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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
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Und als du mich gefragt hast, ob ich mit dir auf so ’ne Tour gehe, habe ich gedacht, so blöd kannst du gar nicht sein, dass du es mir so einfach machst.«
    Morlov drehte sich um. Jetzt sah er, was anders war. Birdy hatte eine Pistole in der Hand, sie war direkt auf Morlovs Herz gerichtet.
    »Panzer wollte, dass wir es zu dritt oder zu viert machen, er hat richtig Schiss vor dir. Aber ich habe ihm gesagt, wozu, dann hätte ich ja auch das Geld teilen müssen. Und Panzer wird diesmal richtig viel löhnen.«
    Du quatschst zu viel, dachte Morlov. Er brauchte nur eine Zehntelsekunde. Eine Zehntelsekunde Ablenkung. Morlov schleuderte seine Taschenlampe auf Birdys Gesicht und Birdy feuerte sofort, aber Morlov hatte sich wie eine Katze an die Stahlstange gehängt, hatte einen weiten Schwung nach hinten gemacht, so dass der Schuss ihn nur am Arm streifte, ein kurzer, heftiger Schmerz. Mithilfe des Schwungs schleuderte Morlov sich mit den Beinen voran nach oben durch das Loch. Seine Füße kamen auf dem Boden auf und Morlov zog seinen Kopf durch die Öffnung und stieß sich mit den Armen von der Stange ab, so dass er seinen Körper möglichst weit weg von dem Loch drückte. Sofort drehte er sich, so dass er auf dem Bauch lag, ging in die Hocke und tastete den Boden ab. Er erspürte eine schwere Metallplatte, die wohl früher mal die Öffnung im Boden versperrt hatte, und schob sie mit einem Ruck über das Loch, durch das er sich hochgezogen hatte.
    Er hörte einen Schuss, ein Krachen, als das Geschoss auf die Metallplatte traf, aber sie war zu massiv, als dass die Kugel sie durchdringen könnte.
    Hier oben war Morlov in Sicherheit und saß doch in der Falle.
    Er hörte unter sich Birdys Fluchen, dann Schritte. Morlov besah sich die Wunde am Oberarm. Er holte sein Messer aus der Jackentasche, schnitt ein Stück Stoff aus seinem Shirt und drückte es darauf.
    Ein Streifschuss, die Wunde schmerzte und behinderte ihn, war aber nicht gefährlich.
    Morlov holte sein Handy aus der Jackentasche, schaltete es ein und benutzte es als Taschenlampe. Der Raum war genauso trostlos wie der untere. Der Boden bestand aus verrostetem Stahl, außer der Metallplatte, die Morlov auf die Öffnung im Boden geschoben hatte, gab es keine Gegenstände oder Möbel hier.
    An jeder Wand gab es zwei winzige rechteckige Ausgucke. Unmöglich, durch diese Löcher nach innen zu kommen. Birdy hatte keine Chance, ihn hier zu überraschen. Der einzige Zugang war die Öffnung am Boden, die Morlov mit der Metallplatte bedeckt hatte und die er die ganze Zeit im Auge behielt. Würde Birdy versuchen, die Platte von unten wegzuschieben, würde er das sofort merken und konnte reagieren.
    Die Wände waren voller Schmierereien. Sicher waren darunter die Hinweise zu dem Cache von searcher09, aber der Cache war jetzt nicht wichtig, wichtig war, Birdy kaltzumachen.
    Die einzige Waffe, die Morlov dabei hatte, war ein langes Messer. Sein Fahrtenmesser, das er überallhin mitnahm. Außerdem hatte er wie bei jeder Geocaching-Tour ein etwa fünf Meter langes Seil eingesteckt. An eine Pistole hatte er nicht gedacht. Er hatte einfach nicht damit gerechnet, dass Birdy auf ihn angesetzt war.
    Jetzt ärgerte er sich über seine Naivität. Wo er doch so überrascht gewesen war, dass Birdy ihn bei einer Geocaching-Tour begleiten wollte. Wo doch Birdy immer nur Spott für sein Hobby gehabt hatte. Jetzt begriff er, wie leicht er es Birdy gemacht hatte. Hier draußen gab es keine Zeugen, sicher hatte auch niemand den Schuss gehört, den Birdy gegen die Metallplatte gefeuert hatte.
    Morlov versuchte sich vorzustellen, was er jetzt machen würde in der Haut von Birdy.
    Plötzlich hörte er dessen Stimme von unten. »Mann, Simon, schieb die Platte da weg und lass mich hochkommen.«
    Morlov konnte es nicht fassen, hielt ihn Birdy für einen völligen Idioten?
    »Du musst das auch mal von meiner Seite aus sehen. Panzer hat mir diesmal richtig gutes Geld geboten. Ich versuch, meinen Job immer ganz sachlich zu sehen. Keine Gefühle, verstehst du. Aber bei dir hätt ich ’ne Ausnahme machen sollen, das seh ich jetzt ein. Ich schlag dir vor, wir vergessen die Sache ganz einfach und tun so, als hätte es die letzten zehn Minuten nicht gegeben. Du kommst runter und dann können wir ja auch deinen Catch suchen.«
    Es heißt Cache, nicht Catch. Fast hätte Morlov nach unten gebrüllt, dass Birdy die Klappe halten solle. Aber es war besser, jetzt den toten Mann zu spielen und zu warten.
    »Weißt du

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