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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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aber sie trank, ohne abzusetzen. Mit dem Liter Mineralwasser, den die Piraten jedem Passagier zubilligten, kam sie bei der Hitze nicht aus.
    SECHS
     

    M
i sstrauisch musterte Dietrich von Tarow die Berge im Süden. Die Höhenzüge stellten ihre einzige Hoffnung dar, heil aus diesem Schlamassel herauszukommen. Hier an der Küste würden sie über kurz oder lang entdeckt werden. Also mussten sie ein sicheres Versteck suchen und von dort aus die Sachsen anfunken, damit die Hubschrauber der Fregatte sie abholen konnten.
    »Wachwechsel!«, rief er seinen Männern zu. Die beiden, die Leutnant Grapengeter schleppten, setzten die Trage aufatmend ab. Zwei andere Männer entledigten sich ihrer Rucksäcke und eilten nach vorne, um die beiden Soldaten abzulösen, die vor ihnen sicherten. Diese mussten sich nun um Grapengeter kümmern, während die anderen beiden sich die Rucksäcke aufluden.
    »Können wir nicht endlich einen Funkspruch losschicken, damit wir abgeholt werden?«, fragte Fahrner missmutig.
    Dietrich drehte sich verärgert zu ihm um. »Gerne! Aber nur dann, wenn Sie eine Möglichkeit kennen, die uns die Somalis so lange vom Hals hält, bis die Hubschrauber uns aufgenommen haben. Noch sind wir zu nahe an Laasqoray. Sollten die Kerle dort unseren Funkspruch auffangen, wimmelt es hier innerhalb kürzester Zeit von Freischärlern. Die Hubschrauber müssten uns freischießen und würden selbst unter Feuer geraten. Nein, Fahrner, wenn wir zu früh funken, geraten wir in Teufels Küche. Also spielen wir weiterhin toter Mann und können nur hoffen, dass die Somalis auf unseren Trick mit dem Boot hereingefallen sind. Wenn die glauben, wir wären mehrere Kilometer vor der Küste abgesoffen, werden sie uns nicht im Land suchen. Und jetzt weiter! Solange wir in Küstennähe sind, kann uns jeder Ziegenhirte auf zehn Kilometer Entfernung sehen.«
    Die Männer stöhnten zwar, aber sie begriffen, in welcher Gefahr sie schwebten, und marschierten weiter. Dietrich achtete darauf, dass der Trupp jede Deckungsmöglichkeit ausnützte, die die karge Landschaft ihnen bot. Leider fehlten ihnen die passenden Tarnanzüge. Da ihr Operationsplan nur den Einsatz auf See vorgesehen hatte, war niemand auf die Idee gekommen, sie zur Sicherheit auch für eine Aktion an Land auszurüsten. Insbesondere die dicken Uniformen waren in der hier herrschenden Hitze fehl am Platz. Die Männer schwitzten heftig, und das war fatal in einem Land, in dem es nur wenige, von ihren Besitzern gut verteidigte Brunnen gab. Seine Männer in Unterhemden herumlaufen zu lassen, wagte er jedoch nicht, da die sengende Sonne jedes unbedeckte Stück Haut verbrannte. Medikamente, mit denen sie einen Sonnenbrand hätten behandeln können, fehlten ihnen ebenfalls.
    »Fürchten Sie nicht, dass wir uns im Gebirge verlaufen?«, fragte einer der Männer an der Trage.
    Dietrich schüttelte den Kopf. »Zu unserem Glück besitze ich noch meinen Kompass. Außerdem zieht sich der Gebirgszug in die Richtung, in die wir gehen müssen.«
    Der Mann sah ihn erstaunt an. »Was ist denn Ihr Ziel?«
    »Wir gehen nach Westen. Dort finden wir sicher einen Platz, an dem uns der Hubschrauber abholen kann, oder aber …« Er machte eine kurze Pause und sah seine Männer grinsend an. »Oder wir marschieren so lange in diese Richtung, bis wir auf Freunde stoßen.«
    »Gibt es die in diesem Land überhaupt?«
    »Nach etwa vierzig Kilometern müssten wir auf die ersten Vorposten von Somaliland stoßen. Da wir dort Verbindungsleute haben, werden die Brüder uns nicht gleich für Feinde halten.«
    »Hoffen wir es!« Der Mann wirkte im ersten Augenblick erleichtert, wischte sich dann aber den Schweiß von der Stirn und starrte nach vorne. »Vierzig Kilometer bei der Hitze und ohne Wasser sind aber verdammt lang.«
    »Vielleicht treffen wir unterwegs auf eine Kneipe, in der es kühles Bier gibt.« Obwohl er immer wieder in die Bewusstlosigkeit hinüberdämmerte, versuchte Leutnant Grapengeter, Optimismus zu verbreiten.
    Dietrich winkte ihm dankbar zu und beschloss, das restliche Wasser in seiner Feldflasche für den jungen Mann zu reservieren. Die vierzig Kilometer, die sie bis zu den Grenzen Somalilands bewältigen mussten, hoffte er auch ohne Trinken durchzuhalten.
    SIEBEN
     

    J
amanah wäre der bockigste Esel lieber gewesen als dieses komische Gefährt, das einen Höllenlärm machte und bei dem sie ständig scharf aufpassen musste, dass es nicht in einen Busch oder gegen einen Felsen fuhr.

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