Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
Vom Netzwerk:
erklärte Abdullah Abu Na’im. »Eine meiner Ehefrauen ist Wafal Saifullahs Tochter. Ich bin in der Lage, ihm über Freunde erfahrene Krieger zur Verfügung zu stellen, die den Kampfwert seiner Streitmacht um ein Vielfaches steigern werden. Mit ihrer Hilfe wird er das Sultanat Somalia errichten und halten.«
    »Und was ist dein Preis?«, wollte der Warlord wissen.
    Der Saudi lächelte ihn freundlich an. »Der Handel mit meiner Heimat wird durch meine Hand gehen, und keiner von jenen, die auf unserer Seite stehen, wird dabei zu kurz kommen. Allahs Gaben müssen gerecht verteilt werden.«
    Damit war die Sachlage für Diya Baqi Majid klar. Wafal Saifullah wollte die Macht in Somalia mit Unterstützung von Saudi-Arabien ergreifen. Doch dies musste sich im Geheimen abspielen, da das Reich nicht in den Verdacht geraten wollte, mit Piraten zu paktieren. Über verdeckte Kanäle aber würden Geld, Waffen und Freischärler nach Somalia gelangen und den alten Mann und seine Tochter immer mächtiger werden lassen.
    Der Warlord fragte sich, ob er zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch in der Lage war, sich gegen Wafal Saifullahs Milizen zu behaupten. Selbst wenn es ihm gelänge, sie vorerst zurückzuschlagen, würde es ihm nicht helfen, da Wafal Saifullahs Freischärler auf die Unterstützung der Dulbahante und einiger Warsangeli-Gruppen bauen konnten. Da war es besser, sich erst einmal mit ihnen zu verbünden und zu versuchen, in ihrem Schatten ebenfalls mächtiger zu werden.
    Er winkte dem deutschen Kellner, ihm ein Glas Wasser zu bringen, und trank es bedächtig, während er nach der richtigen Formulierung suchte. »Um unserem Volk Frieden zu schenken, bin ich bereit, deine Oberherrschaft anzuerkennen, ehrwürdiger Wafal Saifullah.« Damit verbeugte er sich vor dem alten Mann und überlegte dabei, welchen Preis er für seine Parteinahme fordern konnte.
    Sayyida stellte zufrieden fest, dass der Warlord sich unterwarf, und klatschte in die Hände. Sofort eilte eine ihrer Leibwächterinnen mit umgehängter Cobray M-11 auf sie zu.
    »Du befiehlst, Herrin?«
    »Bring den deutschen Kapitän und den Funker auf die Brücke. Es wird Zeit, den Ungläubigen unsere Forderungen zu übermitteln!«
    ZWEI
     

    K
apitän Ganswig schrak hoch, als sich Schritte seiner Kabine näherten. Noch immer konnte er nicht begreifen, wie es den somalischen Piraten gelungen war, sein Schiff in die Hand zu bekommen. Immerhin waren drei Kriegsschiffe der multinationalen Flotte in der Nähe gewesen.
    Seine Hoffnung, die Person auf dem Gang würde an seinem Gefängnis vorübergehen, erfüllte sich jedoch nicht. Starr vor Angst hörte er, wie eine Chipkarte eingesteckt wurde, und sah dann die Tür aufgehen. Vor ihm standen zwei Piraten mit angeschlagenen Maschinenpistolen, und der Wink mit ihren Waffen war eindeutig. Ganswig stolperte nach draußen, erhielt einen Kolbenhieb und wurde wie ein Stück Vieh den Gang entlang zum Aufzug getrieben. Kurz darauf stießen ihn die Piraten auf die Brücke, wo die schreckliche Frau auf ihn wartete, die einen seiner Sicherheitsleute hatte töten lassen.
    Sie sah nicht aus wie ein blutrünstiges Scheusal, sondern wirkte mit ihrer braunen Haut und dem ebenmäßigen Gesicht mit den nachtdunklen Augen sogar anziehend. Wahrscheinlich hatte sein Erster Offizier nur die Frau angestarrt und deren Begleiter völlig außer Acht gelassen, dachte Ganswig bitter.
    Sayyida ließ dem Kapitän einige Augenblicke Zeit, sie zu mustern, und deutete dann auf den Funker, der bereits vor seiner Anlage saß. »Du wirst jetzt die Erklärung verlesen, die ich dir gebe. Nur ein falsches Wort, und du bist tot!«
    Auf ihren Wink hin versetzte einer ihrer Männer Ganswig einen Stoß, der ihn an die Funkanlage taumeln ließ. Ein anderer reichte ihm ein Blatt Papier, auf dem ihre Forderungen auf Englisch aufgelistet waren. Ganswig las sie kurz durch und schauderte. All das, was die Anführerin der Piraten hier androhte, würde sie auch in die Tat umsetzen. Davon war er überzeugt.
    »Geh auf Sendung!«, befahl Sayyida dem Funker.
    Dieser gehorchte verängstigt. Auf ein mahnendes Hüsteln der Piratin hin ergriff Kapitän Ganswig das Mikrophon, musste aber zweimal ansetzen, bevor er ein Wort herausbrachte.
    »Hier spricht Daniel Ganswig, der Kapitän der Lady of the Sea . Ich rufe die deutsche Regierung! Mein Schiff ist von somalischen Freiheitshelden in Gewahrsam genommen worden. Diese Helden verlangen nun Folgendes:
    1. Die deutsche Regierung wird jeden

Weitere Kostenlose Bücher