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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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unserer Basis in Djibouti! Es ist wahnsinnig laut hier und so heiß wie in einer Sauna. Außerdem ist die Verpflegung grauenhaft. Es gibt nicht einmal einen Pizzadienst. Wenn Hans nicht unter der Hand ein paar Schlafsäcke besorgt hätte, müssten wir auf dem nackten Boden schlafen. Allerdings frage ich mich, ob das nicht besser wäre, denn die Schlafsäcke sind für Arktisexpeditionen gemacht. Ich schwitze fürchterlich darin. Hans kann kaum genug Wasser für uns besorgen. Es läuft oben rein und überall wieder heraus, so als wenn ich keine Poren, sondern Wasserhähne in der Haut hätte!«
    Torsten ließ Petra schimpfen. Das war besser, als sie zu unterbrechen und sich dann anhören zu müssen, was für ein gefühlloser Stoffel er sei.
    Schließlich hatte Petra sich ihren Frust von der Seele geredet und kam zu dem, was sie Torsten mitteilen sollte. »Unser großer Guru hat ja schon gesagt, dass sich etliche Hochkaräter an Bord der Lady befinden. Genau genommen handelt es sich um vier Bundestagsabgeordnete mit Ehefrauen – beziehungsweise einmal mit Ehemann – und einigen Kindern. Dazu kommen zwei Dutzend Regional- und Lokalpolitiker samt Anhang sowie ein Haufen Promis, Halbpromis und Viertelpromis wie dein früherer Kumpel Sven Kunath. Außerdem sind etliche gewichtige Großunternehmer und -unternehmerinnen auf dem Kahn. Die allein sind mehr als fünfeinhalb Milliarden Euro schwer. Der Star unter ihnen ist Margarete Dometer mit einem geschätzten Privatvermögen von gut zwei Milliarden. Du kannst dir also denken, dass in Deutschland der Teufel los ist. Die Regierung schwankt zwischen dem Einsatz der GSG 9 und der Erfüllung aller gestellten Forderungen, scheint aber noch weit von einer Entscheidung entfernt.
    Stattdessen sollen wir nun die Kastanien aus dem Feuer holen. Zwar hat keiner eine Ahnung, wie das gehen soll, aber ich hoffe, dass unserem Guru bald etwas einfällt. Lange bleibe ich unter diesen Umständen nicht in dieser Gegend, sondern kündige.« Petra wischte sich den Schweiß von der Stirn und stöhnte.
    Dann aber grinste sie Torsten an. »Wenn ihr nicht aufpasst, seid ihr Henriette und mich bald los. Sie fühlt sich arg unterbeschäftigt, und ich …«
    »Ich bin unterbeschäftigt«, fiel ihr Henriette ins Wort. »Zu Hause könnte ich wenigstens noch unser Hauptquartier einrichten. Hier sitze ich nur herum und tauge höchstens dazu, Petra eine neue Flasche Wasser zu besorgen.«
    »Keine Sorge! Sie kommen schon noch zu Ihrem Einsatz, und dann werden Sie sich in dieses gemütliche Zelt hier zurückwünschen.« Wagner war die Beschwerden und Klagen der beiden Frauen im Team allmählich leid. Doch als er in sich hineinhorchte, spürte er den gleichen Ärger wie Petra und Henriette. Sein neuer Vorgesetzter im Kanzleramt hatte ihm in einem Anfall von Panik den Befehl erteilt, mit allen Leuten hierherzukommen und alles für die Befreiung der Lady of the Sea vorzubereiten. Seitdem aber hatten sie keine einzige Anweisung mehr erhalten, und daher war Wagner kurz davor, auf eigene Faust zu handeln. Nun schob er sich wieder vor den Bildschirm und forderte Torsten auf, so rasch wie möglich nach Laasqoray aufzubrechen.
    »Kann sein, dass wir uns dort treffen«, sagte er noch und überließ dann Petra das Feld, die Torsten die neuesten Daten zu den beiden Schiffsüberfällen übermitteln sollte.
    FÜNFZEHN
     

    E
v elyne Wide starrte auf die Schlange vor sich und schätzte, dass sie mindestens noch eine halbe bis Dreiviertelstunde brauchen würde, bis sie die Essensausgabe erreicht hatte. Zwar verfügte die Lady of the Sea über einen Küchentrakt, der jedes Luxusrestaurant in den Schatten stellte, doch die Piraten hatten den Köchen untersagt, diesen zu nutzen. Die Kerle hatten sogar die teuren Messergarnituren aus den Schränken geholt und alles, was sie nicht selbst behalten hatten, ins Wasser geworfen. Nur der Backofen durfte verwendet werden, und als einziges Werkzeug waren den Köchen Kochlöffel erlaubt.
    In Gedanken legte Evelyne sich bereits ihre nächste Reportage zurecht, die sie nach dem Essen absenden wollte. Zu ihrer Erleichterung waren ihr die Piraten noch nicht auf die Schliche gekommen, und so rieb sie sich trotz ihrer Angst die Hände. Schließlich würde die Tatsache, dass sie als einzige Reporterin live von Bord des gekaperten Schiffes berichten konnte, ihren Marktwert steigern.
    Endlich rückte die Schlange weiter. Als Evelyne nicht sofort reagierte, versetzte ihr jemand einen heftigen

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