiterer Mann trat ins Bild. Zumindest nahm Dirk an, dass es sich dabei um einen Mann handelte, denn er trug einen Schutzanzug und einen Schutzhelm mit herunterklappbarem Visier. Dirk versuchte angestrengt, das Gesicht dahinter zu erkennen, doch auf dem Visier spiegelte sich das grelle Licht einer Lampe. Außerdem schien der Mann eine Sturmhaube zu tragen, sodass nur dunkle Konturen durch das Visier schimmerten. Seine Hände waren in graue Arbeitshandschuhe gehüllt, und sie hielten

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