Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
Vom Netzwerk:
das komplizierte Wohnarrangement noch nicht ganz verstanden hatte.
    »Ab heute ist diese Geocaching-Sache übrigens ein offizieller Fall der Detektei Arabella-Investigations«, sagte Arabella zu Skamper. »Ich habe vorhin mit Viktor darüber gesprochen. Wenn wir das Rätsel heute noch knacken wollen, müssen wir alle unsere Kräfte dafür einsetzen.«
    Viktor nickte zu ihren Worten.
    »Wir können bei diesem Fall auch sicher ein Sonderangebot machen«, sagte Arabella.
    Viktor blickte erst sie an, dann Skamper. »Das kostet Geld?«, fragte er ungläubig. Offensichtlich hatten Viktor und Arabella über die finanziellen Fragen nicht gesprochen.
    »Natürlich«, sagte Arabella. »Das kostet Geld, wie das bei einer guten Detektei so üblich ist.«
    »Aber du bist doch gar keine richtige Detektivin«, sagte Viktor.
    »Aber natürlich bin ich das.« Arabella war empört. »Ich kann dir sogar mein Diplom zeigen. Ich habe einen Lehrgang gemacht. Praxis und Theorie des Detektivberufs. Eine ganze Woche lang.«
    Viktor sah sie zweifelnd an.
    »Du glaubst nicht, dass ich eine gute Detektivin bin. Aber ich sage nur Carlo.«
    »Wer ist Carlo?«
    »Carlo war ein gefährlicher Rowdy, der ganz Erlenstegen in Angst und Schrecken gesetzt hat. Und ich habe dafür gesorgt, dass das aufhört.«
    Viktor schien beeindruckt zu sein.
    »Carlo war ein entlaufener Spitzpudel, der gerne alte Damen angebellt hat«, erklärte Skamper.
    »Wirklich gefährlich war er«, sagte Arabella.
    »Arabella hat ihn wieder eingefangen und zu ihrem Besitzer gebracht.«
    »Und das war nicht so einfach, wie sich das vielleicht anhört.« Arabella nickte bekräftigend zu ihren Worten.
    »Aber«, sagte Viktor, »ich kann eine Detektei nicht bezahlen.«
    »Okay«, sagte Arabella. »Dann vereinbaren wir eine Gewinnbeteiligung. Wenn da wirklich eine große Sache dahintersteckt und du damit was verdienst, dann kannst du uns ja beteiligen.«
    Viktor überlegte. »Okay«, sagte er.
    Sie gaben sich die Hände. Arabella grinste Skamper an.
     
    Doch auch die unermüdliche Mitarbeit von Arabella-Investigations brachte sie nicht voran. Es war Mittag, als Skamper den Monitor ausschaltete und den Computer herunterfuhr.
    »Wir sollten in die Stadt gehen und etwas essen. Vielleicht hilft uns das weiter.«
    »Das haben wir die letzten Tage dauernd gemacht«, sagte Arabella. »Und gebracht hat es nichts.«
    »Dann gehen wir in die Stadt, weil wir Hunger haben.«
    »Er hat recht«, sagte Viktor zu Arabella. »Ich brauch dringend was zu essen.«
     
    Eine Stunde später saßen sie in einem Café in der Nähe der Lorenzkirche. Sie hatten Sandwiches gegessen und saßen stumm und schläfrig auf Hockern um einen hohen Tisch. Die Bedienung brachte ihnen noch drei Espressi und Skamper schüttete Zucker in seine Tasse und verrührte ihn mit einem kleinen Löffel.
    Das Radio spielte einen Oldie, einen Sommerhit. »In The Summertime«. Arabella wippte mit den Füßen den Takt zur Melodie. »Das Lied passt gar nicht zur Jahreszeit«, sagte sie.
    Skamper sah aus dem Fenster nach draußen. Es war kälter geworden und über Nürnberg lag ein grauer, trüber Himmel.
    Als sie später auf die Straße traten, blieb Skamper stehen. Arabella hatte etwas gesagt, was wichtig war. Etwas zu dem Lied, das sie im Café gehört hatten. Dass das Lied »In The Summertime« gar nicht zur Jahreszeit passe.
    Es war, als hätten Arabellas Worte eine Blockade gelöst. Auf einmal wusste Skamper, was das Rätsel bedeutete. In der Stadt, in der es nie Winter wird, warten die Eingeschlossenen auf Weiße Weihnachten. »Weiße Weihnachten« bezog sich auf das Lied »White Christmas«. Skamper erinnerte sich an eine Dokumentation über den Vietnamkrieg, die er im Fernsehen gesehen hatte.
    »White Christmas« war ein Signal gewesen. Die Eingeschlossenen in der amerikanischen Botschaft in Saigon hatten darauf gewartet. Es musste irgendwann 1975 gewesen sein. Die Radiostationen hatten »White Christmas« gespielt, als Zeichen für den Beginn der Operation »Frequent Storm«.
    Die Eingeschlossenen waren in Hubschraubern von den Dächern geflohen. In metallenen Vögeln, wie es in dem Rätsel hieß. Auf einmal ergab alles einen Sinn.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Arabella, da Skamper immer noch wie versteinert dastand.
    Skamper sah sie an. »Ich habe es. Ich weiß die Lösung.«
     
    Skamper berechnete die gesuchten GPS-Daten für den Cache mithilfe des Datums 29.04.75, dem Tag, an dem die Aktion »Frequent Storm« gestartet

Weitere Kostenlose Bücher