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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Helga antwortete nicht. Milo sagte: »Das Haus an der Borodi -«
    »Ich habe ein paar Zweige verbrannt. Na und?«
    »Zweige.«
    »Einen Haufen faules Holz, eine Monstrosität. Ich habe der Welt einen Gefallen getan.«
    »Indem Sie das Haus niedergebrannt haben -«
    »Kein Haus«, berichtigte ihn Helga. »Ruinen. Zweige. Müll. Eine Monstrosität. Scheiße. Ich habe eine Säuberung um der ästhetischen Rechtschaffenheit, der baulichen Integrität, der epistomologischen Konsistenz und der Meta-Ökologie willen vorgenommen.«
    »Meta-Ökologie. So weit bin ich in dem Wörterbuch nicht mal annähernd gekommen.«
    »Steht auch nicht drin. Es ist meine Schöpfung.«
    »Ach.«
    Helga Gemein ließ wieder den erhobenen Finger kreisen. »Es heißt so viel wie von den trivialen Komponenten der Gestalt Abstand nehmen, die das System ohne funktionale Autonomie erhalten.«
    »Man muss auf den großen kosmischen Apparat schauen«, sagte Milo, »nicht auf die einzelnen Rädchen.«
    Helga musterte ihn. »Sie können nicht einmal annähernd hoffen, das zu verstehen, weil Sie Amerikaner sind und alle Amerikaner religiös sind.«
    »Wir haben auch ein paar Atheisten.«
    »Nur dem Namen nach, Polizist. Selbst eure Atheisten sind religiös, weil der Glaube der Amerikaner grenzenlos ist. Das Spanferkel, das niemals aufhört, sein Fleisch darzubieten.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich -«
    »Ihr seid davon überzeugt, dass ihr unbegrenzte Möglichkeiten habt, dass immer alles gut ausgeht, jedes Rätsel gelöst wird, die Zukunft ein Werbejingle ist, eure Lebensart geheiligt und Macht alles richtig macht. Wenn die Amerikaner sich von ihren Zweigen und ihrem Scheiß losreißen und ihre Augen, ihre Ohren und Nasen benutzen würden, um die Realität zu sezieren, würden sie ihre kognitiven Strukturen ändern.«
    »Und genauso klinisch depressiv werden wie Europa«, murmelte Maria Thomas.
    »Die Amerikaner sind die domestizierten Kuscheltiere der Welt«, sagte Helga. »Sie sind unterwürfig und fressen ihre eigene Scheiße. Bis sie bissig werden, und dann gibt es Krieg.«
    »Rede über Kuckucksuhren«, sagte Boxmeister.
    »Ich war bei Interpol-Konferenzen«, sagte Thomas. »Sie ist nur eines von diesen verzogenen europäischen Mistbälgern.«
    »Aber möglicherweise ist sie auch ein bisschen beknackt?« Boxmeister stupste mich an. »Was meinen Sie, Doc?«
    »Hüten Sie Ihre Zunge, Detective, und antworten Sie nicht, Dr. Delaware«, sagte Thomas. »Es wird schon schlimm genug werden, dass wir es mit einer Ausländerin zu tun haben. Das Letzte, was wir gebrauchen können, ist verminderte Zurechnungsfähigkeit.«
    Milo sagte gerade: »Dieses Verbrennen der Zweige war also eine Art Säuberungsaktion?«
    »Abfall beseitigen.«
    »Den Müll rausbringen.«
    Helgas blaue Augen wurden schmäler.
    »Wäre Altruismus nicht ein besseres Wort?«, sagte Milo.
    Zwei schlanke Hände mit schwarzen Nägeln umklammerten einander. »Es wäre ein dämlichesWort.«
    »Warum das?«
    »Altruismus ist nichts weiter als eine Mutation der Selbstsucht.«
    Milo schlug die Beine über. »Tut mir leid, das kann ich nicht dechiffrieren.«
    »Ich mache das, wovon die Gesellschaft sagt, dass es gut ist, damit ich mich mir gut vorkomme. Was ist denn narzisstischer als das?«
    Milo tat so, als denke er nach. »Okay, also, wenn es kein Altruismus war, dann war es -«
    »Das, was ich Ihnen gesagt habe.«
    »Eine Art meta-ökologische Säuberung. Hmm.«
    »Stellen Sie sich nicht dumm, Polizist. Sie haben genug natürliche Defekte, die müssen Sie nicht noch um weitere ergänzen.«
    »Autsch«, sagte Boxmeister. »Heil, Helga.«
    Milo entwirrte seine Beine, überflog wieder seine Notizen, schob seinen Stuhl ein paar Zentimeter zurück. Er holte ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich die Stirn ab. »Wird ziemlich heiß hier drin, nicht?«
    Helga Gemein zupfte an ihrer Perücke. »Ich finde es angenehm.«
    »Mir kommt es heiß vor. Ich würde meinen, durch das Ding müsste es für Sie noch viel schlimmer sein als für mich.«
    »Welches Ding?«
    »Das Haarteil. Dynel atmet nicht.«
    »Das«, sagte sie, »sind echte Haare. Aus Indien.«
    Er lächelte. »Sie sind also kein Hitzkopf.«
    Helga schnaubte und wandte sich ab.
    »Nein, ich meine es ernst«, sagte Milo. »Mir ist klar, dass Sie sich auf Ihre Vernunft verlassen und sich nicht von Impulsen leiten lassen.«
    Maria Thomas beugte sich vor. »Ja, ja, mach schon.«
    »Sollte ich mich nicht auf die Vernunft

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