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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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stieß ihn vor sich her.
    Ein paar Minuten später kam er wieder zurück und steckte seinen Dolch in die Scheide. »Das wäre erledigt. Es hätte fatal ausgehen können, wenn der Bursche den falschen Leuten erzählt hätte, hier würde sich ein einbeiniger und einarmiger Krüppel herumtreiben, der einen gesunden, kräftigen Mann mit Leichtigkeit zusammenschlagen kann. Außerdem müssten Sie mit seiner Rachsucht rechnen. Die Leute hier gehen nicht zum Richter, wenn sie glauben, ihnen wäre Unrecht geschehen. Die nehmen die Kalaschnikow zur Hand!«
    »Aber werden seine Leute jetzt nicht Rache suchen?«, fragte Hans besorgt.
    Jabir lachte kurz auf. »Wenn Sie länger hierbleiben, haben Sie die Kerle am Hals! Deshalb sollten wir rasch verschwinden. Wieso sind Sie auf den verrückten Gedanken gekommen, mit dem Burschen nach Laasqoray zu reisen? Ich hatte doch gesagt, ich würde dafür sorgen, dass Sie dorthin gelangen.«
    Hans senkte betroffen den Kopf. »Es tut mir leid, aber nachdem Sie bis heute Morgen nicht gekommen waren, dachte ich, Sie hätten die Sache aufgeben müssen.«
    »Ihr Deutschen denkt einfach zu viel! Jetzt kommen Sie. Steigen Sie ein! Ich habe mir extra ein Gefährt besorgt, das für Sie geeignet ist. Das hat eben ein wenig gedauert.«
    Während Hans seine Krücke wieder zusammenschraubte und zum Motorrad humpelte, sprach Jabir munter weiter. »Der Kerl hat wohl Ihren Beutel gesehen und Lust bekommen, den Inhalt zu kassieren. Übrigens handelte es sich um einen Zuträger der hiesigen Machthaber und Piraten, den ich ohnehin aus dem Weg hätte räumen müssen. Das ist nun geschehen, und alle werden denken, Sie wären es gewesen!«
    »Damit haben Sie mir jetzt auch noch die Oberschurken im Land zum Feind gemacht, was?« Hans machte aus seiner Verärgerung keinen Hehl, da die lockere Art, mit der Jabir über die Sache hinwegging, an seinen Nerven zerrte.
    Der Franzose half ihm, sich in den Beiwagen zu setzen, und startete den Motor. Als er losfuhr, musste er schreien, damit Hans ihn verstehen konnte. »Bis die Bosse in Laasqoray Bescheid wissen, werden ein paar Tage vergehen. Sie sollten trotzdem nicht zu lange in der Stadt bleiben. Da Sie im Gegensatz zu mir das Land bald wieder verlassen, ist es mir lieber, der Tod dieses Kerls wird mit Ihnen in Zusammenhang gebracht als mit mir.«
    Das wiederum verstand Hans. Tatsächlich hätte er Jabir durch seine Ungeduld beinahe in große Schwierigkeiten gebracht. Außerdem schüttelte er über sich selbst den Kopf. Der Kerl hatte ihn beim Brunnen zu Boden gestoßen. Wie hatte er nur annehmen können, der andere wäre plötzlich vom ruppigen Saulus zu einem hilfsbereiten Paulus geworden? Auch die Tatsache, dass der Kerl kein Gepäck mitgenommen hatte, hätte ihn misstrauisch machen müssen.
    Nun kämpfte Hans mit dem Gefühl, sich gleich bei seinem ersten Einsatz in Wagners Team außerordentlich dumm angestellt zu haben, und nahm sich vor, in Zukunft besser achtzugeben.
    FÜNF
     

    D
ie Straße war in einem bemitleidenswerten Zustand und zudem, wie Jabir berichtete, stellenweise vermint. Dies hinderte den Franzosen jedoch nicht daran, mit einer Geschwindigkeit darüberzubrettern, dass Hans sich nicht nur der Minen wegen Sorgen machte.
    »Glauben Sie, die Stoßdämpfer werden das noch länger durchhalten?«, fragte er, als Jabir etwas langsamer fahren musste.
    Der Franzose nickte. »Bis Laasqoray sicher! Dort gibt es einen Mechaniker, bei dem ich sie nachsehen lassen kann.«
    »Wenn wir bis dahin kommen und nicht vorher auf eine Mine fahren!« Hans’ Stimme klang düster und reizte Jabir zum Lachen.
    »Ihr Deutschen macht euch wirklich über alles und jeden Gedanken. Aber wenn es Sie beruhigt: Ich weiß ungefähr, wo die einzelnen Konfliktparteien ihre Minen verlegt haben. Der wichtigste Minengürtel, mit dem die Majerten von Puntland den Vormarsch der Truppen von Somaliland und später den der Mordmilizen verhindern wollten, liegt bereits hinter uns. Jetzt müssen wir nur noch durch ein einziges Minenfeld, und dort ist die Straße zum größten Teil bereits geräumt. Wenn wir an der Stelle auf eine Mine fahren, haben wir Pech gehabt. Genauso gut können Sie ein Lotterielos kaufen und damit gewinnen.«
    »Was mir im Endeffekt lieber wäre«, gab Hans trocken zurück.
    »Mir auch.« Jabir lachte hart auf und drehte den Gashebel wieder bis zum Anschlag.
    Hans hatte Mühe, die Strecke zu schätzen, die sie bereits zurückgelegt hatten, als Jabir das Motorrad von der

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