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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Kalaschnikow verlieh der Forderung des Soldaten den nötigen Nachdruck.
    »Ich sagte, ich bin Oberst Salil«, erwiderte Omar Schmitt grollend. »Die Parole ist Nasiye! Also lassen Sie uns durch!«
    »Raus, sonst knallt es!« Der Soldat krümmte den Zeigefinger.
    »Der Kerl meint es ernst«, raunte Torsten seinem Begleiter zu und stieg mit betont hochgehaltenen Händen aus dem Wagen. Auch Omar Schmitt verließ jetzt den Wagen, zog dabei jedoch ein Gesicht, als wollte er die Soldaten am liebsten roh verspeisen.
    Die Männer zwangen sie, sich gegen den Wagen zu lehnen, und durchsuchten sie. Geldbeutel, Schlüssel und was sie sonst noch bei sich hatten, wanderten in die Taschen der Soldaten. Dann plünderten sie auch noch ihr Fahrzeug und nahmen Torstens Tasche mit dem Laptop an sich. Torsten stieß einen wütenden Fluch aus, hielt aber angesichts der auf seinen Rücken zeigenden Gewehre still. Omar Schmitt hingegen wurde laut.
    »Das sind wichtige Unterlagen, die dringend nach Xagal gebracht werden müssen! General Mahsin lässt euch an die Wand stellen, wenn diesen Sachen etwas passiert!«
    Obwohl er einen weiteren schmerzhaften Hieb erhielt, schienen seine Worte Eindruck zu machen. Die vier Kerle unterhielten sich leise miteinander, ohne ihre Gefangenen dabei aus den Augen zu lassen, und kamen schließlich zu einer Entscheidung.
    »Hände auf den Rücken«, schnauzte der Sergeant Torsten und Omar Schmitt an. Zwei Soldaten traten auf sie zu und fesselten sie. Dann trieb man sie auf den Rücksitz des Geländewagens und knallte Omar Schmitt die Tasche mit dem Laptop auf die Oberschenkel. Während sich ein Soldat ans Steuer setzte, nahm der Sergeant auf dem Beifahrersitz Platz.
    »Wenn ihr nur mit den Wimpern zucken solltet, erschieße ich euch, und die Sache hat sich erledigt!«
    ZEHN
     

    D
i etrich von Tarow schätzte, dass sie etwa dreißig Kilometer weit gekommen waren. Laasqoray lag bereits ein ganzes Stück hinter ihnen, daher durften sie wohl davon ausgehen, dass die Piraten ihre Flucht nicht bemerkt hatten. Zu ihrer Linken ragte der über zweitausend Meter hohe Ard Miri in den Himmel, während rechts weit in der Ferne das Meer zu sehen war. Auf Menschen waren sie bisher nicht gestoßen, und so hatte Dietrich schon mehrfach mit sich gerungen, ob er die Sachsen anfunken oder noch damit warten sollte, die Hubschrauber zu rufen. Jedes Mal hatte ihm sein Instinkt davon abgeraten. Doch hier gab es nun, so weit er sehen konnte, nur nackte Felsen und kahle Hänge. Entschlossen griff er daher zu seinem Funkgerät.
    Seine Begleiter atmeten auf. Da klang ein leiser Warnruf von weiter oben auf. Einer der beiden Männer, die als Aufklärer vorausgegangen waren, winkte heftig und rannte dann auf sie zu.
    »Wir haben Kamelreiter entdeckt«, meldete er, als er bei Dietrich angelangt war. »Es sind mindestens zehn und alle bewaffnet!«
    Der letzte Hinweis war eigentlich überflüssig, dachte Dietrich. In diesem Land gehörte ein Gewehr zu den üblichen Ausrüstungsgegenständen eines Mannes, ähnlich wie in Deutschland das Handy. »Sind es normale Hirten oder Milizionäre?«
    Diese Frage war nicht leicht zu beantworten, da einzelne Uniformjacken oder -hosen auch in die Hände von Zivilpersonen geraten waren und andererseits nicht wenige Freischärler ihre Alltagskleidung trugen. Trotzdem war der Soldat sich sicher.
    »Es sind Milizionäre! Sie tragen ausnahmslos Tarnuniformen und scheinen etwas oder jemanden zu suchen.«
    »Dann sollten wir uns verstecken.« Dietrich winkte seinen Männern, ihm zu folgen, und lief auf einen großen Felsen zu, der ihnen Deckung versprach. Die anderen kamen hinter ihm her und machten ihre Waffen schussfertig.
    »Verbergt euch! Geschossen wird nur auf mein Kommando«, befahl Dietrich.
    Er hoffte, die Fremden würden an ihnen vorbeireiten, ohne sie zu bemerken. Auch wenn er sich und seinem Trupp gute Chancen gegen zehn Milizionäre ausrechnete, so würde der Schusswechsel jeder Person in weitem Umkreis verraten, dass sich Eindringlinge oder Flüchtlinge hier befanden. Ob man sie dann noch rechtzeitig mit einem Hubschrauber holen könnte oder sie nach Somaliland entkommen konnten, war höchst zweifelhaft.
    »Wo ist Fahrner?«, fragte er den Mann, der die Reiter gemeldet hatte.
    »Der wollte die Kerle weiter beobachten.«
    »Hoffen wir, dass er auf seine Deckung achtet«, sagte Dietrich und schaute nach vorn.
    Die Kamelreiter bildeten eine weit auseinandergezogene Linie mit dem vordersten Reiter etwa

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