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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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für Henriettes Gefühl hing sie wie ein mit Sand gefüllter Sack am Seil. Zuletzt klammerte sich die Computerspezialistin erschöpft an den unteren Rand der Luke, ohne sich hochziehen zu können. Erst als Henriette sie unter den Armen packte und ein letztes Mal mit ganzer Kraft zog, rutschte sie ins Innere des Schiffes und blieb nach Luft ringend liegen.
    »Versuch bitte, leiser zu atmen!«, flüsterte Henriette ihr zu. »Du hörst dich an wie ein blasender Wal.«
    »Ich kündige – und zwar auf der Stelle«, stöhnte Petra.
    »Abgelehnt! Komm jetzt, wir müssen unser Zeug hochziehen.« Henriette packte die andere Leine und holte das Paket mit der Ausrüstung herauf. Als sie den Fallschirm nach oben zog, kämpfte Petra sich mühsam auf die Beine und half mit. Zuletzt kam das Schlauchboot an die Reihe. Beide befürchteten schon, es könnte zu breit sein und sie würden die Luft herauslassen müssen, selbst auf die Gefahr hin, dass die Piraten das Zischen hörten. Doch dann stellten sie fest, dass Wagner offenkundig auch daran gedacht hatte. Sie mussten das Boot nur leicht schräg stellen und dann in die Kammer ziehen. Nun wurde es schlagartig so eng, dass sie sich kaum noch rühren konnten.
    Henriette wollte sich noch einmal bis zur Luke durchquetschen, um diese zu schließen, doch Petra hielt sie auf. »Das geht nicht mit der Hand! Ich muss den Mechanismus per Funksteuerung auslösen.« Bei diesen Worten drückte sie auf den Knopf, und die Luke schwang fast geräuschlos zu.
    »Endlich«, stöhnte Henriette und lehnte das Schlauchboot so hoch an die Wand, dass es die Decke berührte. Auf diese Weise bekamen sie und Petra wieder etwas Luft. Dann holte sie die Taschenlampe aus dem Ausrüstungspaket und schaltete sie ein. Nun konnten sie die grau gestrichenen Wände und die niedrige Decke der kleinen Kammer erkennen.
    Henriette fand einen Lichtschalter und streckte bereits die Hand danach aus, zog sie aber rasch wieder zurück. »Lieber nicht! Vielleicht wird dadurch auch das Licht auf dem Wartungsgang eingeschaltet. Wenn das die falschen Leute bemerken, könnte es für uns unangenehm werden.«
    »Einen Moment!« Zitternd vor Anspannung holte Petra ihren Laptop aus dem Sicherheitsbeutel und klappte ihn auf. »Gleich werden wir sehen, ob das Ding den Fallschirmsprung überstanden hat«, flüsterte sie.
    Nicht nur ihr fiel ein großer Stein vom Herzen, als der Bildschirm aufleuchtete und die Eingangsmaske erschien. Während Petras Finger über die Tasten flitzten, nahm Henriette eine Wasserflasche aus ihrem Gepäck, öffnete sie und trank.
    »Haben wir auch Cola?«, fragte ihre Kollegin.
    Henriette schüttelte den Kopf und reichte ihr die gut halbvolle Flasche. »Hier! Hoffentlich können wir uns bald Ersatz besorgen. Unsere Vorräte reichen nicht länger als zwei Tage.«
    »Mit meinem Lappy finde ich alles auf diesem Schiff!« Da der Teil der Aktion, den Petra am meisten gefürchtet hatte, hinter ihnen lag, bekam sie Oberwasser. Kurz darauf drückte sie einen Knopf, und eine blau eingefärbte Lampe begann zu leuchten.
    »Die ist nur für hier«, erklärte sie und stellte eine Satellitenverbindung zu Wagner her, um ihm mitzuteilen, dass sie glücklich an Bord der Lady gelangt waren.
    FÜNFZEHN
     

    D
ietrich von Tarow blieb stehen und drehte sich zu Fahrner um. Im Licht der blau abgedunkelten Lampe auf seinem Helm konnte er seinen Untergebenen grinsen sehen.
    »Bis jetzt haben die Kerle uns nicht entdeckt, Herr Major!«
    Das war hauptsächlich ein Verdienst der Speziallampen, die extra für den Einsatz bei Nacht in Feindesnähe entwickelt worden waren. Deren Licht verlor sich schon nach wenigen Metern, sodass der Träger keine weithin sichtbare Zielscheibe für den Feind bildete. Zwar konnten sie selbst auch nur ihre nächste Umgebung wahrnehmen, doch das war allemal besser, als sich mühsam vorantasten zu müssen.
    »Wie viele, meinen Sie, sind es?«, fragte Fahrner jetzt.
    Mit verkniffener Miene blickte Dietrich zu den Ruinen des Ortes hinüber. Bevor Diya Baqi Majids Warsangeli-Milizen das Dorf Xiis überrannt hatten, war es von Isaaq bewohnt gewesen. Diese waren mittlerweile vertrieben oder umgebracht worden, die wenigen noch unzerstörten Häuser beherbergten einen Vorposten der feindlichen Milizen.
    »Schwer zu sagen«, antwortete er. »Dafür müssen wir schon näher heran. Passen Sie aber auf, dass Sie auf keine Mine treten.«
    »So nahe an ihrem eigenen Quartier haben die Kerle keine gelegt. Hatten wohl

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