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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Weihnachtsinsel auf der Liste. Die nächste Übertragung war fünf Minuten nach dem von ihnen geschätzten Eintreffen der Welle fällig.
    »Zeig mir mal die Erdbebenkarte.«
    Reggie klickte das entsprechende Icon an, und bunte Punkte erblühten im Umkreis der blauen Markierung. Sie zeigten die Erdbeben im pazifischen Raum an, wobei die jeweilige Tiefe farbig markiert war. Einige rote Sterne kennzeichneten die Entstehungsstellen von Tsunamis. Alle lagen über achthundert Kilometer von dem blauen Punkt entfernt.
    »Dort ist es noch nie zu einem Erdbeben gekommen.«
    »Seltsam, findest du nicht?«, fragte Reggie. »Ich tippe auf zweierlei. Erstens könnte es eine Verwerfung sein, die noch nicht entdeckt ist.«
    »Höchst unwahrscheinlich.«
    »Richtig. Zweitens – und das wäre wirklich aufregend – könnte dort ein neuer Tiefseeberg entstehen. Das würde erklären, warum das Erdbeben so schwach ist.«
    Nun begriff Kai endlich, warum Reggie aufgeregt war. Ein neuer Berg unter Wasser war ein seltenes geologisches Ereignis, es war im Wesentlichen die Geburt einer neuen Insel. Ein Tiefseevulkan brach aus und baute um sich herum einen Berg auf, wobei es regelmäßig zu Beben kam. Würde der Berg hoch genug werden, durchbrach er irgendwann die Wasseroberfläche. So waren die Inseln von Hawaii entstanden und entstanden noch immer so, wie die ständigen Ausbrüche des Kilauea auf Big Island zeigten.
    Bildete sich tatsächlich ein Tiefseeberg, würde Reggie als sein Entdecker gelten. Für einen Geophysiker war ein solches Ereignis ähnlich aufregend, wie wenn ein Astronom einen neuen Kometen entdeckte.
    »Glückwunsch«, sagte Kai. »Wenn es tatsächlich ein Berg ist, kannst du die nächsten fünf Jahre Artikel darüber schreiben.«
    »Auf jeden Fall!« Reggie zwinkerte ihm zu. »Wenn du nett zu mir bist, erlaube ich dir vielleicht, auch darüber zu publizieren.«
    »Du bist wahnsinnig großzügig«, erwiderte Kai und verbeugte sich leicht.
    Reggie lachte aus vollem Hals.
    »Aber bevor wir mit dem Feiern anfangen«, fuhr Kai fort, »sollten wir doch sichergehen, dass nicht doch irgendwo eine böse Überraschung auf uns lauert. Hast du den Routinecheck gemacht?«
    »Davon abgesehen, dass ich sehr beschäftigt damit bin, nach einem Namen für meinen Berg zu suchen, habe ich mich mit dem Erdbebenzentrum kurzgeschlossen, um das Beben genauer zu lokalisieren. Ich vergleiche gerade dessen Daten mit unseren.«
    Kai nickte zustimmend. Er schätzte Reggies Arbeitstempo. »Sauber. Nach der Weihnachtsinsel werden wir den nächsten Wert erst dann erhalten, wenn die Welle Johnston Island erreicht hat.«
    Ihm kam ein Gedanke.
    »Sag mal, testet die Miller Freeman nicht ungefähr tausend Kilometer von hier eine neue Tsunami-Boje?« Das Forschungsschiff war für die Instandhaltung sämtlicher Technik auf dem Stillen Ozean zuständig.
    Reggie bearbeitete die Tastatur. »Ja, die neue Boje wurde vor zwei Tagen installiert. Das Schiff dürfte sich noch eine weitere Woche an der Stelle aufhalten.« Er legte die Position des Schiffs auf die Erdbebenkarte. Vor dem Tsunami in Südostasien gab es insgesamt nur sechs dieser Messbojen, doch nun kamen alle paar Monate welche hinzu, eine der wenigen positiven Folgen der Katastrophe. Die Messbojen, die derzeit getestet wurden, waren für die russische Küste bestimmt.
    »Funktioniert die Boje? Das könnte ein guter Test sein. Dort, wo die Miller Freeman liegt, dürfte der Wert in etwa dem von Johnston Island entsprechen.«
    »Ich rufe bei der National Oceanic and Atmospheric Administration an, die NOAA soll das Schiff anfunken, damit es sich bereithält.«
    »Brauchst du mich noch?«
    Es klingelte.
    »Deine Gruppe ist da.« Reggie deutete zum Eingang.
    »Nun muss ich wieder mal den Entertainer spielen. Hol mich, wenn die Ergebnisse der Weihnachtsinsel-Boje hier eintreffen.«
    Kai drückte auf den Knopf, um das Tor zu öffnen. Dann griff er nach seinen Unterlagen. So ruhig, wie er erwartet hatte, ließ sich der Tag nicht an.
    7. Kapitel
    9:23
    Harold Franklin kochte innerlich. Seit Monaten hatte er sich auf seinen Urlaub auf der Weihnachtsinsel gefreut. In der Brandung zu stehen, die Angelschnur auszuwerfen und einen der Grätenfische zu angeln, für die diese Gegend weltberühmt war, dafür war er hierhergekommen. Nicht, um mit sieben fremden Leuten auf einem Katamaran zum Schnorcheln zu fahren. Er hasste Schnorcheln.
    »Wie lange soll das hier dauern?«, fragte er.
    Seine Frau Gina, die sich auf der

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