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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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weg.«
    »Wir haben vermutlich gleich dasselbe Problem. Ist jemand bei dir?«
    »Ja, wir sind zu acht. Drei Kinder.«
    »Acht? Herr im Himmel. Habt ihr ein Handy? Ich habe meins verloren, und Brads ist kaputt.«
    »Ja, Paige hat ein Handy. Wir haben schon den Notruf versucht. Vergeblich.«
    »Reggie hat mir eine Nachricht hinterlassen. Versuch ihn.«
    »Wie lautet seine Nummer?«
    Sie war in Brads kaputtem Telefon gespeichert. Kai hatte ein ziemlich gutes Zahlengedächtnis, aber er wusste die Reihenfolge nicht mehr. Er gab Rachel drei Varianten.
    »Versuch diese Nummern. Eine müsste es sein. Versuch mit seiner Hilfe einen Hubschrauber zu bekommen.«
    »Okay. Ich rufe Reggie an.«
    »Ach ja, Rachel. Die nächste Welle soll mindestens sechzig Meter hoch sein. Bleibt auf dem Dach. Verliert keine Zeit. Wenn der eine Turm schon eingestürzt ist …«
    »Ich weiß. Der Anblick war entsetzlich. Wir wollen alle schnell weg von hier.«
    »Ich bin so froh, deine Stimme zu hören, Schatz.«
    »Ich auch. Ich melde mich, wenn ich mit Reggie telefoniert habe.«
    Als Kai die Tür aufstieß, hatte er ein leeres Dach erwartet, stattdessen stand in der einen Ecke ein Paar. Beim Geräusch der Tür drehte es sich um. Die Frau in einem eleganten grauen Jogginganzug schien die vierzig hinter sich zu haben, übergroße Brüste dehnten ihr Oberteil, und ihre starre Stirn verriet, dass sie schon häufig mit Botox gespritzt worden war.
    Ihr Begleiter trug ein glänzendes Seidenhemd und eine italienische Hose, weniger geschmackvoll als teuer. Sein gelocktes Haar war für sein Alter zu schwarz, und er hatte die drahtige Figur eines Fitnessfans. Er kam zu Kai und zog dabei einen Rollkoffer hinter sich her.
    Kai sagte lächelnd: »Wir freuen uns, nicht allein zu sein …«
    Der Mann fiel ihm ins Wort. »Wir waren zuerst hier.«
    Kais Lächeln erlosch. »Was?«
    »Sind Sie taub? Ich habe gesagt, dass wir zuerst hier waren.«
    Brad blieb neben Kai stehen. »Und was soll das heißen?«
    »Es heißt, dass jeder Helikopter, der hier landet, für uns ist. Sie können mitkommen, wenn noch Platz ist.«
    »Meinen Sie das im Ernst?«, meldete sich Teresa zu Wort. »Bilden Sie sich ja nicht ein, vor diesen Mädchen hier in einen Helikopter zu steigen.«
    »Das sind Kinder, Himmel noch mal«, sagte die Frau. »Sei einmal im Leben menschlich.«
    Der Mann musterte Mia und Lani, dann fügte er sich widerwillig. »Die Mädchen meinetwegen, aber dann kommen wir.«
    Brad deutete mit dem Daumen auf den Mann. »Wer ist denn das?«
    »Chuck, mein nächster Ex«, antwortete die Frau giftig. »Wir waren beim Shoppen, als wir die Tsunami-Warnung hörten. Dieses Genie hier glaubte, wir könnten in aller Ruhe zu unserem Appartement zurückkehren und seinen Safe …«
    »Denise …«, unterbrach Chuck sie drohend.
    »… von dessen Vorhandensein ich nichts wusste …«
    »Halt deinen Mund!«
    Brad deutete auf den Koffer. »Ausspucken, Chuck. Was ist mit dem Gepäck?«
    Chuck kniff die Augen zusammen. »Da sind wichtige Papiere drin.«
    »Ich kann Ihnen sagen, was da drin ist«, ergriff Denise das Wort, überglücklich, dass sie ihrem Mann eins auswischen konnte. »Es ist seine Sammlung signierter Bälle. Babe Ruth, Mickey Mantle und andere berühmte Baseballspieler haben sich darauf verewigt. Es müssen ein paar Dutzend sein. Aber das war nicht alles, was er in seinem Safe versteckt hatte. Es waren auch Fotos von ihm und seiner Freundin drin.«
    »Ich wünschte mir, ich säße mit ihr hier fest und nicht mit dir«, giftete Chuck sie an. Er deutete wieder auf Kai: »Und merken Sie sich, wir waren zuerst hier.«
    Es reichte Kai. Er zeigte Chuck sein Walkie-Talkie.
    »Wissen Sie, was das ist, Chuck? Eine Funkverbindung. Wenn wir einen Helikopter rufen, dürfen Sie gerne mitkommen, sofern Platz ist. Und nun entschuldigen Sie mich bitte, damit ich unsere Rettung organisieren kann.«
    Kai nickte den anderen zu. Sie folgten ihm ans ferne Ende des Daches. Er drückte auf den Knopf.
    »An alle, die mich hören. Wir sind auf dem Dach eines Gebäudes in Waikiki …«
    Reggie Pona hatte bereits neun Mal vergeblich versucht, Brad auf seinem Handy zu erreichen. Er glaubte nicht mehr, dass Kai und Brad noch lebten. Der Helikopter, der Kai hatte holen sollen, war dreißig Minuten später noch einmal bei dem Appartementhaus gewesen und hatte gemeldet, dass es vollständig in sich zusammengestürzt war.
    Die Verheerungen waren unglaublich. Auch Reggie war fassungslos, obwohl er 2004 zwei

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