Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
Vom Netzwerk:
Besoldungsklasse.«
    »Die Borodi Lane ist etwas für eine sehr hohe Besoldungsklasse, Alex. Vielleicht hat er die Unbekannte dorthin mitgenommen, weil sie ein reiches Mädchen war.«
    »Ihre Kleidung deutet nicht darauf hin. Ich habe mich gefragt, ob es sich um jemanden handeln könnte, der in der Gegend gearbeitet hat. Jeder, der sich eine Zeitlang dort aufhielt, wusste, dass die Arbeit an dem Projekt ruhte und der Wachschutz lax war.«
    Das Essen kam. Die Band betrat die Bühne.
    Robin nahm meine Hand. »Vermutlich sollte ich dir dankbar sein«, sagte sie.
    »Wofür?«
    »Weil du kein Don Juan bist.«
    »Ist das allein schon ein Lob wert? Na schön, ich nehme, was ich kriegen kann.«
    »Hey«, sagte sie und streichelte meine Wange. »Ein gut aussehender Typ mit einem schicken Titel und ohne Hypothek? Von den anderen… ähem… Eigenschaften gar nicht zu sprechen. Du könntest einen draufmachen, als hätten wir 1999.«
    »Bring die Plateauschuhe.«
    »Das war in den Siebzigern, mein Lieber.«
    »Siehst du«, sagte ich. »Ich komme nicht mehr mit. Auf dem Fleischmarkt würde ich nie und nimmer überleben.«
    »Ach, du würdest aufblühen, mein Süßer. Wenn du ein Dämel ohne jede Libido wärst, wäre es etwas anderes, aber ich weiß es besser.«
    »Genau das bin ich«, sagte ich. »Ein sexueller Supermann mit der Moral eines Heiligen.«
    »Lach du nur«, sagte sie. »Ich lächle dazu.«
     
    10
     
    Nach einem guten Essen zu guten Getränken fuhren wir heim. Als ich ihr die Tür aufhielt, sagte Robin: »Ein schönes Plätzchen hast du hier, Don.«
    Wir zogen uns im Dunkeln aus, schlüpften unter die Decke. Hinterher sagte sie: »Das war klasse, aber beim nächsten Mal bitte mit Plateauschuhen.«
     
    Ich wachte um vier Uhr achtzehn auf und war fünf Minuten später an meinem Schreibtisch, wo sich meine Pupillen zusammenzogen, sobald der Bildschirm des Computers aufleuchtete. Als ich die Adresse an der Borodi Lane eingab, erhielt ich einen vier Jahre alten Artikel aus dem LA. Design Quarterly.
     
    »Das Architekturbüro Masterson & Co., Century City, wurde mit der Realisierung eines Mammutprojekts betraut das diesen Herbst in Holmby Hills entstehen soll. Das 2 600 Quadratmeter umfassende Wohnhaus steht auf einem zweieinhalb Morgen großen Grundstück an der Borodi Lane und wird Zweitwohnsitz eines nicht näher bekannten ausländischen Investors in L.A. sein.«
     
    Marjorie Holmans abfällige Bemerkung über Helga Gemein ging mir durch den Kopf. »Hat es nicht nötig zu arbeiten, weil Daddy ein deutscher Großreeder ist.«
    Weit hergeholt, aber bei einem Projekt dieser Größenordnung musste man sich auf diesem Level bewegen.
    Ich suchte noch ein bisschen weiter im Netz, kombinierte die Schlagwörter Gemein und Borodi, fand aber nichts.
    Fünf Stunden später war ich in Milos Büro, und er schüttelte den Kopf. »Habe mich schon bei der Steuerfahndung erkundigt. Nada.«
    »Was ist mit der Baugenehmigung?«
    »In den Akten liegt eine absolut einwandfreie, vier Jahre alte Genehmigung. Dieser Laden in Century City - Masterson - das waren die Architekten, aber der eingetragene Grundbesitzer ist ein Unternehmen namens DSD Incorporated, Massachusetts Avenue, Washington, D. C Seit etwas mehr als drei Jahren befindet sich unter dieser Anschrift der Hauptsitz eines Lobbyisten für die Sojabohnenindustrie, der noch nie was von DSD gehört hat. Außerdem ist die Firma nirgendwo aufgeführt. Vielleicht war sie vorher ja ein anrüchiger Hedgefonds, der pleite gegangen ist.«
    »In dem Artikel ist von einem Investor die Rede«, sagte ich.
    »Folglich war DSD eine Dachgesellschaft, die als eine Art Abschreibungsfirma gegründet wurde. Stört mich das? Nein, es sei denn, es hat was mit zwei Leichen in einem Turm zu tun.«
    Milo öffnete eine Schreibtischschublade, knallte sie zu. Rollte mit seinem Stuhl die acht Zentimeter zurück, die ihm zugeteilt waren, und knetete mit den Knöcheln seine Lider. Seine fensterlose Zelle hing voller abgestandenem Zigarrenqualm und den Dämpfen des verbrannten Kaffees, der im Mannschaftsraum aufgebrüht wurde. Er hatte zwei Tassen geholt und seine bereits ausgetrunken. Meine wurde kalt, ohne dass ich sie anrührte. Das Leben war einfach zu kurz für schlechten Kaffee.
    »Irgendeine Auskunft von der Autopsie?«, sagte ich.
    »In der Kühlkammer stapeln sich die Leichen wie Brennholz, und der Coroner sieht diese Sache nicht als vordringlich, weil die Todesursache ziemlich offensichtlich ist. Ich

Weitere Kostenlose Bücher