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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Augenblick vernahmen sie den scharfen Knall einer Explosion.
    »Was war das?«, fragte Maggie erschrocken.
    Sven zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung!« Dabei behielt er die sichtlich nervös werdenden Entführer im Auge.
    »Auf den Boden legen. Alle!«, brüllte deren Anführer und feuerte Schüsse über die Köpfe der Geiseln ab. Keine zwei Sekunden später lagen alle flach auf dem Boden und verschränkten, wie es der Pirat forderte, ihre Hände im Nacken.
    Einer der Kerle sprach hektisch in ein Funkgerät und bellte zuletzt wie ein gereizter Hund. Weitere Warnschüsse fielen. Frauen und Kinder begannen zu weinen, auch Maggie klammerte sich schluchzend an Sven, der leise vor sich hin fluchte.
    »Schnauze!«, brüllte der Pirat mit dem Funkgerät, und diesmal schlugen seine Kugeln zwischen den Geiseln auf dem Fußboden ein. Damit erreichte er jedoch das Gegenteil, denn die meisten schrien und kreischten vor Entsetzen so laut, dass es von den Wänden zu hallen schien.
    Bevor die Situation eskalierte, begann Frau Blauert mit lauter Stimme zu beten. Maggie fiel unwillkürlich in das Vaterunser ein, Sven und weitere folgten, und schließlich erstarb das Schreien. Selbst die, die das Gebet nur rudimentär kannten, sprachen es mit.
    Die drei Piraten sahen aus, als wüssten sie nicht, was sie von dem Ganzen halten sollten. Immer wieder feuerten sie gegen die Wand oder in den Boden. Zum Glück flogen die meisten Querschläger über die Köpfe der Geiseln hinweg, doch es gab weitere Verletzte. Aber selbst die Getroffenen sprachen das Gebet zu Ende und fingen dann wieder von vorne an.
    Der Anführer setzte einer Frau die Mündung seiner Cobray M-11 auf die Stirn. »Maul halten, sonst tot!«, schrie er voller Wut.
    »Bitte, tut es!«, flehte die bedrohte Frau.
    Mitten im Satz verstummten die meisten Geiseln. Nur ein paar von ihnen murmelten noch ein paar Worte, dann schwiegen auch sie.
    Als Sven einen Blick nach vorne riskierte, sah er ihrem Peiniger ins Gesicht und wünschte sich, diesem Mann einmal allein und ohne eine Waffe in dessen Hand zu begegnen. Plötzlich zuckte er zusammen, denn im Rücken der Piraten öffnete sich ein Wartungsschott, und eine kleine, in ein schwarzes, hautenges Kostüm gekleidete Person tauchte auf. Ihr Gesicht wurde von einer seltsamen Brille verdeckt, dazu hielt sie in einer Hand eine Pistole und in der anderen eine MP.
    SIEBEN
     

    H
enriette war der Aufruhr von Evelyne berichtet worden, und ihr war bewusst, dass sie sehr rasch handeln musste. Kaum ging die Wartungsluke vor ihr auf, schnellte sie in den Raum und eröffnete das Feuer. Zwei Piraten sanken ohne einen Laut zu Boden. Der dritte drehte sich noch zu ihr um und richtete seine Waffe auf sie. Bevor er jedoch abdrücken konnte, trafen ihre Kugeln. Die Waffe rutschte ihm aus den Händen. Mit einem fassungslosen Blick starrte er die Angreiferin an und sackte dann vornüber zu Boden.
    Im nächsten Augenblick brüllten zahlreiche Geiseln auf, mehrere machten sich nun ebenfalls in die Hosen.
    Henriette hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern. »Ist hier noch jemand bei Verstand?«, schrie sie.
    »Hier! Ich.« Die Abgeordnete Blauert stand schwankend auf und sah die um einen halben Kopf kleinere Gestalt in ihrem schwarzen Dress ungläubig an.
    Henriette nahm die Waffen der drei toten Piraten auf und streckte eine davon Frau Blauert hin. »Können Sie damit umgehen?«
    Die Abgeordnete schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Dann lernen Sie es, und zwar schnell! Ist hier jemand, der der Dame helfen kann?«
    »Ja, ich«, meldete sich Sven Kunath, der liebend gerne eine Waffe in der Hand gehalten hätte, um Maggie besser beschützen zu können. Auch ein älterer Herr mit Stirnglatze und Menjoubärtchen kam auf Henriette zu. »Mein Name ist Jürgen Weigelt, vor Urzeiten Hauptmann bei der Bundeswehr, und das hier ist meine Frau Charlotte.« Während der Hauptmann a. D. die Kalaschnikow entgegennahm und sie nach einer kurzen Besinnungspause frisch lud, drückte Henriette die beiden anderen Waffen Sven Kunath und der Abgeordneten Blauert in die Hände.
    »Ich muss weiter! Die Tür wird wieder versperrt und kann vorerst nur aufgesprengt werden. Es ist möglich, dass einige Piraten das versuchen, um sich Geiseln zu besorgen. Schießen Sie, wenn es nötig ist. Die Kerle gehen über Leichen!«, wies Henriette die Leute noch an. Sie durfte diese Menschen nicht in trügerischer Sicherheit zurücklassen.
    Jürgen Weigelt, der das letzte Mal vor mehr als

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