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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Verpflichtungen.«
    »Über Charlie kann man also jederzeit sprechen, aber über DSD nicht?«
    »Es besteht eine Übereinkunft.«
    »Eine vertrauliche.«
    »Absolut vertraulich.«
    »Können Sie mir sagen, warum, Mr. Rifkin?«
    »Selbstverständlich nicht, Lieutenant. Darum geht es doch gerade - nichts zu sagen.«
    »Jeder, der geschäftlich mit DSD verkehrt, ist anscheinend an die Geheimhaltungspflicht gebunden.«
    Keine Antwort.
    »Mr. Rifkin, sprechen wir von hochrangigen Politikern?« Schweigen.
    »Geht es um ausländische Machenschaften, Mr. Rifkin?«
    »Bedaure, Lieutenant.«
    »Eine polizeiliche Ermittlung sticht eine zivilrechtliche Übereinkunft aus, Sir.«
    »Haben Sie etwa Jura studiert, Lieutenant?«
    Milo wischte sich das Gesicht ab. »Wechseln wir einen Moment lang das Thema, Sir. Gibt es Ihrer Meinung nach irgendetwas, das ich über Charlie oder jemand anders wissen sollte, weil es etwas mit dem Mord zu tun haben könnte?«
    »Glauben Sie, Charlie könnte jemanden umgebracht haben?«
    »Zwei Menschen wurden ermordet.«
    »Darf ich fragen, wie sie ermordet wurden?«
    »Erschossen und stranguliert.«
    »Nun«, sagte Rifkin, »Charlie besitzt Schusswaffen, aber diejenigen, über die ich Bescheid weiß, sind alte Stücke. Er hat sie von Lan geerbt. Ob er sie benutzen würde, wenn er wütend genug ist? Ich nehme es an. Sein Jähzorn ist scheußlich, und er ist labil.«
    »Und wie sieht es mit einer Strangulation aus?«
    »Braucht man dazu nicht Kraft, Lieutenant?«
    »Kraft und Beharrlichkeit.«
    »Dann bezweifle ich es. Um Charlies Gesundheit steht es nicht zum Besten. Leber, Herz, Prostata, Diabetes, Arthritis. Leona bezahlt seine Arztrechnungen, und die sind immens. Und ehrlich gesagt, ist er zwar ein Wichtigtuer, aber ich habe nie erlebt, dass er irgendetwas durchhält.«
    »Hat es mit dem Verkauf an DSD irgendetwas auf sich, das möglicherweise mit einem Mord in Verbindung stehen könnte?«
    »Guter Versuch, Lieutenant«, sagte Rifkin.
    »Durch diese ganze Heimlichtuerei wirkt DSD immer verdächtiger«, sagte Milo.
    »Sei es, wie es will, Lieutenant. Viel Glück bei Ihren Morden.«
     
    Doyle Bryczinski war bei seiner dritten Dose 7UP.
    Milo setzte sich, rutschte näher. »Okay, Doyle, wie lautet die Geschichte?«
    »Worüber?«
    »Dass Sie mit dem Bolzenschneider zurückgekommen sind.«
    »Da war nichts.«
    »Ein Bolzenschneider und dieses Gerede über Verbrechen und einen Brand sind also nichts?«
    »Tut mir leid, Sir.«
    Milos große Hand landete auf Bryczinskis schmächtiger Schulter. »Doyle, wenn Sie mir irgendwas erzählen möchten, dann ist jetzt der Zeitpunkt, dass Sie sich selber helfen können.«
    »Wozu brauche ich Hilfe?«
    »Denken Sie mal nach, Doyle.«
    »Ich glaube, ich brauche keine Hilfe.«
    »Warum sind Sie dann zurückgekommen?«
    »Weil das mein Platz ist?«
    »Ihr Platz?«
    »Mein Arbeitsplatz. Ich kenne ihn besser als jeder andere.«
    »Genau«, sagte Milo. »Hä?«
    »Was mir auffällt, Doyle, ist, dass es dort für jemand, der sich nicht auskennt, ziemlich schwer ist, einen Mord zu begehen. Bei Nacht ist es richtig dunkel in dem Rohbau, und die hintere Treppe liegt ziemlich versteckt. Man muss genau wissen, wo sie ist, wenn man sie benutzen will, und supervorsichtig, um ungehört hinaufzukommen. Auch wenn Ihre Schuhe so aussehen, als wären sie ziemlich leise.«
    »Die sind okay. Nur dass ich nichts gemacht habe. Und egal, welche Schuhe ich anhabe, man hätte mich auf alle Fälle gehört.«
    »Warum?«
    »Mein Bein ist kaputt, es schlurft.«
    »Auch mit diesen leisen Schuhen?«
    »Sie haben weiche Sohlen«, sagte Bryczinski, »aber auch Stahlplatten sind schwer zu heben.«
    Milo betrachtete die Limodose. »Wenn Sie Durst haben, greifen Sie ruhig zu.«
    »Ist schon gut.«
    »Kommen wir noch mal auf die Mordnacht zurück und wo Sie waren.«
    »Genau da, wo ich Ihnen gesagt habe.«
    »Sie haben geschlafen und sich um Ihre Mutter gekümmert.«
    »Ich habe Windeln für meine Mom gekauft. Diesmal hab ich eine Rechnung bekommen.« Er holte einen Zettel aus der Hosentasche. »Neun achtundvierzig, wie ich Ihnen gesagt habe, bei CVB.«
    Milo musterte das Datum. »Haben Sie die Rechnung gesucht, weil Sie an einem Alibi arbeiten, Doyle?«
    »Sie haben mir schon beim ersten Mal all diese Fragen gestellt«, sagte Bryczinski. »Deshalb hab ich die Rechnung gesucht. Bitte, jetzt haben Sie sie.«
    Milo wedelte mit dem Papier. »Das ist so weit okay, Doyle, aber es hat nicht viel zu bedeuten.

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