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Todesfee

Todesfee

Titel: Todesfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Sie merken, dass es schon spät ist und Cúan noch nicht da ist. Also wird Muirecán in die Gemächer des Stammesfürsten geschickt, um ihm zu sagen, dass alle bereits versammelt sind. Der Met bleibt auf dem Tisch stehen. Augaire will ihn trinken und wird von seiner Mutter daran gehindert. Wäre das nicht eine ideale Gelegenheit für Augaire, das Gift hineinzutun? Warte!« Sie hob die Hand, um Berrach, die protestieren wollte, anzudeuten, dass sie noch schweigen solle. »Ich habe nicht gesagt, dass er es getan hat. Aber überlegen wir weiter. Er hat ebenfalls ein Motiv. Denn was immer Declan auch sagt, ich glaube, dieser junge Mann ist arrogant genug, nicht zu begreifen, dass er kaum eine Chance hat, von den
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Unterstützung zu erhalten. Er könnte auch arrogant |233| genug sein, zu glauben, dass er, wenn er Talamnach los wäre, vielleicht das Wohlwollen seines Vaters genießen würde. Er nimmt jedoch einen Becher und will daraus trinken, wird daran gehindert und vom Tisch weggezogen. Es stimmt, dass er das Gift in diesen einen Becher getan haben könnte, aber nicht in beide.«
    Die Zuhörer, die ihrer Logik gefolgt waren, murmelten vor sich hin.
    »Inzwischen geht Talamnach von Declan weg und spricht mit Selbach. Selbach unterbreitet ihm seinen Vorschlag. Tritt dieses Mal von der Kandidatur zurück, und wenn ich Stammesfürst bin, mache ich dich zu meinem
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. Kein sehr feinfühliges Angebot. Ich bin sicher, dass ihm Selbach noch mehr angeboten hat.«
    Sie blickte den Bruder des Stammesfürsten an.
    »Ich besitze im Land Kernow ein kleines Vermögen. Das habe ich ihm angeboten«, gab er zu.
    »Sehr gut. Und Talamnach hat dein Angebot verächtlich abgelehnt. Dann verlässt er den Vorraum, um, wie uns Selbach erklärt hat, einem dringenden Bedürfnis Folge zu leisten. Stimmt das?«
    Selbach nickte.
    »Und du sagst, dass du, als Talamnach weg war, hierher in den Saal kamst?«
    »Das ist richtig.«
    »Berrach bestätigt das. Nachdem Selbach gegangen war, sind ihm sie und ihr Sohn in den Saal gefolgt.«
    »Das ist wahr«, sagte Berrach. »Wir kamen einen oder zwei Augenblicke nach Selbach herein.«
    Fidelma nickte lächelnd.
    »Also, wir alle haben mitverfolgt, wie Selbach, Berrach und Augaire den Saal betraten. Kann jemand in etwa sagen, wie viel |234| Zeit zwischen ihrem Eintreten und dem von Cúan, Talamnach und dem Diener mit dem Met vergangen ist?«
    Illan von Cluain Mult antwortete: »Nicht mehr als zehn Minuten.«
    »Und Cúan und der Diener Muirecán haben uns mitgeteilt, dass, als sie in den Vorraum kamen, Talamnach, der einem dringenden Bedürfnis gefolgt war, wieder da war. Und außerdem Declan. Stimmt das?«
    Cúan nickte.
    »Eine Person war also eine Zeitlang allein in dem Vorraum«, sagte Fidelma leise.
    Declan erhob sich.
    »Wenn du mich beschuldigst, Fidelma«, sagte er zornig, »hast du eines vergessen. Ich bin Berrach und Augaire in den Saal gefolgt, um mit Selbach zu sprechen, und wenn Selbach das nicht bestätigt, kann Illan es bezeugen.«
    Illan von Cluain Mult wirkte unglücklich.
    »Das stimmt«, sagte er. »Du hast mit Selbach gesprochen.«
    »Keine Sorge, Declan«, fuhr Fidelma fort. »Ich habe beobachtet, wie du hereingekommen bist und mit Selbach geredet hast.«
    Declan entspannte sich und lächelte.
    »Dann schlage ich vor, wir beenden dieses Spiel. Es gibt nur eine einzige Person, die einen Vorteil von Talamnachs Tod hat, und ich befehle Selbach jetzt, sich einer Leibesvisitation zu unterziehen. Ich bin sicher, wir werden die Phiole, in der das Gift war, bei ihm finden.«
    »Das ist eine Lüge!«, protestierte Selbach.
    Der Saal war in Aufruhr, und Fidelma hob die Hände.
    »Wir brauchen ihn nicht zu durchsuchen. Die Phiole, die jetzt leer ist, wird in der Tasche von Selbachs ledernem Wams gefunden werden.«
    |235| Selbachs Hand fuhr sofort in seine Tasche, und er erbleichte.
    »Stimmt das etwa nicht, Selbach?«, fragte Fidelma.
    Selbach hatte es die Sprache verschlagen; er hielt eine kleine Phiole in der Hand.
    »Krieger, verhaftet Selbach«, schrie Declan mit triumphierender Stimme.
    »Nein!«, rief Fidelma. »Nehmt Brehon Declan fest, denn seine Hand hat die Phiole in Selbachs Tasche gesteckt.«
    Fassungsloses Schweigen breitete sich im Saal aus.
    Declan starrte sie entsetzt an.
    »Was sagst du da, Fidelma?« Er bemühte sich um einen zornigen Tonfall, seine Stimme klang aber eher unsicher.
    »Es dauert nicht lang, Gift in zwei Trinkbecher zu schütten. Ich bin nicht sicher,

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