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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Papagei zu den Journalisten schicken, dann hätte sie mehr Zeit, sich um die Sache zu kümmern.«
    Petra war die immer gleichen Bekenntnisse der Politiker leid, weil diese im Grunde nur eines aussagten, nämlich wie ahnungs- und hilflos sie waren. »Hier kommt gerade eine neue Meldung. Ein Sprecher des Bundeskanzleramts hat erklärt, dass es gelungen sei, den saudi-arabischen Geschäftsmann Abdullah Abu Na’im als Vermittler zu gewinnen. Dieser habe als Schwiegersohn eines somalischen Clanältesten und hohen religiösen Führers gute Verbindungen in das Land und könnte unter Umständen den Kontakt zu den Entführern herstellen.«
    Henriette sprang wie elektrisiert auf. »Sagtest du Abdullah Abu Na’im? Aber das ist doch der, den wir in Verdacht haben, er könnte an der Entführung der Caroline beteiligt gewesen sein!«
    »Ebender«, antwortete Petra lächelnd. »Weißt du was? Langsam formt sich ein Bild. Ich wette eine Pizza Gigante bei unserem neuen Italiener gegen ein Stück trockenes Brot, dass unser Freund Abdullah auch bei der Entführung der Lady of the Sea die Finger im Spiel hat.«
    »Ich werde nicht gegen dich wetten. Und es nervt mich zunehmend, dass wir nach Djibouti geschickt worden sind. Wir sitzen hier genauso nutzlos herum wie zu Hause. Dabei muss es doch eine Möglichkeit geben, ins Geschehen einzugreifen.«
    »Die gibt es, Frau von Tarow!« Wagner kam herein. Seine Zivilkleidung hatte er mit einer braungelben Tarnuniform mit dem Rangabzeichen eines Majors vertauscht. Als er die fragenden Blicke der beiden Frauen sah, lächelte er zufrieden. »Da wir uns unter Militärs bewegen, muss ich mich anpassen, um ernst genommen zu werden. Einem Zivilisten erzählen die Kommissköpfe nämlich gar nichts!«
    »Und was haben Sie herausgefunden?«, fragte Henriette gespannt.
    »Es gibt Pläne, die beiden Schiffe mit Gewalt zu befreien. Allerdings hat die Kanzlerin das vorerst verboten. Also haben die Herrschaften im Kanzleramtsministerium gemeint, unser Haufen sollte etwas tun – und das werden wir auch!« Wagner klang ausgesprochen unternehmungslustig. »Als Erstes müssen wir irgendwie Verbindung mit der Lady of the Sea aufnehmen«, erklärte er.
    »Das haben wir bereits in die Wege geleitet. Es gibt an Bord doch diese Fernsehjournalistin, die immer wieder Livereportagen sendet.« Henriette war anzumerken, dass sie sich ein Lob erhoffte.
    »Meinen Sie Evelyne Wide? Die liegt unserer obersten Führung schwer im Magen. Am liebsten würde man ihr den Mund stopfen, da ihre Reportagen die öffentliche Meinung in einer Weise beeinflussen, die nicht gern gesehen wird. Vor allem streicht sie die Hilflosigkeit unserer Regierung richtig fett heraus. Dabei wäre auch jede andere Staatsmacht der Welt in einer solchen Situation überfordert, es sei denn, sie löst die Sache mit einem Blutbad. Die Lady soll ebenso wie die Caroline vermint worden sein. Wenn da etwas passiert, gibt es Hunderte von Toten. Das kann keine Regierung riskieren. Ohne Hilfe von innen geht daher gar nichts – und die zustande zu bringen wird Ihre Aufgabe sein, meine Damen. Herr Borchart wird inzwischen versuchen, Kontakt mit Renk aufzunehmen und ihn zu treffen. Unser Star braucht noch einige Ausrüstungsgegenstände, um richtig eingreifen zu können.«
    Petra und Henriette spürten, dass Wagner wieder in seinem Element war. In einer Situation, in der weder Politiker noch Militärs weiterwussten, waren seine Erfahrung und die Fähigkeiten seines Teams gefragt. Trotzdem sahen sie eine Menge Schwierigkeiten auf sich zukommen.
    »Wie soll Hans Borchart sich unter den Eingeborenen bewegen? Mit seinen Hand- und Beinprothesen fällt er doch überall auf«, gab Petra zu bedenken.
    »Da wird er sich etwas einfallen lassen müssen.« Wagner wirkte ganz so, als wüsste er mehr darüber.
    »Dürfen wir vielleicht erfahren, was geplant ist?«, fragte Henriette zornig.
    »Natürlich, alles zu seiner Zeit!« Wagner grinste, während er zu einer Wasserflasche griff, diese öffnete und trank. Als er sie wieder absetzte, verzog er das Gesicht. »Zu Hause haben sie uns sofort einen Kühlschrank besorgt. Aber hier müssen wir das Zeug pisswarm trinken. Entschuldigung, ich meine natürlich übertemperiert.«
    Da quiekte Petra auf. »Wir haben eine Antwort!«
    In dem Augenblick war das kleine Wortgefecht vergessen, und alle starrten auf den Bildschirm. Evelyne Wide hatte nur drei Worte gemailt: »Wer sind Sie?« Der Kontakt war hergestellt, und jetzt ging es darum,

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