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Todesfee

Todesfee

Titel: Todesfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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du nicht kennst«, unterbrach ihn Fidelma mit scharfer Stimme. »Da bist du durchaus mitschuldig.«
    Sie stand auf und verließ das Gasthaus, Ross folgte ihr.
    »Wäre es nicht klug, den Händler im Auge zu behalten?«, schlug der Seemann vor.
    »Ich glaube nicht, dass er schwer zu finden sein wird. Ich bin mir sicher, dass er die Wahrheit gesagt hat, wenn ich auch vermute, dass er durchaus einen Verdacht gehegt hat, mit dem Kahn könnte irgendetwas nicht stimmen.«
    »Wohin jetzt?«
    »Wie ich schon sagte, zur Festung von Conna. Wie weit ist die von hier entfernt?«
    »Etwa drei Meilen.«
    Connas Festung thronte auf einer felsigen Anhöhe. Unten am Fluss waren Kähne und Boote festgemacht, und Bootsleute löschten Ladungen. Als Fidelma aus dem
curragh
kletterte und Ross das Boot anband, kamen Krieger auf sie zu. Gutes hatten die nicht im Sinn, das konnte man ihnen ansehen. Also setzte Fidelma eine hochmütige Miene auf.
    »Bringt mich sofort zu Conna.«
    Der Anführer der Krieger blieb stehen und sah sie überrascht an. Er war es wohl nicht gewöhnt, in diesem Ton von einer Ordensfrau angeredet zu werden.
    Fidelma nutzte ihren Vorteil.
    »Steh nicht da und halte Maulaffen feil, Mann. Dies fordert Fidelma, die Schwester von Colgú, eurem König.«
    |150| Nervös schaute der Krieger zu seinen Begleitern, wandte sich dann wortlos um und ging ihnen voran. Ross folgte einen Schritt hinter Fidelma und versuchte, seine Unruhe zu verbergen. Conna war schließlich ein Gefolgsmann des Prinzen von Maige Féine, einem Erbfeind der Eóghanacht-Könige von Muman. Fidelmas königlicher Rang würde ihnen wahrscheinlich hier nichts nützen.
    Der Anführer der Krieger hatte einen seiner Leute beauftragt, vorzulaufen und Conna von Fidelmas Ankunft in Kenntnis zu setzen. Also kam ihnen der Stammesfürst schon am Tor seiner Burg entgegen. Er war schmal gebaut und hatte kleine, dunkle Schlangenaugen. Er sah aus wie jemand, der dem Hungertod nahe ist, so lang und hager war er.
    »Fidelma von Cashel, dein Ruf eilt dir voraus«, begrüßte er sie beinahe feierlich. »Womit kann ich dir dienen?«
    Fidelma war nicht beeindruckt.
    »Am besten dienst du mir, indem du mir die Wahrheit sagst. Ich habe eben mit dem Händler Ségán gesprochen.«
    Stahl sich da ein wenig Unruhe auf die dunklen Gesichtszüge des Stammesfürsten?
    »Du hast Ségán mit einem Bootsmann bekannt gemacht, der ihm einen gestohlenen Lastkahn verkauft hat.«
    Connas Miene versteinerte.
    »Damit habe ich nichts zu tun.«
    »Wenn du einem Dieb empfohlen hast, jemanden dazu zu überreden, gestohlenes Gut zu kaufen, dann bist du dafür verantwortlich, ob du nun Stammesfürst bist oder nicht.«
    »Dieser Bootsmann hat hier seine Geschäfte abgewickelt. Für seinen Charakter kann ich nicht bürgen. Ségán sagte mir, er wolle die Zahl seiner Lastkähne erhöhen, und ich habe die beiden miteinander bekannt gemacht, mehr nicht.«
    »Erzähl mir von dem Bootsmann.«
    |151| »Was kann ich dir da sagen?«
    »Seinen Namen, wo er herkam, wo er jetzt ist.«
    »Er heißt Dathal. Er stammt aus einem Hafen flussabwärts.«
    »Du sagst, du hast ihn nie zuvor gesehen?«
    »Das habe ich nicht behauptet. Ich weiß, dass er am Fluss Handel betreibt.«
    »Du hast von ihm schon etwas gekauft?«
    »Er ist nur ein Bootsmann. Die Waren gehörten dem Mann, für den er arbeitet. Dieser Mann handelt mit Waren aus dem Land der Britannier oder der Franken.«
    »Mit wem also hast du deine Geschäfte getätigt?«
    Conna zögerte, konnte aber gegen Fidelma und ihre Selbstsicherheit nichts ausrichten.«
    »Ich habe das Geld immer Dathal gegeben«, gestand er. »Ich bin davon ausgegangen, dass er den Kahn im Namen seines Dienstherrn verkaufte.«
    »Weißt du, wo dieser Dathal jetzt ist?«
    »Ich nehme an, wieder in Eochaill.«
    Fidelma seufzte.
    »Das war nicht das erste Mal, dass dir Bootsleute Waren gebracht und dann den Kahn verkauft haben, nicht wahr?«
    Connas Gesichtsausdruck bestätigte ihre Vermutung.
    »Dathal hat diesen Kahn vor zwei Wochen verkauft, stimmt das?«, drängte Fidelma weiter. »Und wer hat den Kahn vier Wochen zuvor verkauft?«
    »Damals habe ich auch sämtliche Waren vom Kahn erworben. Der Bootsmann hieß Erc, er stammte aus Eochaill. Erc und seine Leute haben ihren Kahn an einen Händler an der Furt des Cairn, ein Stückchen weiter flussauf, verkauft. Das war vor sechs Wochen.«
    Plötzlich lächelte Fidelma strahlend. Das schien Conna völlig aus der Fassung zu bringen.
    |152| »Dann

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