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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Tom lief vor ihm, und Teresa folgte ihm dicht auf den Fersen. Im Augenwinkel sah er, wie sich das Appartementgebäude zur Seite neigte. Lani kam zu langsam vorwärts, er packte sie wie ein Kleinkind und setzte, so schnell seine Beine es erlaubten, über die Kalakaua Avenue.
    Ein ungeheurer Knall berstenden Stahls war plötzlich zu hören. Kai fühlte die Druckwelle im Rücken und warf sich in den schleimigen Sand, um Lani mit seinem Körper zu schützen. Hinter ihm zerbarst das Gebäude mit Getöse. Ein Regen kleinerer Trümmerstücke ging über ihnen nieder.
    Kaum war es wieder still geworden, richtete sich Kai auf. Auf seiner nassen Haut klebte feiner Sand. Außer einer Staubwolke und einem Trümmerberg konnten sie von dem Gebäude, in dem sie sich bis vor wenigen Minuten noch aufgehalten hatten, nichts mehr sehen.
    Die Uferpromenade von Waikiki hatte sich in den dreißig Minuten, die sie im Seaside verbracht hatten, völlig verändert. Eingestürzte Gebäude säumten die Straßen. Einige Häuser waren nur noch Skelette. Aus den Hotels waren Schutthalden geworden.
    Aber auch ohne die Wahrzeichen der Stadt waren ihm die Umrisse der Hügel vertraut. Er erkannte die Stelle, an der sie an Land gekommen waren. Von ihren Jet-Skis war allerdings weit und breit keine Spur mehr zu sehen.
    »Gut gemacht, Kai«, sagte Brad und drückte das Wasser aus seinem dreckigen Tsunami-Shirt. »Wir sind wieder an unserem Ausgangspunkt.«
    46. Kapitel
    12:04
    8 Minuten bis zum Eintreffen der dritten Welle
    Jerry war ohnmächtig geworden. Nachdem sie einige Minuten lang vergeblich versucht hatten, ihn wieder zu sich zu bringen, beschlossen sie, ihn die Treppe hinaufzutragen. Obwohl er so hager war, mussten sie zu dritt anpacken. Auf jedem Treppenabsatz hielten sie an, um Luft zu schnappen. Es dauerte lange, bis sie das nächste Stockwerk erreicht hatten.
    Doris erzählte den drei Kindern, dass sie mit Sheila und Jerry zu einem Familienurlaub nach Hawaii gekommen waren. Als der Tsunami drohte, waren sie auf ihr Zimmer gegangen.
    Nach der ersten Welle wurde ihnen jedoch klar, dass es keine gute Idee war, im Hotel zu bleiben. Sie stiegen in den Fahrstuhl, um aufs Dach zu fahren, in der Hoffnung, dort von einem Helikopter gerettet zu werden. Der Strom fiel jedoch aus, und der Fahrstuhl blieb stecken.
    Als Rachel die alte Frau erzählen hörte, wurde ihr klar, dass sie ihr Leben für Menschen einsetzte, die sich ungeniert über ihre Anweisungen hinweggesetzt hatten. Am liebsten hätte sie die drei geschüttelt und ihnen die Frage ins Gesicht geschrien, warum sie denn nicht auf sie gehört hätten? Aber gegen Dummheit war nichts zu machen.
    Sie kamen nur langsam voran. Bei diesem Tempo wäre die nächste Welle schneller als sie. Sie brauchten unbedingt Hilfe.
    Rachel schlug vor, Wyatt solle aufs Dach gehen, um Max zu holen. »Wyatt schafft die Stufen in wenigen Minuten.«
    »Klar schaffe ich das!«, kam es sogleich von dem Jungen.
    »Und was ist, wenn ihm etwas zustößt? Wenn er sich verläuft?«, wandte Paige besorgt ein.
    »Es gibt nicht viele Möglichkeiten. Entweder sind noch alle im Restaurant, oder sie sind alle auf dem Dach. Er muss nur Max Bescheid sagen, dass er uns helfen soll.«
    Paige zog Wyatt an sich, um ihn vor einem unsichtbaren Feind zu schützen. Sie drückte ihr Gesicht in sein Haar und sah dann Rachel an: »Was ich vorhin zu Ihnen gesagt habe, tut mir leid. Dass Sie an Bills Tod schuld sind.«
    »Das muss Ihnen nicht leidtun.«
    »Als das Gebäude in sich zusammenstürzte, konnte ich nur noch …« Paige versagte die Stimme.
    »Es ist okay«, erwiderte Rachel und legte Paige sanft die Hand auf die Schulter.
    »Sie haben uns das Leben gerettet«, schluchzte sie. Dann richtete sie sich entschlossen auf und kniete sich neben Wyatt.
    »Schatz, es ist sehr wichtig. Hast du genau verstanden, was du tun sollst?«
    »Ich soll Max holen.«
    »Oder einen anderen Erwachsenen von dort oben. Du kommst aber sofort wieder zurück, sobald du einen gefunden hast, verstanden?«
    Er nickte.
    Sie drückte ihn an sich. »Ich bin ja so stolz auf dich. Bis gleich.«
    Wyatt stapfte die Treppen hinauf. Der Rest der Gruppe wandte sich wieder Jerry zu und schleppte ihn Stufe um Stufe weiter.
    »Wie geht es dir?«, fragte Kai seine Tochter. Sie keuchte, und ihr Atem ging rasselnd.
    »Tut etwas weh.«
    »Noch eine Minute und ich trage dich ein Stück.« Kai brauchte erst eine kleine Verschnaufpause. Ihm tat alles weh. Er hatte sich die Schulter

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