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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Frauen und sechs Männern eine wilde und blutdürstige Horde machte, die mehr einem Hollywoodfilm über die Piraten der Karibischen See entnommen war als der Realität.
    SIEBZEHN
     

    E
in leises Summen schreckte Torsten Renk aus dem Schlaf. Im Reflex griff er nach seiner Sphinx AT2000, merkte aber dann, dass das Geräusch von seinem Laptop kam. Er zog ihn aus seinem Rucksack und klappte ihn auf. Kaum wurde der Bildschirm hell, blickte er in Petras Gesicht. Sie sagte jedoch nichts, sondern hielt einen Zettel vor die eingebaute Kamera.
    »Kann ich sprechen?«, stand darauf.
    Torsten blickte in die Runde, sah aber nur Omar Schmitt, der etwa zwanzig Meter entfernt in der Deckung eines Busches hockte und ihm ein Zeichen gab, dass alles ruhig sei.
    »Du kannst reden«, sagte er zu Petra.
    »Gut. Es gibt neue Befehle. Du sollst die Caroline sausen lassen und dich auf einen weitaus härteren Einsatz gefasst machen. Die somalischen Piraten haben das neue Kreuzfahrtschiff Lady of the Sea in ihre Gewalt gebracht und werden spätestens übermorgen die somalische Küste erreichen. Bis jetzt gibt es noch keine Lösegeldforderungen, auch für die Caroline nicht. Aber ich schätze, dass die Herrschaften sich bald melden werden.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Torsten das Ausmaß der Entführung begriff. »Auf der Lady of the Sea befindet sich doch ein Haufen prominenter Gäste, die zur Jungfernfahrt eingeladen worden sind. Das sind die idealen Geiseln für diese Gangster!«
    »Du merkst aber auch alles. Übrigens ist auch jemand aus deinem Heimatort dabei, nämlich der ehemalige Fußballprofi Sven Kunath. Ich weiß nicht, ob du ihn kennst.«
    »Und ob ich ihn kenne!«, rie f T orsten. »Sven hat mir das Fußballspielen beigebracht. Er ist ein paar Jahre älter als ich und wollte unbedingt in der Bundesliga spielen.«
    »Das hat er ja auch geschafft. Aber jetzt ist er eher ein C-Promi als ein Star. Außer ihm haben wir noch die Sensationsreporterin Evelyne Wide, die Industriechefin Margarete Dometer, die Bundestagsabgeordnete Blauert, den …« Petra rasselte eine Reihe von Namen herunter, die Torsten alle schon einmal gehört hatte. Doch mehr als mit diesen Politikern, Stars und Sternchen beschäftigten seine Gedanken sich mit Sven Kunath. Der Fußballspieler war ein prima Bursche und trotz des Altersunterschieds für einige Zeit sein bester Freund gewesen. Mit achtzehn war Sven von einem Verein der Zweiten Bundesliga angeheuert worden und der Kontakt mit ihm abgebrochen. Doch Torsten glaubte jetzt noch immer sein drängendes »… und abspielen!« zu hören.
    »Okay, und was soll ich jetzt nach Ansicht unserer neuen Bosse tun?«, fragte er, als Petra eine Pause machte.
    »Unsere neuen Bosse, wie du sie so schön nennst, erwarten von dir, dass du erst einmal nach Somaliland zurückkehrst und dort ein paar harte Kerle rekrutierst. Mit denen sollst du dich auf die Suche nach der Lady machen, diese von Land aus überwachen und uns Informationen liefern. Übrigens ist unser ganzer Verein losgeschickt worden, um bei der Sache zu helfen.«
    »Und was ist mit der Caroline ?«, fragte Torsten.
    »Die Aktion ist vorerst gecancelt. Die Regierung hat Angst, die Piraten könnten sich sonst an den Leuten auf der Lady vergreifen. Bei diesen prominenten Passagieren wollen sie nichts riskieren. Ich muss jetzt Schluss machen. Weitere Informationen gibt es, wenn wir mehr wissen. Bis dorthin viel Glück!«
    Torsten starrte auf den dunkel werdenden Bildschirm und schüttelte den Kopf. Die Lage wurde immer verworrener. Nach einigem Nachdenken packte er seinen Laptop wieder weg und gesellte sich zu Omar Schmitt.
    »Unsere Pläne wurden geändert. Wir sollen die Caroline erst einmal in Ruhe lassen. Die Piraten haben ein zweites Schiff gekapert, und das liegt unseren Bossen schwer im Magen.«
    Der Halbsomali sah ihn entsetzt an. »Denen sollte besser die Caroline im Magen liegen – und zwar quer! Wenn deren Entführer herausfinden, was der Frachter geladen hat, werden hier sämtliche Milizenchefs aus dem erweiterten Umkreis zusammenkommen, um ihnen das Zeug abzukaufen. Bekommen die Kerle, die uns angegriffen haben, auch noch diese Waffen in die Hände, können wir unsere Ostgrenze nicht mehr verteidigen.«
    »Ich habe Befehl, mich nach Somaliland zurückzuziehen und dort einen Trupp zusammenzustellen, mit dem ich erneut in das Piratengebiet vordringen kann. Ich hoffe, Sie helfen mir dabei.« Besorgt musterte Torsten seinen Begleiter.
    Omar

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