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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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paarmal gegen ihn gespielt. Einmal hat er keinen Stich gegen mich gemacht, mich dafür aber beim nächsten Mal zweimal getunnelt. Verloren haben wir aber jedes Mal.«
    Maggie war auf einmal ganz nebensächlich. Nur einmal zeigte Hanif auf sie und fragte: »Wer ist sie?«
    »Meine Managerin und meine Freundin!« Sven zwinkerte dem Somali dabei feixend zu.
    Hanif machte eine entsprechende Eintragung in sein Buch, legte den Stift aber beiseite, als sein Gefährte mit dem Ball kam. Sie räumten gemeinsam die Sessel weg, dann begann das Spiel.
    Der Somali war flink, das merkte Sven sofort. Dennoch gelang es ihm dank seiner Erfahrung, ihn gleich zu Beginn auszuspielen und den Ball zwischen zwei Sesseln, die das Tor markierten, zu versenken. Da er Hanif bei Laune halten wollte, tat er bei dessen Gegenangriff, als würde er stolpern, und ermöglichte ihm den Ausgleich.
    Die erste Partie gewann Hanif mit fünf zu drei und grinste dabei vor Freude. Sven tat so, als wäre er bereits außer Puste, und stemmte sich auf den Knien ab. »Ihr Afrikaner habt ein ausgezeichnetes Gespür für den Ball. Da ist es kein Wunder, dass so viele von euch bei uns in Europa spielen und die großen Stars sind.«
    Bisher hatte Hanif diese afrikanischen Spieler als Verräter bezeichnet, die zur Unterhaltung der Ungläubigen beitrugen. Als er sich jetzt mit Sven unterhielt und dabei erfuhr, welche Summen diese in Europa erhielten, wünschte er sich, zu ihnen zu gehören und mit dem Geld, das es dort zu verdienen gab, seinen Stamm unterstützen zu können. Das wäre ihm lieber gewesen, als dieses Schiff zu befehligen und seine Hände in Blut tauchen zu müssen.
    Sie begannen ein zweites Spiel, das Sven den Somali ebenfalls gewinnen ließ. Zuletzt hob er die Hände. »Du bist heute einfach zu gut für mich. Aber ich möchte Revanche!«
    »Wir werden sehen«, antwortete Hanif, der übergangslos wieder in die Rolle als Anführer seiner Stammesmiliz schlüpfte. Bevor er Sven und Maggie wegschickte, langte er jedoch nach unten und brachte eine gekühlte Flasche Bier zum Vorschein.
    »Hier, nimm!«
    Sven ergriff sie und steckte sie unter sein Hemd. »Danke!« Dann nahm er Maggies Hand und verließ mit ihr die Lobby. Draußen warteten noch etliche Passagiere, die von Minute zu Minute ängstlicher geworden waren. »Die zwei haben sie aber lange drinbehalten. Und hast du die klatschenden Geräusche gehört? Die sind sicher geschlagen worden«, raunte die Bundestagsabgeordnete Blauert ihrem Mann zu und wagte es kaum, einzutreten, als einer der Piraten sie dazu aufforderte.
    Maggie und Sven kehrten in die Kabine zurück. Dort setzte sich die Frau erst einmal auf ihr seit Tagen nicht mehr gemachtes Bett und sah ihren Begleiter kopfschüttelnd an. »Ich begreife es noch nicht! Der Kerl hat dich ja fast wie einen Freund behandelt und von mir nichts mehr wissen wollen.«
    »Das war ja auch der Sinn der Sache. Ich wollte Hanif von dir ablenken. Als ich merkte, dass er auf Fußball anspringt, war das ganz leicht.« Sven schwieg kurz und holte die Bierflasche unter seinem Hemd hervor.
    »War ganz schön eisig auf den Rippen«, sagte er grinsend, wurde dann aber ungewöhnlich ernst. »An diesem Hanif kann man sehen, dass die Welt nicht einfach nur gut und böse ist. Unter anderen Vorbedingungen wäre er wahrscheinlich ein ganz patenter Kerl geworden.«
    »Er ist ein Bandit, genau wie die anderen! Hast du nicht gehört, dass ein Deck tiefer zwei Frauen, die zusammen reisen, von diesen Schuften vergewaltigt worden sind? Wenn du nicht bei mir wärst, wären sie auch schon zu mir in die Kabine gekommen!«
    Maggie brach in Tränen aus, und es kostete Sven einige Mühe, sie wieder zu beruhigen. Danach öffnete er die Bierflasche, goss den Inhalt in zwei Gläser, die er während der letzten Wasserzuteilung ausgewaschen hatte, und stieß mit ihr an.
    »Auf uns beide und darauf, dass wir die Sache hier gut überstehen!«
    ACHTZEHN
     

    D
ie Gegend, durch die sie nun fuhren, war so vermint, dass Dietrich von Tarow nur im Schritt-Tempo vorwärtskam. Auch als sie ein Stück westlich von Maydh die Schotterpiste erreichten, die sich an der Küste entlangzog, änderte sich daran nichts. Immer wieder musste er Minen ausweichen und kam sich dabei vor wie ein Slalomfahrer bei seinem Tanz durch die Stangen. Diese Fahrweise kostete ihn so viel Konzentration, dass er darüber seine Kameraden auf der Ladefläche ebenso vergaß wie die junge Somali auf dem Beifahrersitz.
    Jamanah wusste

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