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Todesfee

Todesfee

Titel: Todesfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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dem Weg räumen, damit du die Silbermine am Cnoc Cerb bekommst.«
    Faramund zischte wütend, doch Cara ließ plötzlich resigniert die Schultern sinken.
    |291| »Das wirst du beweisen müssen«, sagte sie leise, aber ergeben.
    »Würde man Febrat für unmündig erklären, zu einem
mer
, der verwirrt oder geistesgestört ist, würde sein Land am Cnoc Cerb auf dich übergehen.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, sagte Cara plötzlich. »Ich verstehe nichts vom Gesetz.«
    »Aber du schon, Faramund, nicht wahr? Was für einen Grad hast du bei deinen Studien der Rechtswissenschaft erreicht?«
    Faramund errötete.
    »Wer sagt, dass ich …«
    »Vergeude nicht meine Zeit!«, rief Fidelma.
    »Es ist kein Geheimnis, dass du das Rechtswesen studiert hast, bevor du Bauer wurdest«, erklärte Fallach. »Ich weiß es und Díomsach auch.«
    Der junge Mann zuckte die Achseln.
    »Ich habe bis zum Grad des
freisneidhed
studiert.«
    »Also bist du bis zum dritten Studienjahr gekommen?«, überlegte Fidelma laut. »Dann hast du auch den Text
Do Drúithaib agus Meraib agus Dásachtaib
gelesen, in dem es um Land geht, das einer geisteskranken Person gehört.« Es war eine Feststellung, keine Frage. »Also stammt der Vorschlag von dir, wie Cara zu dem Land ihres Ehemannes am Cnoc Cerb kommen könnte, ohne den armen Febrat umzubringen? Wenn sie ihn zum
mer
erklären ließe, hätte sie als Vormund Zugriff auf die Reichtümer, die er dort gefunden hat.«
    »Na und? Febrat wäre nichts passiert«, erwiderte Cara. »Das Gesetz sagt, dass ich zeit seines Lebens für ihn hätte sorgen müssen; täte ich das nicht, müsste ich fünf
séds
zahlen, und das Land würde mir weggenommen werden. Er hätte keinen Schaden …«
    Faramund sah sie finster an.
    |292| »Du redest zu viel, Cara«, ermahnte er sie scharf. »Sie kann nicht beweisen …«
    »Ich nehme an, du hattest noch ganz andere Pläne, nicht wahr? Vielleicht ein Unfall in ein paar Monaten? Oder vielleicht etwas Raffinierteres? Ein Verrückter, der auf seine Frau losgeht? Der Verrückte kann aus Selbstverteidigung oder von jemand anderem, der die Angegriffene verteidigt, umgebracht werden.« Fidelma wandte sich wieder an Cara, die leise weinte. »Was ich gerne wüsste, ist, wann ihr zum ersten Mal auf diese Idee gekommen seid – bevor oder nachdem du Febrat geheiratet hast?«
    »Faramund und ich waren ein Liebespaar, bevor Febrat mir den Hof machte. Meine Mutter ist eine Prinzessin von Áine, und ich ebenfalls, aber wir hatten kein Vermögen, niemanden, der uns half. Du weißt nicht, was das heißt. Da fanden wir heraus, dass es in dem Hügel, der Febrat gehörte, Silber gibt. Faramund hatte die Idee, wie wir den Hügel in unseren Besitz bringen könnten, ohne Febrat etwas anzutun; nämlich indem er für verrückt erklärt würde. Ich habe ihn geheiratet, und dann haben wir eine Weile gewartet, bevor wir den Plan in die Tat umsetzten.«
    »Und du glaubst wirklich, dass Faramund dein heimlicher Liebhaber geblieben wäre, solange Febrat am Leben ist? Sobald die Silbermine in deiner Hand wäre, würde Faramund sie besitzen wollen. Er würde dich heiraten wollen, damit er dein Erbe würde. Wie lange hätte es gedauert, bis nicht nur Febrat das Zeitliche gesegnet hätte, sondern auch du?«
    Faramunds Augen verengten sich. Am liebsten hätte er Fidelma mit seinem Blick getötet.
    »Du denkst doch nicht etwa, dass du zurück zu Díomsach kommst und ihm das erzählen kannst, oder?«, fragte er leise.
    Fidelma lächelte sanft.
    |293| »Willst du schon jetzt mit dem Morden anfangen? Zuerst Fallach, dann mich, und dann … wen? Wahrscheinlich ist Cara die Nächste.«
    Faramund zog plötzlich ein gefährlich aussehendes langes Messer hervor, doch bevor er damit zustechen konnte, stöhnte er auf und sank zu Boden.
    Cara stand hinter ihm und blickte auf den Holzhammer in ihrer Hand.
    »Ich nehme an, genauso hast du deinen Ehemann niedergeschlagen? Faramund und seine Landarbeiter sind gestern Nacht um den Bauernhof herumgeritten und haben gejohlt und geschrien, um deinem Mann weiszumachen, dass sein Hof überfallen würde. Sie haben Erlenäste hinter sich hergezogen, um die Spuren ihrer Pferde zu verwischen.«
    Cara machte eine hilflose Geste.
    »Ich könnte niemanden umbringen. Das habe ich Faramund gesagt. Sein Plan klang so einleuchtend. Niemand würde zu Schaden kommen. Für Febrat wäre gesorgt, und das Silber würde uns gehören. Aber ich könnte niemanden töten.«
    Fallach, der sich

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