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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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diese Schurken weitere Dörfer angreifen, werden sie nicht über den Minengürtel hinauskommen. Wenn sie dann fliehen, folgen wir ihnen über die freien Korridore und fassen sie am Wickel.«
    »Na, dafür wünsche ich euch viel Glück.« Torstens Begeisterung für seinen Auftrag in Somaliland hatte inzwischen mehr als einen starken Dämpfer erhalten. Die Situation in dieser Weltgegend war trotz seiner Erfahrungen in Afghanistan so verwirrend, dass er sich nur mühsam zurechtfand. Den Politikern und Militärs zu Hause, die in klimatisierten Räumen ihre Pläne machten, wünschte er einen mehrwöchigen Aufenthalt in dem Land, damit sie endlich begriffen, was sich hier wirklich tat. Vor Ort würden sie in fünf Minuten mehr lernen als daheim aus ihren ganzen schlauen Papieren.
    Die Straße, die sie nun erreichten, wurde besser instand gehalten als die Pisten im östlichen Teil der Provinz Sanaag, und so konnte Omar Schmitt aufs Gas treten. »Heute Abend sind wir in Xagal. Dort werden wir mit Al Huseyin zusammentreffen und können besprechen, wie wir weiter vorgehen«, erklärte er zufrieden.
    Torsten stieß die Luft aus. »Vor allem aber kann ich wieder Kontakt mit meiner Dienststelle aufnehmen und Informationen erhalten. Mal sehen, ob es Neues über die Lady of the Sea gibt. Ich kann noch immer nicht fassen, dass es den Piraten gelungen sein soll, dieses Schiff zu kapern. Immerhin ist es mit den modernsten Geräten ausgestattet und hat eigene Sicherheitsleute an Bord.«
    »Die Piraten haben dort genauso überraschend zugeschlagen wie die Todesschwadronen bei uns. Allerdings können sie es in unserem Bereich nicht ohne die heimliche Zustimmung der Warsangeli und Dulbahante tun. Doch wenn wir gegen diese Stämme Krieg führen, mischen sich die Majerten ebenso ein wie die islamische Al-Shabaab.«
    »Könnt ihr die Gegend nicht aus der Luft überwachen?«, fragte Torsten.
    »Womit denn? Die beiden alten Transportmaschinen, die wir besitzen, holen die Kerle mit Raketen vom Himmel, die ein einzelner Mann tragen und abschießen kann. Und unser einziges Kampfflugzeug ist eine uralte MIG-17 – und die ist defekt.«
    Torsten spürte eine mit Mutlosigkeit gepaarte Müdigkeit, die Omar Schmitt niederdrückte. Offensichtlich hatte der Mann damit zu kämpfen, dass seine Möglichkeiten einfach nicht ausreichten, um seinem Land zum Frieden zu verhelfen.
    »Vielleicht wird es besser, wenn wir einige Dutzend Leute im Antiterrorkampf ausgebildet haben«, versuchte er Schmitt Mut zu machen.
    Der Halbsomali nickte mit verkniffener Miene. »Das hoffe ich auch. Allerdings bräuchten wir dafür Zeit. Stattdessen müssen wir uns mit diesen verdammten Piraten herumschlagen. Ich hoffe nur, die Kerle merken nicht, was die Caroline wirklich geladen hat. Sonst hilft uns auch die beste Antiterroreinheit nichts mehr.«
    »Wir kriegen das Schiff, Schmitt, und wenn wir beide uns allein auf die Socken machen müssen. Doch vorher sollte die Lady of the Sea freikommen. Wenn es auf dem Kreuzfahrtschiff zu einem Blutbad kommt, kann sich die Regierung in Deutschland einen Grabstein bestellen und einbuddeln.«
    NEUN
     

    K
urz darauf erreichten Torsten und Omar Schmitt den ersten Kontrollposten in Somaliland. Omar zeigte erleichtert auf die zerfledderte grün-weiß-rote Fahne über der einfachen Hütte. »Wie Sie sehen, Renk, haben wir es geschafft.«
    Torsten sah nach vorne und krauste die Stirn. Vier Soldaten standen dort, drei von ihnen nur teilweise in Uniform, aber jeder mit einem Sturmgewehr in der Hand. Drei schlugen die Waffen auf den langsam heranrollenden Wagen an, während der vierte Warnschüsse in die Luft abgab.
    »Ihre Freunde sind ja arg nervös«, sagte Torsten zu seinem Begleiter.
    »Die Grenze ist unsicher. Da müssen die Männer wachsam sein. Halten Sie die Hände ruhig. Ich möchte nicht, dass Ihnen etwas passiert.« Dann hob Omar Schmitt die rechte Hand und winkte den Soldaten zu. »Wir sind Freunde!«
    »Stehen bleiben!«, herrschte ihn der Uniformierte an, den seine Rangabzeichen als Sergeanten auswiesen.
    Omar Schmitt stoppte den Wagen zwanzig Meter vor der Hütte und wartete, bis zwei der Männer herangekommen waren. »Ich bin Oberst Omar Salil von der Ersten Brigade der Nationalgarde, und das hier ist Oberstleutnant Torsten Renk aus Deutschland. Wir kommen gerade von einer Feinderkundung zurück.«
    »Das kann jeder sagen. Steigen Sie aus und heben Sie die Hände. Wird’s bald!« Ein kräftiger Stoß mit dem Lauf seiner

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